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Die Schattenschwester| Lucinda Riley |Verlag: Goldmann 2016
Seiten: 608 ISBN: 9783442313969MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-Star, die PragmatischeEs handelt sich um den 3. Band der Sieben-Schwestern-Reihe - eine fulminante Geschichte um sieben Adoptivschwestern und ihre Herkunft.
Nach Pa Salts plötzlichen Tod fühlt sich Star - genau wie ihre Schwestern - verloren in der Welt. Was ihr vom Adoptivvater geblieben ist, ist ein mysteriöser Brief und ein Gegenstand, der ein Hinweis auf ihre Herkunft ist.Star steht - genau wie ihre Schwestern - an der Tür zu vergangenen Zeiten und zögert noch, ob sie diese wirklich öffnen soll. Doch sie gibt sich einen Ruck und lässt sich auf ihren eigenen Lebensweg ein.
Zu Beginn muss ich gleich sagen, dass mir dieser Band bisher am allerbesten gefällt. Meiner Meinung nach hat Lucinda Riley genau die richtige Mischung aus Dramatik, historischem Rahmen und gegenwärtigen Verstrickungen geschaffen, die mich von Anfang bis Ende durchgehend begeistern konnte.
Wie von Lucinda Riley gewohnt, wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählt. Als Leser begleitet man Star in der Gegenwart, wie sie sich daran macht, ihren Platz zu finden, und in der Vergangenheit deckt man Floras Geschichte auf.
Star ist nicht der leuchtende Stern, den man anhand ihres Namens vermuten würde. Sondern sie steht im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihrer Schwester CeCe, mit der sie großteils ihr Leben verbringt. Doch dank Pa Salts Hinweis auf ihre Vergangenheit lernt sie eine skurrile Familie kennen, die sie unvermutet aus CeCes Schatten treten lässt.
Die Geschichte hält aber mehr als eine skurrile Familie für Star bereit. Sie taucht in Floras Leben nach der Jahrhundertwende ein, lässt sich vom britischen Adel bezaubern, deckt Familiengeheimnisse auf und wird mit der Tragik konfrontiert, wie sich trotz der besten Absichten die schlimme Folgen entwickeln können.
Historischer Rahmen ist die Zeit vor und während der Weltkriege. Es ist die Zeit, in der Debütantinnen am britischen Hof vorgestellt werden, die Ballsaison der Treibjagd nach dem richtigen Ehemann gleicht, und so manche große Liebe aufgrund familiärer Arrangements unerfüllt geblieben ist.
Die beteiligten Figuren haben mir diesmal besonders gut gefallen. Im Gegenwartsstrang bekommt man es mit einem richtigen Original zutun. Es handelt sich dabei um einen Mann, der gewisse Ähnlichkeit mit dem verrückten Hutmacher aus Alice im Wunderland hat, und durch seine außergewöhnliche Art sofort meine Sympathie gewonnen hat. Star und Flora sind meiner Meinung nach authentisch ausgearbeitet und es ist wunderbar, beide Charaktere bei ihrer Entwicklung zu begleiten.
Die Handlung selbst hat Riley diesmal sehr geschickt eingefädelt und meiner Ansicht nach bei allem genau das richtige Maß getroffen. Die Geschehnisse sind tragisch und dramatisch, aber genau getroffen, dass sie emotional nicht überstrapaziert werden. Die Wechsel zwischen den Erzählsträngen sind so aufgebaut, dass sie spannend zu lesen sind, und die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar, sodass man mit ihnen mitfühlen kann.
Die Rahmenhandlung bleibt diesmal fast unberührt. Es gibt kaum Hinweise darauf, was es mit Pa Salts Tod und den sieben Schwestern auf sich hat. Allerdings hat die Autorin einige Verbindungen zu den anderen Bänden eingestreut, und man freut sich am Ende darauf, dass es mit CeCes Geschichte, der nächsten Schwester, weitergeht.
Für mich ist „Die Schattenschwester“ bisher der beste Band der Reihe. Gemeinsam mit Flora und Star geht man Familiengeheimnissen auf die Spur, sucht seinen Platz in der Welt und sieht, dass aus den besten Absichten, nicht automatisch Gutes entspringen muss, was mir sehr gut gefallen hat.
________________MEINE BEWERTUNG
★★★★★Die Sieben-Schwestern-Reihe:
1) Die sieben Schwestern [Rezension lesen]2) Die Sturmschwester [Rezension lesen]
3) Die Schattenschwester
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