[Rezension] Die Sanduhr unserer Liebe || Kate Riordan

[Rezension] Die Sanduhr unserer Liebe || Kate Riordan

Inhalt

England, 1878: Harriet Jenner ist einundzwanzig Jahre alt, als sie durch die Tore von Fenix House tritt. Nach einer persönlichen Tragödie glaubt sie nicht daran, dass ihr neues Leben als Hauslehrerin einfach wird. Knapp fünfzig Jahre später tritt Harriets Enkelin Grace Fairford in ihre Fußstapfen. Für Grace, die mit den faszinierenden Geschichten ihrer Großmutter aufwuchs, ist Fenix House wie aus einem Märchen, ein magischer Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Doch der verblichene Glanz der Villa entlarvt Harriets Geschichten bald als Lügen, und Grace findet sich in einem Dickicht aus tragischen Geheimnissen wieder.(Quelle: Randomhouse)

Meine Meinung


Wie habe ich mich auf das neue Buch aus der Feder von Kate Riordan gefreut. Ihr Erstlingswerk "Im Spiegel ferner Tage" hat mich im letzten Jahr absolut begeistern können. Auch in "Die Sanduhr unserer Liebe" befinden wir uns in England, in einem alten Herrenhaus, welches gespickt ist mit alten Geschichten und Geheimnissen.
Unsere Protagonistin Grace tritt in Fenix House ihre erste Stelle als Hauslehrerin an, ebenso wie ihre Großmutter fünfzig Jahre zuvor. Sie spürt sofort eine gewisse Anziehungskraft, nicht nur im Bezug auf das Gebäude, sondern auch zu seinen jungen und alten Bewohnern. Der "Geist" ihrer Großmutter ist allseits spürbar, vor allem deswegen, weil gerade die älteren Bewohner und Angestellten immer wieder von der zauberhaften Harriet Jenner sprechen, der Grace so ähnlich ist. Doch keiner weiß, dass Grace Harriets Enkelin ist und das soll auch vorerst so bleiben.
Nach ein paar Tagen in Fenix House merkt Grace, dass das Leben früher dort in keinem Fall so war, wie ihre Großmutter sie hatte glauben lassen, in dem sie ihr immer wieder wunderschöne Geschichten aus ihrer Zeit dort erzählte. Geheimnisse und unschöne Vorkommnisse reichen bis in die Gegenwart und Grace begibt sich auf ein Abenteuer, die "alte Zeit" wieder hervor zu kramen.
Ich liebe Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen, vor allem, wenn man nicht sofort die Verknüpfungen beider erkennen kann. Leider schafft es die Autorin nicht, uns lange mit Rätseln zu beschäftigen. Viele Geheimnisse und Verbindungen zwischen damals und heute sind zu offensichtlich und/oder zu weit hergeholt. Das nimmt die Spannung ungemein und schafft unnötige Längen. Ab ca. der Hälfte des Buches wünschte ich mir einfach nur noch das Ende herbei, welches dann leider auch so kam, wie es sich bereits seitenlang angekündigt hat.
Bis auf Harriet und Grace blieben die übrigen Charaktere doch recht oberflächlich und eintönig. Standardfiguren, die man in einem englischen Herrenhaus zu dieser Zeit wohl öfter gefunden hat. Keiner konnte wirklich herausstechen und mich mit seiner Rolle überzeugen.
Der Schreibstil von Kate Riordan sowie ihre Beschreibungen von Englands Landschaft haben mir wieder gut gefallen. Wenn man sich literarisch öfter in England aufhält, hat man manchmal das Gefühl, zu wissen, wo genau sich die Charaktere gerade befinden.

Fazit

Die Grundsatzidee hat mir gut gefallen, die Umsetzung leider weniger. Geheimnisse werden zu schnell gelüftet, der Verlauf der Geschichte ist zu vorhersehbar. Die Charaktere waren mir zu schwach und blass. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte sich ausschließlich mit der Geschichte von Grace' Großmutter Harriet beschäftigt und ihre Zeit in Fenix House als einzigen Handlungsstrang genommen. 
Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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