Klappentext:Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.
Ein neuer Kai Meyer-Roman, eine fantastische, vielversprechende Story und die Hoffnung auf ein Buch, das mich verzaubern würde: das war der Beginn einer skeptischen, aber auch neugierigen Beziehung zwischen mir und Die Seiten der Welt. Denn die eindeutigen Parallelen zu Cornelia Funkes Tintentrilogie waren unverkennbar und brachten mich vorerst dazu an der Originalität des vor mir liegenden Romans zu zweifeln. Sollte ich jetzt immer wieder über ähnliche Ideen stolpern? Würde mich stets das Na aber das kenn ich doch irgend woher-Gefühl verfolgen?
Nein, denn hinter den Toren Libropolis' erwartete mich eine Stadt, die ich so noch nie besucht hatte. Eine Stadt voller Bücher, voller bücherliebender Menschen, voller Romanfiguren ... ach sagen wir einfach, eine Stadt in der wir wohl alle gern einmal leben würden.Gemeinsam mit Furia durch die Straßen dieser Stadt zu laufen, dabei neue Freunde zu finden und sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Bruder zu machen, bereitete mit solch eine Freude, dass ich nicht einmal daran denken wollte, Die Seiten der Welt wieder beiseite zu legen. Die Story bot Spannung, Humor, Individualität, Liebe und Charme; bildetet somit also einen perfekten Mix und wurde nie langweilig.
Doch natürlich sind auch die Figuren und verschiedenen Charaktere nicht zu verachten, die uns Herr Meyer diesmal wieder aufs Papier zauberte. Furia war eine angenehme Protagonistin, die zwar wichtig war, aber nicht immer im Mittelpunkt stand, denn es gab viele weitere Persönlichkeiten, deren Geschichten wir folgen und entdecken durften (und ich glaube, genau das macht den besonderen Zauber dieses Buches auch aus). Die Geschichte ist komplex, denn neben dem Haupthandlungsstrang zweigen immer wieder kleine, aber ebenso interessante Äste ab und bilden somit ein großes, bezauberndes Ganzes.
Ich war wirklich überrascht von diesem Buch, denn alle guten Hoffnungen haben sich erfüllt. Die Seiten der Welt ist nun mein unangefochtenes Lieblings-Meyerbuch und wird so schnell sicherlich nicht vom Thron gestoßen werden können. Die Handlung war originell, die Figuren waren originell, das ganze Buch war originell.... und dann mit so viel Liebe zu Büchern bespickt, dass man es als Buchliebhaber eigentlich nur ins Herz schließen kann. Natürlich gibt es Parallelen zur Tintenherz-Welt, aber die wird es wohl bei jedem Buch geben, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, über die Liebe zu Büchern zu sprechen. Also lest es!