{Rezension} Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters von Christelle Dabos

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Die junge Animistin Ophelia ist auf der Arche "Anima" zu Hause und lebt dort mit ihrer großen Familie in harmonischem Zusammenschluss. Neben ihrer Fähigkeit als Leserin, durch die Ophelia die Vergangenheit eines jeden Gegenstands durch eine einfache Berührung ergründen kann, hat sie auch noch die besondere Gabe, durch Spiegel reisen zu können.

Das beschauliche Leben der schüchternen jungen Frau ändert sich schlagartig als Ophelia auf die eisige Arche des "Pols" ziehen soll um den Adligen Thorn zu heiraten. Mit lediglich ihrer Tante Roseline als Anstandsdame an der Seite muss sich Ophelia auf der fremden Arche zurechtfinden. Das stellt sich jedoch als schwieriger heraus als gedacht, denn nicht alle sind der jungen Animistin freundlich gesinnt.

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Die französische Autorin Christelle Dabos hat mit ihrem Debütroman "Die Verlobten des Winters" den ersten Dominostein zu einer erfolgreichen Fantasy-Tetralogie gelegt. Mit den bisher veröffentlichten Titeln aus der Reihe "Die Spiegelreisende" belegte Christelle Dabos bereits in Frankreich, Italien und in den USA die Bestsellerlisten. Beworben mit wohlklingenden Vergleichen zu "Harry Potter" und der "His Dark Materials" Reihe, lässt sich die eigene Erwartungshaltung ganz schön hochschrauben. Zu Recht, obwohl ich nicht unbedingt eine Parallele zu den beiden genannten Erfolgsreihen gezogen hätte, denn Christelle Dabos hat eine ganz eigene und äußerst bezaubernde Fantasywelt erschaffen.

Die Welt wie wir sie kennen wurde zerstört, ein Leben ist nur noch auf einer der einundzwanzig großen Archen oder einer der unzähligen kleinen Archen möglich. Die Geschichte beginnt auf Ophelias Heimatarche "Anima" wo die Wohnhäuser ihre eigenen Gefühle haben und wechselt dann recht schnell auf die "Pol" Arche bei der die Umgebungstemperaturen gleich um mehrere Grade fallen. Denn Ophelia muss nach mehrfacher Ausschlagung einer Ehe die Verlobung mit dem Adligen Thorn akzeptieren, um ihrer Familie keine Schande zu bereiten, und ist so gezwungen ihre geliebte Arbeit aufzugeben, ihre Familie und ihre Heimat zu verlassen.

Durch Spiegel zu gehen heißt indessen, sich selbst gegenüberzutreten. Es braucht Mumm, weißt du, dir selbst in die Äuglein zu gucken, dich so zu sehen, wie du bist, in dein eigenes Spiegelbild einzutauchen. Diejenigen, die ihr wahres Gesicht verbergen, die sich selbst belügen, sich für besser halten, als sie sind, wären dazu niemals imstande. Daher glaub mir, so was findet man nicht alle Tage!
Die Verlobten des Winters, Seite 87

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Ophelia, die Heldin der Geschichte ist auf den ersten Blick eine ganz unscheinbare Persönlichkeit, die sich lieber in ihrer Arbeit im Archiv mit Gegenständen beschäftigt, als sich unter Menschen zu mischen. Dazu passt auch ihr Erscheinungsbild, klein, zierlich, in altmodische Omaklamotten gekleidet, mit einer Brille auf der Nase die ihre Farbe je nach Stimmung verändert und das ganze kombiniert mit einem eigensinnigen gestreiften Schal, der zuweilen sehr lebendig werden kann.

Zu Ophelia, Thorn und Co. gibt es im Netz schon so einiges an toller Fanart zu bestaunen. Wie z. B. die folgende Ophelia von Miss-Pannacotta aus Italien.

"Wir haben in der Intendanz angerufen, sobald wir Euer Verschwinden bemerkt haben. Euer Schal war es, der Alarm geschlagen hat."
"Mein Schal?"
"Dieses Ding hat sämtliche Vasen in Eurem Zimmer umgerissen und uns alle mitten in der Nacht geweckt."
Die Verlobten des Winters, Seite 203

Thorn hingegen ist ein Charakter, der sich nicht so leicht fassen lässt, er gibt sich mürrisch, emotionslos und unnahbar, wie ein Fels in der Brandung hält Thorn zu seiner Tante Berenilde auch wenn sich dies für Ophelia und den Leser nicht gleich ergründen lässt. Die Familienverhältnisse von Ophelias Verlobten sind ebenfalls nicht so leicht zu durchdringen und so beginnt ein gewagtes Abenteuer für die Heldin mit dem leisen Stimmchen. Genau dieses Katz-und-Maus-Spiel, dass sich aus dieser Konstellation ergibt, hat mir besonders gut gefallen und ist mir auf diese Weise bisher noch nicht in einem Jugend-Fantasy-Roman begegnet.

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Es gilt noch zahlreiche andere beeindruckende Persönlichkeiten kennenzulernen, aber es würde einfach zu weit führen auf jeden Protagonisten hier einzugehen. Vielmehr möchte ich euch ans Herz legen die Welt der Archen einfach selbst zu erkunden und dabei Bekanntschaft mit jeder Menge verzückender Charaktere zu schließen. An dieser Stelle möchte ich auch noch Christelle Dabos plastischen Erzählstil hervorheben, der sofort Bilder im Kopf entstehen lässt und durch die besondere Komposition der Sprachgebung glänzt.

Der Reihenauftakt "Die Verlobten des Winters" konnte bei mir vor allen Dingen durch die fein gezeichneten Protagonisten punkten und wird durch einen faszinierenden Weltaufbau untermalt, der jede Menge Potenzial mitbringt. Für die nächsten Titel der Spiegelreisenden-Reihe erhoffe ich mir allerdings noch etwas tiefer in das Konstrukt der Archen eintauchen zu können.

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Fesselnde Fantasy die mit nichts bisher Dagewesenen zu vergleichen ist.

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Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d'Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Mittlerweile sind zwei weitere Bände erschienen, und Christelle Dabos schreibt am Abschluss der Tetralogie.

Quelle: Suhrkamp/Insel Verlag

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