*Rezension* - Die Liebe deines Lebens von Cecelia Ahern

Von Buecherwelt
Blaues Cover, kitschiger Titel? - Ein neuer Ahern ist da und ich freue mich jedes Mal wieder drauf, obwohl ich von den letzten Büchern doch etwas enttäuscht war. Aber guten Mutes habe ich schließlich "Die Liebe deines Lebens" zur Hand genommen und gehofft, dass mich Adam und Christine gefangen nehmen können...
Christine ist irgendwie zur falschen Zeit am falschen Ort, als Simon mit einer Pistole herumfuchtelt und irgendwas von "seiner Wohnung" erzählt. Sie versucht, in Ruhe mit ihm zu reden. Das endet jedoch schließlich darin, dass sich Simon selbst in den Kopf schießt. Ein Verlust, der Christine zeigt, wie schnell das Leben vorbei sein kann, auch wenn Simon noch lebt und im Krankenhaus liegt. Also trennt sie sich von ihrem Mann Barry, den sie irgendwie nie so richtig geliebt hat. Als würde es eine Prüfung sein, begnet sie schließlich auf einer Brücke Adam, der gerade dabei ist zu springen. Um sich nicht noch einmal falsch zu verhalten verspricht sie ihm, bis zu seinem Geburstag zu zeigen, dass sein Leben lebenswert ist. Daraufhin beginnt eine turbulente Zeit...
Also ja, ich habe erst einmal gedacht, dass das ja irgendwie doch so ziemlich nach "Ein ganzes halbes Jahr" klingt. War es aber eigentlich nicht, also ich konnte keine Ähnlichkeiten feststellen. Christine ist für mich ein liebenswerter Charakter, der vor allem durch die eigene Unsicherheit geprägt wird. Mit Adam halst sie sich eine Aufgabe auf, die sie selbst nicht zu schaffen droht doch sie versucht alles, was in ihrer Macht steht. Als sie dabei jedoch feststellt, dass sie sich in ihn verliebt hat, bricht für sie erst einmal eine Welt zusammen, denn scheinbar liebt Adam ja Maria, wegen der er sich unter anderem das Leben nehmen wollte. An dieser Stelle gefiel mir an Christine besonders gut, dass sie ihre eigene Bedürfnisse in den Hintergrund gestellt hat.
Adam ist für mich ein echter Held, der zwar versucht hat, seinem Leben zu entfliehen doch sich schließlich doch seinen Aufgaben stellt und dabei zeigt, dass Blut dicker ist als Wasser. Seine melancholische und wandelbare Art macht ihn zu einem undurchschaubaren Menschen, der aber einfach total toll ist. Seine Entwicklung mitzumachen, ihn und Christine zu beobachten und auch in sein Leben einzutauchen, war einfach toll.
"Doch wo Schmerz war, da gab es auch Heilung, wo Einsamkeit war, würden sich neue Beziehungen entwickeln, wo Zurückweisung war, konnte neue Liebe aufblühen. Es war nur ein Moment. Und Momente veränderten sich."
Es sind die kleinen und leisen Dinge, die den Roman von Cecelia Ahern zu etwas Wunderschönem machen. Erwähnenswert finde ich vor allem auch die Familie von Christine, die auf ihre etwas wundersame Art immer wieder die Liebe zu Tochter und Schwester zeigt und ihr so unbewusst einen tollen Halt gibt.
Adam und Christine, Christine und Adam - "Du warst mein wundervoller, maßgeschneiderter Original-Ratgeber zum Glück". 
Über kleine Längen kann ich hier locker hinwegsehen. Ich vergebe fünf von fünf Kleeblättern.