[Rezension] Die Perlenschwester (Die Sieben Schwestern #4) || Lucinda Riley

Von Janine Ruppel @janinesbuchwelt


Inhalt

Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ist ihr unbekannt. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis – sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen. Ihre Reise führt sie zunächst nach Thailand, wo sie die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Mannes macht. Durch ihn fällt CeCe eine Biographie von Kitty Mercer in die Hände – eine Schottin, die vor über hundert Jahren nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte. (Quelle: Randomhouse)


Meine Meinung


Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich bin begeistert von Kittys Geschichte im Vergangenheitsstrang und etwas enttäuscht von CeCes Part im Buch. Kitty stellt CeCe ganz schön in den Schatten. Absolut positiv ist wie immer Rileys Erzähl- & Schreibweise, welche mich nach wie vor immer wieder begeistern können. Auch die Hintergrundrecherchen finde ich klasse. 
Australien als Setting gefällt mir super. Ich selbst hatte noch nicht das Glück, den Kontinent zu bereisen. Und dass, obwohl Freunde von mir dort wohnen. Shame on me... Rileys Worte zaubern jedoch die flirrende Hitze und den roten, aufgewirbelten Staub vor das innere Auge, als säße man als Zuschauer direkt neben den Protagonisten. Einfach toll.
Apropos Protagonisten. Haben wir CeCe aus den vorherigen Büchern als eher dominanten Mensch kennengelernt, so finden wir hier eine völlig andere CeCe vor. Schüchtern, in sich gekehrt, ohne jegliches Selbstbewusstsein. Sie stellt sich und ihre Gabe - die Malerei - völlig unter den Scheffel, mit Komplimenten kann sie nur schwer umgehen. Behindert wird sie hauptsächlich durch ihre Legasthenie und dadurch, dass sie sich stets mit ihren Schwestern vergleicht. In dem Pa Salt sie auf die Reise in die Vergangenheit ihrer Familie schickt, schubst er sie aus ihrer Wohlfühlzone ins Ungewisse. Mit Erfolg. Denn obwohl die Geschichte rund um CeCes Gegenwart nicht sonderlich außergewöhnlich war, so war es CeCes Entwicklung um so mehr. Sie geht ihre Ängste an, geht neue Wege und ist auf dem besten Weg, ihre wahre Persönlichkeit zu finden. Ich denke, die Autorin hat uns mit der CeCe, die wir aus den drei vorherigen Teilen kennen, auf eine falsche Fährte führen wollen. Denn den wahren Charakter eines Menschen erfährt man halt erst, wenn man sich näher mit ihm beschäftigt. 
Kitty und ihre Geschichte hat mir um einiges besser gefallen als CeCes. Hier hat einfach alles gestimmt - Drama, Liebe, Freundschaft. Sie hatte zu keiner Zeit ein leichtes Leben. Hin- & hergerissen zwischen ihrer Heimat in England und einem Neubeginn in Australien und den verwirrenden Gefühlen für die Zwillinge Andrew und Drummond. Ihr Leben gleicht einer Achterbahnfahrt, Freude und Leid gehen im Wechsel an ihrer Seite. Wieder einmal zeigt sich, dass Geld zwar die Welt regiert, letztendlich aber nur die Menschen zählen, die wir lieben und die uns in unserem Leben begegnen und begleiten. Ich bin froh, dass Kittys Geschichte das Ende gefunden hat, welches ich mir für sie gewünscht habe.
Wie in den vorherigen Büchern, finden wir hier auch wieder wahre Begebenheiten, die Lucinda Riley super in die Geschichte einfließen lässt. Besonders gut haben mir die Einblicke in die Kultur der Aborigines gefallen. Wunderbar fand ich auch, dass der Mythos der Plejaden bei den Aborigines so verbreitet ist. Mit Kunst und Malerei hab ich es persönlich nicht so, war aber dennoch begeistert, wie CeCe in dieser so aufgegangen ist, dass sie um sich herum alles vergessen hat. Ich kann mir vorstellen, dass es vielen Künstlern so geht. Und was für eine Kraft das kosten muss. Die Malerei ist viel mehr als wahllos Farben zusammen zu mischen und etwas abzumalen. In einem Bild steckt immer auch ein Stück Seele des Künstlers. 
Auch wenn "Die Perlenschwester" gefühlsmäßig bisher der schwächste Teil der Reihe ist, habe ich doch sehr schöne Momente beim Lesen gehabt und bin mehr als einmal übermüdet aufgestanden, weil ich abends einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Der Lerneffekt spielt bei Rileys Büchern auch immer eine ganz große Rolle. Man kann sich ja nie genug Wissen aneignen ;) Alles in allem bin ich schon sehr zufrieden mit Band 4 der Schwestern-Reihe und freue mich jetzt schon auf die Reise, die wir mit Tiggy erleben werden. 
Da wir das Buch wieder mit mehreren Mädels in einer Leserunde gelesen haben, möchte ich euch deren Meinung nicht vorenthalten: 
Andrea von LeseBlickMartina von Martinas BuchweltenNicole von Zeit für neue GenresSteffi von Steffis BücherbloggeriaPetra von Papier und TintenweltenTine von Beloved Books By Tine


Besten Dank an das Bloggerportal sowie den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Buches.