Autorin: Elsie Chapman
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Seitenzahl: 329
Preis: €16,99
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Reihe: - (März 2013)
Inhalt:Auf der ganzen Welt herrscht Krieg. Nur eine Stadt ist davon ausgeschlossen. Um zu gewährleisten, dass nur die stärksten und klügsten Menschen überleben, gibt es immer jeweils zwei identische Kinder, von denen eines später sterben muss. Als es für Chord so weit ist, fordert sein Auftrag das Leben seines Freundes Luc. Dessen Schwester West hat nun ihre gesamte Familie verloren. Um sich von der Trauer abzulenken und sich auf ihren eigenen Auftrag vorzubereiten, nimmt sie einen Job als Striker an, eine Art Auftragskiller. Doch dann bekommt sie die Nachricht: Sie hat nun 31 Tage Zeit, ihre Substitutin zu töten. Allerdings stellt es sich als schwerer heraus, als gedacht. Wer wird überleben?
Meinung:Durch Kombinationen aus der DNA von zwei Elternpaaren wird dafür gesorgt, dass in beiden Familien jeweils ein identisches Kind geboren wird und aufwächst. So kann man seinen Substitut später leichter erkennen. Im Alter zwischen 11 und 20 Jahren bekommt dann jeder seinen Auftrag: Er muss sein Gegenstück töten oder stirbt selbst. Wenn das nicht innerhalb von 31 Tagen geschieht, wird beiden Leben ein Ende gesetzt.
West hat bereits ihre Eltern und zwei ihrer Geschwister verloren, als auch noch ihr Bruder Luc stirbt. Alle sind entweder bei ihrem eigenen Auftrag ums Leben gekommen oder waren zur falschen Zeit am falschen Ort und wurden zufällig getötet. Sie hat nun nur noch Chord, den besten Freund ihres Bruders, dem sie selbst auch ziemlich nahe steht. Da Luc aber von Chords Doppelgänger getötet wurde, wendet sie sich danach von ihm ab. Sie beschließt, zum Striker zu werden, d.h. sie erhält Aufträge von Aktivierten, um deren Substitut zu töten.
Das erschloss sich mir allerdings nicht ganz. Sie trauert um ihre Familie und wird dann Auftragskiller, um anderen Familien das selbe anzutun? Und sie erschießt Menschen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie dann tot sind, obwohl sie eine Überlebenschance gehabt hätten, wenn es zum 1:1 Kampf gegen ihr Substitut gekommen wäre? Das erscheint mir nicht logisch.
Ihr Auftragsgeber hat die Striker gegründet, um gegen das Board, die Regierung, zu rebellieren, weil die Schwächeren sterben müssen. Dadurch sorgt er allerdings nur dafür, dass diejenigen sterben müssen, die weniger Geld haben und sich keinen Striker leisten können, was mir noch viel unfairer erscheint.
Auch sonst gab es aus meiner Sicht einige Logiklücken in der Geschichte. West tötet problemlos fremde Menschen, die ihr nichts getan haben und macht auch vor Kindern nicht halt. Aber als es dann darum geht, ihr Leben zu retten, indem sie ihr Gegenstück umbringt, zögert sie und redet sich immer wieder damit heraus, dass sie „noch nicht bereit“ sei. Mehrmals hat sie die Chance, dem Kampf um ihr Leben ein Ende zu bereiten, aber nein! Sie ist ja noch nicht bereit dafür.
Zweimal gab es große Zeitsprünge im Buch: Einmal zu Beginn ihrer Zeit als Striker und einmal zu Beginn ihres Auftrags. Gerade die interessantesten Stellen fehlen nun. Mich hätte es schon interessiert, wie sie damit zurechtgekommen ist, irgendwelche Menschen zu töten, denn so erscheint sie einfach sehr herzlos, weil sie nur an ihre Aufträge denkt. Ob das von Anfang an so war? Keine Ahnung. Außerdem hätte ich gerne gewusst, was sie in den ersten 15 Tagen ihres Auftrags getan hat. Scheinbar hat sie sich nur immer woanders versteckt und ist ziellos durch die Stadt gelaufen. Aber warum? Auch nicht das sinnvollste Verhalten.
Außerdem geht sie vollkommen herzlos mit Chord um. Dass sie ihn nicht in ihrer Nähe haben möchte, um ihn aus der Schusslinie rauszuhalten, ist verständlich, allerdings sagt sie ihm das nicht so, sondern denkt sich immer wieder Ausreden aus und verletzt ihn.
West war für mich einfach ein Charakter, den ich nicht nachvollziehen konnte. Kein bisschen. Ihr Verhalten machte für mich keinerlei Sinn und das beginnt schon am Anfang des Buches und zieht sich bis zum Ende. Im Kombination mit den anderen Dingen, die mir nicht logisch erschienen, sorgte es für einige „Was soll das denn?!“-Momente, in denen ich fassungslos aufgehört habe zu lesen.
Dabei war das Buch aber nicht vollkommen schlecht, da immer noch ein bisschen Spannung vorhanden war, da eben nicht klar ist, ob West die Sache überlebt oder nicht. Das war allerdings schon alles, was mich noch bei der Stange gehalten hat.
Fazit:Ein Buch, das aus meiner Sicht einige Logikfehler hat und eine Protagonistin, deren Entscheidungen und Gedanken ich ausnahmslos nicht nachvollziehen konnte, sorgten dafür, dass der Spaß und die Spannung beim Lesen ziemlich auf der Strecke blieb.
2/5 Punkten