Das heutige Buch heißt Dilekerei und die Autorin heißt Dilek Topkara. Viel wichtiger ist aber natürlich der Inhalt und der dreht sich rund um Torten, Törtchen und Tartes.
Die Rezeptauswahl ist spannend, weil hier im Prinzip drei Kulturen zusammenkommen. Die Rezepte sind manchmal typisch deutsch, dann wieder eindeutig englisch oder türkisch geprägt. Für mich persönlich ist das die perfekte Mischung, denn genau diese Kulturen finden sich in meiner Küche ebenfalls am meisten (ergänzt noch durch jüdische Rezepte). Trotzdem werden hier nicht wild Zutaten und Geschmäcker durcheinander geworfen, was manchmal spannend ist, oft aber auch zu gewollt wirkt und daneben geht. Hier stehen eher die verschiedenen Klassiker nebeneinander und ergänzen sich zu einer tollen Auswahl.
Das Buch ist insgesamt eher etwas dunkler gehalten und passt für mich deswegen perfekt in den Herbst: Die Hintergründe sind alle dunkel, die Backwerke selbst sind aber sehr gut ausgeleuchtet und man kann sie toll erkennen. Überladen sind die Bilder nicht, was mich sehr anspricht. Alle Rezepte sind sehr gut strukturiert: Es beginnt mit einer klaren Stück, Zeit und Temperaturangabe. Es folgen die Zutatenlisten, die sinnvoll und hilfreich nach Teig, Creme, etc. unterteilt sind und auch die Zubereitungsschritte sind gut verständlich und klar verfasst. Das ist insgesamt sehr gut gelungen. Schön hätte ich kurze Einleitungen zu den Rezepten gefunden – ich mag so etwas gern zum Einordnen der Rezepte und Geschmäcker, um mögliche Fallstricke zu zeigen oder ähnliches.
Dilek Topkara ist in Berlin geboren, studierte Lebensmitteltechnologie, forschte darüber, spezialisierte sich dann auf Cake Design und und arbeitete rund um die Welt in diesem Bereich. Ihr ist die Nachhaltigkeit sehr wichtig und so öffnet sie ihr Café, das es seit 2013 in Berlin gibt, nur samstags und sonntags und stellt nur relativ kleine Mengen ihrer Backwerke her. Für sie sind die Geschichten und Erinnerungen hinter den Backwerken sehr wichtig und so fordert sie auch uns Leser auf, diese Leerstellen des Buches durch die eigenen Geschichten zu füllen.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Carrot Cake: Ein feiner, kleiner Möhrenkuchen, der hier als Cupcakes daher kommt. Als Frosting habe ich die einfache Buttercreme verwendet, mit Frischkäse wäre es wahrscheinlich noch besser gewesen, aber das ging aus Allergiegründen nicht. Insgesamt sehr lecker, eigentlich der perfekte Herbstkuchen.
Banana Loaf: Ein schöner Bananenkuchen ist immer gut und so probiere ich diese Rezepte sehr oft aus. Hier ist irgendwie etwas mit der Menge schief gegangen. Ich habe die Hälfte des Teiges gemacht, aber auch eine halb so große Form genommen, trotzdem hatte ich das Gefühl, nur etwas mehr als einen Bodensatz in der Form zu haben. Zum Glück ist das Ganze beim Backen noch einmal schön hochgekommen. Geschmacklich aber sehr lecker!
Irmik Helva: Klar, dass dieses Rezept auch getestet werden musste, schließlich liebe ich alle orientalischen Süßigkeiten auf Grießbasis. Wunderbar schmeckt es vor allem mit Eis zum Dessert!
Mein Fazit: Ich bin froh, dass ich eher durch Zufall auf dieses Buch gestoßen bin! Es macht sehr viel Freude, darin zu blättern und gerade die Kombination aus deutschen, britischen und türkischen Klassikern gefiel mir extrem gut. Den Rezepten kann man gut folgen, auch wenn einige eher umfangreicher sind, gibt es auch einiges, was mit deutlich weniger Aufwand umzusetzen ist. Empfehlen würde ich das Buch keinem absoluten Anfänger, denn viele der Rezepte brauchen mehrere Schritte, es sind einige Torten im Buch und auch bei den kleinen Tartes kann man einige Nerven lassen. Für alle, die sich in den Basics wohl fühlen und jetzt etwas mehr wollen, ist es ein sehr schönes Buch!
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Das Buch „Dilekerei“ von Dilek Topkara umfasst 175 Seiten, kostet 24,99 Euro und erschien im Heel Verlag. Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.