[REZENSION] "Die Rose von Arabien"

Von Buechersuechtig
Cover

Die Autorin
Christine Lehmann, 1958 in Genf geboren, wollte bereits mit 14 Jahren Schriftstellerin werden. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin arbeitet als Nachrichten-Redakteurin beim SWR. Darüber hinaus schreibt sie seit fast 20 Jahren Krimis und Liebesromane, Essays, Kurzgeschichten für Anthologien und Kriminalhörspiele fürs Radio. Christine Lehmann lebt mit ihrem Mann in Stuttgart. 

*Produktinformation*
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Carlsen (Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551310734 / ISBN-13: 978-3551310736
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12,2 x 4,4 cm


Leseprobe
Quelle: cms.thienemann.de  *lies mich*
 

Die Geschichte... Als die 16-jährige Finja dem jungen Scheich Chalil auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt begegnet, ist sie von dem weltgewandten, attraktiven Mann sofort angetan und kurz darauf stellt sich heraus, dass Chalil ein Student von Finjas Vaters ist. Noch bevor der attraktive Scheich abreist, hat sich Finja Hals über Kopf in ihn verliebt und Chalil erwidert diese Zuneigung. Während eines 2-wöchigen Urlaubs in Dubai stellt sich heraus, dass sich Finja alles zu einfach vorgestellt hat. Hat die junge Liebe zwischen zwei Menschen, die aus verschiedenen Kulturkreisen und Religionen stammen, überhaupt eine Chance? Und ist die deutsche Gymnasiastin wirklich bereit, ihr bisheriges Leben für Chalil aufzugeben?
Meine kurze Meinung:
Kauf-/Lesegrund: "Der Ruf des Kolibris" war so toll, da musste ich unbedingt auch "Die Rose von Arabien" lesen.
Reihe: Einzelbuch 
Handlungsschauplatz: Vorwiegend Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), aber Stuttgart (Deutschland), wunderbar lebhafte Schauplatz- und Ortsbeschreibungen.
Besonderheit: Man erfährt auch sehr viel über Dubai bzw. über die Arabischen Emirate, seine Bewohner, deren Religion, Traditionen & die Lebensweise. Toll fand ich auch die märchenhaften, ausführlichen Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht, die uns von Chalil und seiner Schwester Funda näher gebracht werden.
Hauptpersonen: Finja Friedmann ist 16, lebt mit ihrem Vater und seiner Lebensgefährtin Jutta in Stuttgart und geht noch zur Schule. Finja malt sich ihre Zukunft mit Scheich Chalil schon in den rosigsten Farben aus, doch die Realität sieht anders aus. Denn ihre große Liebe Chalil ist als Erstgeborener dazu verpflichtet, als Erstfrau eine Frau mit islamischem Glauben zu heiraten und mit ihr einen Stammhalter zu zeugen. Da der Sunnit an den Traditionen hängt, könnte Finja nur seine Zweitfrau werden oder zum Islam übertreten... Mit Chalil und Finja prallen 2 junge Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen, mit verschiedenen Religionen und Ansichten aufeinander.
Leider hatte ich so meine Probleme mit Protagonistin Finja bzw. ihrem blauäugigen Verhalten, denn welche 16-jährige ist nach so kurzer Zeit bereit, ihr bisheriges Leben in einem westlichen Land aufzugeben, der Liebe wegen zum Islam überzutreten und sein weiteres Leben in einer gänzlich fremden Kultur zu verbringen??? Tut mir leid, aber das ist für mich unglaubwürdig. Weiters finde ich Finja manchmal sehr naiv und konnte viele ihrer Handlungen und Taten nicht nachvollziehen (vielleicht bin ich auch schon zu alt und abgeklärt für solch eine Handlungsweise?).
Nebenfiguren: Finjas Vater und Chalils Familie sind interessante Persönlichkeiten, die sich ansprechend in die Handlung einfügen. Die schwer auszusprechenden Namen der arabischen Nebencharaktere haben mir einige Schwierigkeiten bereitet.
Romanidee: Reizvolle, gut recherchierte Idee, die ansehnlich umgesetzt wurde.

Erzählperspektiven: Ich-Erzählerin Finja schildert die emotionsgeladenen Geschehnisse aus ihrer Sicht und lässt uns hautnah an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Hin und wieder erhalten wir einen Blick in die Zukunft, dann erzählt die bereits 20-jährige Finja über ihre Erlebnisse in Dubai als 16-jähriges Mädchen.
Handlung: Unterhaltsame & sehr detailliert beschriebene Geschichte mit blumigen Ausführungen und einer gewissen Vorhersehbarkeit. Mit zunehmender Seitenanzahl schleichen sich immer wieder kleine Längen ein und ab Seite 270 wird es so richtig langatmig.
  Schreibstil & Co: Abgerundet wird die Story mit einer emotionsgeladenen und ausgeschmückten Schreibweise. Die lebendigen Landschaftsbeschreibungen und die orientalischen Legenden wurden so plastisch geschildert, dass alles vor seinem inneren Auge erscheint.
FAZIT: "Die Rose von Arabien" hat mich nicht so angesprochen wie "Der Ruf des Kolibris", was sicherlich auch daran liegt, dass ich mich mit der Hauptperson nicht wirklich identifizieren konnte (am liebsten hätte ich Finja richtig durchgeschüttelt) und mir diese Art von Liebesgeschichte nicht liegt. Außerdem bremsen die ausführlichen Beschreibungen und kleinen Längen häufig den Lesefluss. Da mich dieser jugendliche Liebesroman dennoch wunderbar unterhalten hat, vergebe ich wunderbare 3 (von 5) Punkte.