[REZENSION] "Diese eine große Liebe"

Cover
Die Autorin
Julianne Bedford, ein Pseudonym von Julianne Ardian Lee, wurde 1956 in Kalifornien, USA, geboren und arbeitete früher als Schauspielerin und Journalistin. Zunächst war sie Gerichtsreporterin, danach interviewte sie Stars und Sternchen für das Starlog Magazin. Derzeit lebt sie in den USA, Tennessee, mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern. Unter ihrem richtigen Namen veröffentlichte Julianne Bedford bereits zahlreiche Fantasy-Romane.
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Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Knaur TB; Auflage: 1 (1. August 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426500922
ISBN-13: 978-3426500927
Größe und/oder Gewicht: 18 x 11,4 x 3,4 cm
Leseprobe
leider keine gefunden
Die Geschichte...
Die junge Shelby kauft 2004 ein altes Haus in Hendersonville, in das sie sich vom ersten Augenblick an verliebt hat. Kaum hat es sich die junge Lektorin in ihrem neuen Heim gemütlich gemacht, taucht dort ein geheimnisvoller Mann auf, der sich als Geist entpuppt. Dieser Mann fasziniert Shelby so sehr, dass sie in der Bibliothek Nachforschungen anstellt und den Mann als Captain Lucas Bosnahan identifiziert. Als Shelby während eines Stromausfalls ein gut verstecktes Tagebuch findet und durchliest, muss sie feststellen, dass es eine Verbindung zwischen der Tagebuchschreiberin Mary Beth und Lucas gibt - und plötzlich befindet sich die patente Lektorin im Jahr 1860 im Körper von Mary Beth Campbell wieder! Und Mary Beth "bewohnt" solange Shelbys Körper, denn in dem alten Tagebuch ist ein Vodoo-Zauber niedergeschrieben, der diesen Körpertausch ausgelöst hat. Da ist das Chaos natürlich programmiert, denn zwischen 1860 und 2004 liegt eine lange Zeit und die beiden Frauen sind grundverschieden...
Meine Meinung:"Diese eine große Liebe" ist bereits seit 2008 herumgedümpelt, bevor ich es endlich gelesen habe. Wenn ich allerdings vor dem Kauf die Rezensionen ordentlich gelesen hätte, dann wäre dieser Roman sicher nicht bei mir eingezogen, denn mit historischen (Liebes-)Romanen kann ich wenig bis gar nichts anfangen. Und der Großteil der Handlung spielt sich (leider) im 19. Jahrhundert bzw. zur Zeit des Sezessionskriegs im US-Bundesstaat Tennessee ab.
Die 27-jährige Lektorin Shelby ist eine tüchtige, eigenwillige Frau und es gewohnt, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie ist glücklich, da sie sich durch eine Erbschaft dieses alte charmante Haus kaufen kann und wie verzaubert, als der attraktive Lucas plötzlich auftaucht. Shelby findet es schade, dass der Captain bereits vor ca. 140 Jahren im Alter von 28 verstorben ist. Doch man soll genau überlegen, was man sich wünscht, denn durch einen Vodoo-Liebeszauber in einem alten Tagebuch, das Shelby in ihrem Haus findet, findet sich Shelby in Mary Beth Körper wieder. Und Mary Beth ist mit ihrer kleinen, schlanken Figur, den langen Haaren und ihrer folgsamen Art das komplette Gegenteil von Shelby. Außerdem ist die 22-jährige Mary Beth in ihrer Zeit schon sehr alt für eine Hochzeit... **Achtung SPOILER** ...und zu allem Überflußss ist sie noch in Lucas älteren Bruder Amos verliebt, eine undenkbare Liebe, da Amos bereits verheiratet ist... Zurück zur Gegenwart: Warum der Geist von Lucas in der Gegenwart bzw. ausgerechnet Shelby erscheint, wurde leider nicht geklärt - auch nicht, warum Shelby so in Lucas verliebt ist. Und dass sich Shelby ins Bett legt, wo auch der Geist von Lucas liegt und sie sich (warum auch immer) zu ihm hingezogen fühlt... Unglaubwürdiger geht´s nicht mehr, denn Normalsterbliche würden da wahrscheinlich kreischend aus dem Haus flüchten...  **SPOILER ENDE**  In den Anfängen ist mir Protagonistin Shelby noch sympathisch, doch in der Vergangenheit kann ich mich nicht mehr so gut in sie einfühlen.
Da ich sonst keine historischen Liebesromane lese (was ich vorher nicht wusste), kann ich nicht beurteilen, ob die verwendete Idee originell oder aber nicht mehr so neu ist. Anfangs fand ich den Roman gar nicht so schlecht und habe mit Shelby mitgefühlt, als sie ihre Meinung (bezüglich Sklaven und Krieg) für sich behalten muss und die Kleider mit Korsett und Reifrock furchtbar und unbequem findet. Aber das nutzt sich schnell ab Von Mary Beth in der Gegenwart erfährt man leider nur sehr wenig, was etwas schade ist.
Erzählt werden die Geschehnisse größtenteils aus der Sicht von Shelby, zwischendurch kommt auch Mary Beth (jeweils in der 3. Person) zu Wort. Die Geschichte strotzt nur so von langatmigen Beschreibungen und vor allem über den amerikanischen Bürgerkrieg hat sich die Autorin sehr detailliert ausgelassen. Oft kommt mir die Handlung von "Diese eine große Liebe" so unglaubwürdig vor, dass ich das Buch am liebsten weggelegt hätte. Und der Schreibstil von Julianne Bedford sowie die Dialoge sind meistens so schmalzig und pathetisch, dass es nicht mehr schön ist.
FAZIT:"Diese eine große Liebe" ist eine Zeitreisegeschichte im Stil eines historischen Liebesromans. Aus der guten Idee hätte sich mehr machen lassen, die Charaktere können mich nicht wirklich überzeugen und die Schreibweise ist wunderbar schwülstig. Jetzt weiß ich wieder, warum mir dieses Genre überhaupt nicht liegt. Gut unterhalten hat mich "Diese eine große Liebe" nicht und so kann ich nur 1 1/2 (von 5) Punkte vergeben.

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