Rezension: Die Schule endet nie - Jessica Swiecik

Von Niwa

Quelle: Amazon

Die Schule endet nie| Jessica Swiecik |

Verlag: CreateSpace 2016

Seiten: 332 ISBN: 9781533634245

MEINE BEWERTUNG 

-Spannender Thriller, ernstes Thema Alissa hat in ihrer Schule nie Anschluss gefunden und daher ist ihr der Schulalltag eine Qual. Noch schlimmer ist für sie aber die Klassenfahrt, wo sich das Mobbing gegen sie ins Unerträgliche steigert. Doch Alissa hat einen Plan, mit dem sie sich rächen will …

Jahre später erhalten die Absolventen der Abschlussklasse mysteriöse Einladungen zum Klassentreffen. Aber von Alissa kann die Einladung nicht sein, oder? 


Dieser Thriller beschäftigt sich in erster Linie mit Mobbing, wie man es an Schulen kennt. Er kratzt dabei nicht nur an der Oberfläche sondern durchleuchtet die Ursachen von schikanösem Verhalten und die Motivation dahinter. Sehr geschickt veranschaulicht die Autorin diesen ernsten Hintergrund und lässt dabei vor Spannung die Seiten fliegen.

Protagonistin Alissa steht sich mit ihrer Schüchternheit selbst im Weg. Von Anfang an hat sie es schwer in der Klasse gehabt, weil sie nicht den Mund aufbringt. Nicht, dass sie einfach ignoriert werden würde, denn das könnte sie noch verkraften. Sondern ihre Schulkollegen haben es auf richtig fiese Weise auf sie abgesehen, dass es schon lange nicht mehr nur freundschaftliche Neckereien sind. Die Klassenfahrt wird für das Mädchen zur Tortur und die Situation spitzt sich zur Katastrophe zu.

Alissa hat mir unheimlich leid getan und gleichzeitig hätte ich sie manchmal schütteln wollen. „Mädel, kannst du denn nicht den Mund aufkriegen?“, habe ich mir öfter gedacht! Alissa selbst weiß, dass sie manchmal einfach etwas sagen müsste, nur schafft sie es nicht. Sie ist durch die bedrohliche Atmosphäre so verängstigt, dass sie der Situation gar nicht mehr die Stirn bieten kann, bis sie zumindest ein einziges Mal ihren ganzen Mut zusammen nimmt.

Der Thriller ist in zwei Zeitstränge unterteilt. „Damals“ und „Heute“ wechseln sich kapitelweise ab, was herrlich spannend zu lesen ist. Man weiß von Anfang an, dass damals etwas schreckliches passiert sein muss, allerdings bleibt dies lange im Dunkeln, wodurch man angespannt durch das Buch getrieben wird. 

Zuerst ruhig, dann immer dramatischer, spitzt sich die Situation zu und die Spannung baut sich auf. Eingangs werden nach und nach die Figuren eingeführt. Man lernt Alissa und ihre Peiniger kennen, greift sich an den Kopf, wenn man von den „Scherzen“ liest, denen Alissa ausgesetzt ist, und wundert sich, warum kein Lehrer ein Machtwort spricht.  

In der Gegenwart geht es ebenso ruhig und gleichzeitig heiß her. 10 Jahre nach dem Abitur wird zum Klassentreffen eingeladen, doch die Absolventen sind sich sicher, dass die Einladung nicht von Alissa ist. 

Der Wechsel der Erzählstränge hat es mir sehr angetan. Dadurch ist dieser Thriller von Anfang an sehr spannend gewesen. Dabei haben die Seiten geknistert, denn man will unbedingt wissen wie es weitergeht.

Mit dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden. Das ist der einzige Punkt, der mir nicht so gefallen hat. Es kam zu einer merkwürdigen Konstellation, die zwar überraschend aber für mich nicht vollkommen nachvollziehbar ist.

Das Leitthema Mobbing finde ich ausgezeichnet umgesetzt. Die Autorin verzichtet darauf eine Schwarzmalerei darzustellen, sondern setzt dezent Grauschattierungen ein und zeigt, warum es überhaupt zum Mobbing kommen kann. Hier habe ich ein Plädoyer für gegenseitigen Respekt herausgelesen, was mir gut gefallen hat.

„Die Schule endet nie“ ist ein äußerst lesenswerter Thriller, der nicht nur die Spannung hält, die er verspricht, sondern Mehrwert bietet und zum Nachdenken anregt. Der fesselnde Aufbau und der eindringliche Hintergrund sind meiner Meinung nach für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet und daher kann dieses Buch nur weiterempfohlen werden.

________________MEINE BEWERTUNG

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