Rezension: Eat Pray Love von Elizabeth Gilbert

Von Diejai

Elizabeth Gilbert: Eat Pray Love
Bt Bloomsbury Taschenbuch Verlag
Juli 2007
Taschenbuch
480 Seiten
ISBN: 3833304731
Preis: 11,90€

Klappentext:

Essen. Beten. Lieben. Das braucht der Mensch zum Glücklichsein. Aber die einfachsten Dinge sind die schwersten, das weiß auch Elizabeth. Mit Anfang 30 hat sie ihren Mann verlassen und steht nun vor einem Scherbenhaufen. Nach tränenreichen Nächten beschließt die New Yorkerin, eine lange Reise anzutreten: In Italien lernt sie die Kunst des Genießens kennen, in einem indischen Ashram alle Regeln der Meditation und in Bali trifft sie auf Felipe und erfährt durch ihn die Balance zwischen innerem und äußerem Glück.

Meinung:

Dieses Buch hat mich schon länger interessiert und bislang habe ich es auch stets vermieden, mir den Film anzuschauen, weil ich erst das Buch lesen wollte. Wirkliche Vorstellungen davon, worum es inhaltlich in dem Buch geht hatte ich nicht – außer eben den Buch- und Filminhaltsbeschreibungen. Dies ist rückblickend betrachtet ganz gut so, denn hätte ich mir genauere Vorstellungen vom Inhalt gemacht wäre ich nun vermutlich ein wenig enttäuscht.

Elizabeth Gilberts Schreibstil fand ich locker und leicht und konnte mich schnell damit anfreunden. Ihre  bildhaften Vergleiche, Formulierungen und Beschreibungen habe ich immer wieder mit einem schmunzeln gelesen, denn Formulierungen wie ; „ Die Pilze hier sind wie große geile Zungen“ (S.146) zeugen für mich für Fantasie und kreativen Umgang mit der Sprache, was ich mag. Bei manch anderen würde ich nun auch einfach sagen, sie seien eventuell untervögelt, da Frau Gilbert jedoch mehrfach betont, Sex sei ihr nicht so wichtig, will ich einfach glauben, dass solche Formulierungen dem kreativen Umgang mit Sprache entspringen.

Inhaltlich konnte mich „Eat Pray Love“ jedoch so gar nicht überzeugen. Für den ersten Teil, welcher in Italien spielt, habe ich mehr „la dolce vita“ erwartet. Stattdessen lernt der Leser Frau Gilbert samt ihrem bösen Ex-Mann, welcher sie einfach nicht gehen lassen will und ihren Liebhaber, welchen sie nicht gehen lassen will, kennen. Zuletzt sind da noch ihre (unerwünschten) Bekannten Depression und Einsamkeit, welche sie auch in Italien nicht ganz alleine lassen. Zwischen diesen Erzählungen kommen dann immer wieder spirituell / esoterische Einschübe, welche mir schon zu viel waren. Ich habe weder etwas gegen Spiritualität noch gegen Esoterik, aber Frau Gilberts Gedanken kamen mir unheimlich klischeehaft vor. Zwischen diesem ganzen gibt es dann noch ein Eis hier und ein Eis da, so dass doch ein wenig Italien mitschwingt. Nein, das hat mir absolut nicht gefallen, und auch wenn ich wenig erwartet habe, so habe ich damit nicht gerechnet. Einzig positiv ist die Tatsache, dass das Buch an einigen Stellen auf interessante Dinge der italienischen Sprache eingeht, was wirklich informativ ist.

Nach dem Essen in Italien geht es weiter nach Indien zum beten. Bereits nach wenigen Seiten des Indien-Kapitels wurde es mir zu viel. Ab Seite 200 habe ich dann immer wieder ein paar Seiten vorgeblättert und habe quergelesen, aber ich habe keinen Einstieg mehr in das Buch gefunden, denn es hat mich einfach nur noch genervt.

Fazit:

Die Idee, welche „Eat Pray Love“ zugrunde liegt gefällt mir. Allerdings wirkt auf mich alles zu künstlich und zu gewollt. So als hätte sie die Reise weniger unternommen um wirklich zu reisen, sondern nur um ein spirituell angehauchtes Buch zu schreiben. Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen.

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