Inhalt
Als ihre Ehe zerbricht, steht die junge Berliner Anwältin Diana Wagenbach völlig allein da. Im Nachlass ihrer liebsten Tante findet sie das vergilbte Foto eines verwunschenen Hauses. Davor eine junge Frau. Ist es Dianas Ururgroßmutter, die einst in Ceylon lebte? Hals über Kopf macht Diana sich auf die Suche nach ihren Wurzeln in dem fremden Land am anderen Ende der Welt. Dort stößt sie auf eine geheimnisvolle Prophezeiung, die das Schicksal ihrer Familie für immer veränderte, eine verbotene Liebe, die niemals endete, und auf ihre eigene Bestimmung. (Quelle: Ullstein Buchverlage)Meine Meinung
Wenn sich dein Leben fest zu fahren droht und deine Ehe den Bach hinunter zu gehen, da kommt dir eine Einladung in das verregnete England zu einer entfernten Verwandten gerade recht. So ergeht es zumindest Diana, die in Berlin ihre eigene Kanzlei führt und gerade erfahren hat, dass ihr Mann sie betrügt. Doch als sie in England ankommt, muss sie erfahren, dass ihre Großtante Emmely im Sterben liegt. Diana soll ihre Erbin sein und somit ein lang behütetes Familiengeheimnis entschlüsseln. Ihre Großtante hinterlässt ihr vereinzelte Hinweise, die sie auf eine Art Schnitzeljagd durch die Vergangenheit ihres Familienstammes führt.Wie aus vorherigen Büchern der Autorin schon bekannt, erzählt "Die Schmetterlingsinsel" auch auf zwei Zeitebenen. Während wir im Jahr 2008 Diana auf der Suche nach ihrem Familiengeheimnis begleiten, so lernen wir im Jahr 1887 die Schwestern Grace und Victoria kennen und lieben. Wir befinden uns auf beiden Ebenen die meiste Zeit auf Sri Lanka, auch bekannt als "Die Insel der Schmetterlinge". Allein mit ihren Worten schafft es Corina Bomann, uns mental in dieses Land zu versetzen, die Gerüche und die Farbenpracht einzufangen und bunte Schmetterlinge und Papageie direkt zu uns ins Wohnzimmer zu holen. Einfach eine traumhafte Kulisse für eine sagenumwobene Familiengeschichte.
Corina Bomann steht für starke, unabhängige Frauen, die ihren eigenen Kopf haben und an die Umsetzung ihrer Wünsche und Träume glauben. Sowohl Grace, unsere Protagonistin der Vergangenheit, als auch Diana in 2008, sind Macherinnen, sie gehen ihren eigenen Weg, auch wenn dieser vorerst unbekannt ist. Dass Zufall und oft großes Glück dabei auch eine Rolle spielen, stellen wir mal hinten an. Schließlich ist der erste Schritt der entscheidende.
Die Nebencharaktere gliedern sich sehr gut in die Geschichte ein. Sie drängen sich nicht auf, sind aber wichtige Bindeglieder zum Entstehen des Ganzen. Jeder noch so unbedeutend scheinende Charakter kann der Anstoß zu einer Veränderung im Denken oder Handeln der Protagonisten sein. Gerade das ist das schöne an Bomanns Geschichten. Keine Person ist nur schmückendes Beiwerk, sondern trägt mit seiner Rolle einen Teil zur Entstehung des Gesamtwerks bei.