[Rezension] Die Last der Krone | Christin Thomas

[Rezension] Die Last der Krone | Christin Thomas

Titel: Die Last der Krone

Autorin: Christin Thomas

Format: Taschenbuch

Preis: 12,99 €

Seitenzahl: 324 Seiten

Verlag: Selfpublishing

ISBN: 978-3-96698-256-6

Bewertung: 3 Sterne

Inhalt

Als Thronerbe von Fuchsfels ist sich der siebzehnjährige Etienne seiner Pflichten sehr wohl bewusst. Schließlich erbt er eines Tages das größte Königreich des Nordens und hat somit eine große Verantwortung. Er wird von Kindesbeinen an auf Wortgefechte und Feldzüge vorbereitet, doch niemand zeigt ihm, wie man mit der Schlacht in sich selbst zurecht kommt. Denn der junge Prinz hegt große Gefühle für seinen Bediensteten Noel und dies darf unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit dringen. Schließlich steht diese Liebe der königlichen Pflicht Thronerben zu zeugen im Weg. Etiennes Vater sieht deshalb nur einen Ausweg: sein Sohn soll der Liebe vollends entsagen. Doch kann der junge Mann seine Gefühle verschließen, wenn sein Herz längst Noel gehört?


Von Christin Thomas habe ich bereits „Nation Alpha“ und „Vampire die bellen, beißen nicht“ gelesen. Es war für mich also nur natürlich auch ihr neuestes Buch „Die Last der Krone“ zu lesen. Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 habe ich die Autorin persönlich kennen gelernt und mir dann direkt ihr Buch gekauft und signieren lassen. Ich war sehr gespannt und aufgeregt auf die Geschichte, denn es geht vorrangig um Homosexualität und den Umgang damit. Lest also jetzt selbst, wie mir das Buch gefallen hat.

Zunächst muss ich sagen: ich liebe den Schreibstil der Autorin. Sie hat so eine schöne Art und Weise Dinge zu beschreiben und darzustellen. Es ist ein poetischer Schreibstil, der tief ins Herz geht und dazu einlädt unglaublich viele Textstellen zu markieren. Ich mag das sehr gerne, weil es meine Gefühle anspricht und mir näher bringt, wie die Protagonisten sich fühlen. Durch ihren Schreibstil wird umso deutlicher wie Verzweifelt, hin und hergerissen und unsicher Etienne ist. Man bekommt richtig mit, wie sehr es ihn zerreißt, dass er eigentlich seine Pflicht als Thronerbe erfüllen möchte, seine Gefühle für Noel ihn jedoch daran hindern, diese Pflicht vollends zu erfüllen.

Letztlich begleitet man in diesem Buch Etiennes Weg zu sich selbst. Er kämpft mit seinem Erbe, seinem Vater, dem Verlust des jüngeren Bruders und seiner Liebe zu einem jungen Mann, die ihm verboten wird. Sein einziger und bester Freund, der ihm immer zur Seite steht, ist sein Lehrer Pierre, der ihm mit Rat und Tat versucht zu helfen. Ich mochte diese Dynamik zwischen den beiden, denn Pierre verurteilt Etienne nicht. Er gibt ihm Hoffnung, schenkt ihm Aufmerksamkeit und versucht ihm zu helfen, egal wie Aussichtslos die Situation wirkt.
Etiennes Vater besteht darauf, dass sein Sohn heiratet und Noel vergisst. Dass dies nicht so einfach ist, versteht er überhaupt nicht, denn er denkt nur an sein Land und daran, was alles auf dem Spiel steht. Bis zu einem gewissen Grad kann man dies natürlich nachvollziehen. Es ist schwer zu akzeptieren, dass der eigene Sohn die Herrscherlinie aussterben lässt. Wie sich der König verhält ist aber ganz und gar falsch. Seinem Sohn die Liebe zu verbieten, ihn zu bestrafen und mit einer arrangierten Ehe versuchen etwas zu kitten ist der falsche Weg. Er hätte seinem Sohn mit einem offenen Ohr zuhören sollen, um gemeinsam eine passende Lösung zu finden, die für jeden gut ist. Letztlich kann man Gefühle und Menschen nicht ändern und es ist wichtig jeden so zu akzeptieren wie er oder sie ist. Homosexuelle Liebe ist keine Krankheit die geheilt werden kann, sie ist genauso Liebe wie zwischen heterosexuellen Menschen. Jeder hat verdient geliebt zu werden und es kommt überhaupt nicht auf das Geschlecht an. Dieses Buch unterstreicht diese Tatsache nicht nur einmal, sondern tausende Male. Die Botschaft kommt wunderbar an und die Wichtigkeit der Thematik sticht deutlich hervor.

Das Problem das ich mit dem Buch hatte, dass ich die Liebe zwischen Etienne und Noel, die als unglaublich stark beschrieben wird, überhaupt nicht fühlen konnte. Als Leser ist man nicht dabei als die zwei sich verlieben, denn die Liebe ist schon da. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass die zwei sich geküsst haben und dabei erwischt wurden. Das ist sozusagen die Ausgangslage. Etienne ist hin und hergerissen, Noel scheint sich seiner Sache umso sicherer zu sein und ich als Leserin habe den Moment verpasst, als die zwei zueinander fanden, weil es vor der Geschichte stattfand. Mir fehlte die Verbindung zu ihnen. Wie haben sie sich kennen gelernt? Wie hat sich die Anziehungskraft entwickelt? Wie haben sie ihre Gefühle füreinander entdeckt und wie kam es zu diesem Kuss, der schließlich alles veränderte? All das weiß ich nicht und es wird später auch nicht weiter darauf eingegangen. Mir haben die Gefühle einfach gefehlt. Ich habe verstanden was das Problem für Etienne ist, ich konnte mitfühlen und seine Unsicherheit nachvollziehen, auch die Angst alle zu enttäuschen und das Gefühl Noel zu verlieren. All das konnte ich nachvollziehen aber die Gefühle zwischen den beiden jungen Männern haben mir einfach gefehlt. Es wirkte so, als würde Etienne wegen etwas leiden, das ich nicht sehen kann. Ich konnte verstehen, wieso er sich so fühlt, hatte aber gleichzeitig keine Verbindung zu seinen Gefühlen für Noel.

Fazit

Man kann deutlich spüren wie wichtig der Autorin die Thematik ist. Homosexualität wird nur wenig repräsentiert und sie schafft es die Problematik gut herauszustellen und zeigt auf, wie es gehen kann. Die Wichtigkeit dahinter wird klar herausgestellt und wunderschön beschrieben. Leider konnte ich die unumstößliche Liebe zwischen Etienne und Noel nicht nachempfinden. Mir hat die Verbindung zu diesen tiefen Gefühlen gefehlt, weil man bei wichtigen Momenten in dieser Geschichte nicht dabei ist, da sie bereits verliebt sind, bevor die Geschichte beginnt. Grundsätzlich kein Problem aber mir hat da einfach die Verbindung gefehlt, was ich unglaublich schade finde. So hat mich das Buch zwar wirklich gut unterhalten und ich kann jedem empfehlen einmal einen Blick hinein zu werfen. Doch die Liebesgeschichte war für mich leider nicht greifbar und das, obwohl sie im Fokus der Handlung steht.


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