[REZENSION] "Ein ganzes halbes Jahr"

Hübsches Cover
[REZENSION] Die Autorin
Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.   *Produktinformation*Broschiert: 512 Seiten
Verlag: rororo; Auflage: 8 (21. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499267039
ISBN-13: 978-3499267031
Originaltitel: Me Before You
Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 13,4 x 4 cm
Leseprobe
Quelle: Rowohlt.de  *lies mich*

Die Geschichte...
Als Lou ihren Job im Café verliert, ist sie zutiefst erschüttert und muss eine gut bezahlte Stelle als Pflegekraft annehmen, um ihre Familie weiterhin finanziell unterstützen zu können. Will, der seit 2 Jahren im Rollstuhl sitzt und auf Hilfe angewiesen ist. macht es Lou nicht leicht, ihre Pflichten zu erfüllen. Denn Will ist schwierig, verschlossen und trägt sehr viel Wut mit sich herum. Allmählich nähern sich Lou und Will an und die Beiden müssen feststellen, dass sie vom Anderen noch viel lernen können...
Meine Meinung:

Es gibt Bücher, die tief berühren sowie einem lange im Gedächtnis bleiben und "Ein ganzes halbes Jahr" ist so ein Werk. Nachdem "Ein ganzes halbes Jahr" so viele Leser zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat, wollte ich auch wissen, ob und was es mit diesem Buch auf sich hat. Als Schauplatz dient Stortfold Castle, eine englische Kleinstadt mit einer geschichtsträchtigen Burg.
Die Handlungsschauplätze wurden so bildhaft beschrieben, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann. Und wer dies nicht schafft, für den habe ich ein paar passende Fotos gefunden. *klick* Der Prolog erzählt von Wills Unfall, die eigentliche Geschichte beginnt 2 Jahre später - im Februar 2009, dauert bis August und endet mit dem Prolog 2 Monate danach.
Lou(isa) Clark ist 26 Jahre jung, arbeitet gern als Aushilfe in einem Café und wird überraschend gekündigt. Da sie bei ihrer Familie wohnt und diese finanziell unterstützt, da nur ihr Vater arbeitet und ihre Mutter den Großvater pflegt, braucht die lebensfrohe junge Frau dringend Arbeit und wird durch das Jobcenter als Pflegekraft vermittelt. Lou ist klein, schwarzhaarig, hat einen exzentrischen Kleidungsstil und ist mit Sportfreak Patrick liiert. Als Lou ihre Arbeitsstelle als Pflegekraft antritt, landet sie in einer komplett anderen Welt.
Denn der 35-jährige Will Traynor, der seit einem Unfall vor 2 Jahren gelähmt ist, stammt aus einer wohlhabenden Familie und wohnt in einem schönen großen Haus mit seinen Eltern Camille (Richterin) und Steven (Verwalter der Burg).  Der ehemals sportliche Mann leidet unter seiner Tetraplegie und lässt seinen Zorn an seiner unmittelbaren Umgebung aus. Doch Lou gibt nicht so schnell auf und möchte Will zeigen, wie schön das Leben trotz Behinderung sein kann...
Lou & Will sind gegensätzliche und deshalb so interessante Hauptpersonen mit vielen Facetten. Ecken und Kanten, die im Laufe der Handlung eine beachtliche Weiterentwicklung durchmachen. Vor allem  Lou ist mir schnell ans Herz gewachsen und auch wenn sie nur eine fiktive Romanfigur ist, so hat sie für ihre Willenskraft, Stärke und Einfälle meinen vollen Respekt. Auch die Nebencharaktere wie z.B. Wills Pfleger Nathan, die Familien und Freunde von Lou und Will sind reizvolle Figuren, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.
"Ein ganzes halbes Jahr" beinhaltet eine faszinierende Romanidee, die wunderbar gefühlvoll umgesetzt wurde. Dieser Roman von Jojo Moyses ist eine berührende Geschichte, die von Freundschaft, Liebe, Behinderung, das Leben und den Tod erzählt. Es gibt etliche Irrwege & Überraschungen, viele traurige Passagen, aber auch etliche amüsante Stellen, die die Zusammenarbeit und den Alltag von & Lou beschreiben. Vor allem die letzten 70, 80 Seiten hatte ich einen Riesen-Kloß im Hals und musste permanent weinen.
Die emotionsgeladenen Geschehnisse werden vorwiegend aus der Sicht von Ich-Erzählerin Lou geschildert, zwischendurch berichten Wills Eltern, Pfleger Nathan und Lous Schwester Treena die ereignisreichen Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Alle Erzähler lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben, was Abwechslung in die Geschichte bzw. einem die Charaktere näher bringt.
Komplettiert wird dieser zauberhafte Roman, der mich abwechselnd zum Lachen und zum Weinen gebracht hat, durch einen gefühlsintensiven, ausdrucksstarken Schreibstil und natürlich durch die amüsanten Wortgefechte, die den typischen englischen Humor enthalten. Auch wenn sich der Roman schnell lesen lässt, sollte man sich Zeit für diese besondere Story nehmen, die mich auch zum Innehalten & Nachdenken angeregt hat. 
FAZIT: "Ein ganzes halbes Jahr" ist eine aufwühlende Geschichte, die mich tief berührt hat und noch lange nachwirken wird. Lou und Will sind reizvolle Charaktere, die einem zeigen, wie man auch mit den Tiefen des Lebens umgehen lernt. Außerdem hat mich dieser außergewöhnliche Roman von Jojo Moyses  gleichzeitig zum Weinen und Lachen gebracht, was nicht viele Bücher schaffen. "Ein ganzes halbes Jahr" hat mich vollkommen überzeugt, weshalb ich eindrucksvolle 5 (von 5) Punkte mit Extrasternchen vergebe.  
[REZENSION]  


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