[REZENSION] "Die Landkarte der Zeit"

Cover
[REZENSION] Der Autor
Félix J. Palma wurde 1968 in Sanlúcar de Barrameda geboren und lebt heute in Madrid. Er absolvierte eine Ausbildung als Werbefachmann in Sevilla, bekam jedoch für seine ersten Erzählungen und Romane bereits so viele Stipendien und Preise, dass er den Beruf nie ausübte. „Die Landkarte der Zeit“ war ein Bestseller in Spanien und wird in zwanzig Sprachen übersetzt. Palma erhielt dafür den Premio Ateneo de Sevilla 2008.
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Gebundene Ausgabe: 720 Seiten
Verlag: Kindler; Auflage: 2 (17. September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463405776
ISBN-13: 978-3463405773
Originaltitel: El mapa del tiempo
Größe und/oder Gewicht: 22 x 15 x 4,4 cm
Leseprobe
Quelle: Rowohlt  *hier dürft ihr lesen*
Die Geschichte...
London, 1896: Acht Jahre ist es her, seit Marie, Andrew Harringtons große Liebe, von Jack the Ripper bestialisch ermordet wurde. Der wohlhabende junge Mann kann seitdem den Verlust seiner Geliebten nicht verschmerzen und möchte deshalb seinem Leben ein Ende machen. Sein Cousin Charles bewahrt Andrew vor dieser Tat und führt ihn zum Unternehmen "Zeitreisen Murray", das Zeitreisen anbietet. Kann Andrew so den sinnlosen Tod an Marie verhindern?
Claire Haggerty, die mit ihren modernen Ansichten gar nicht recht ins Viktorianische Zeitalter zu passen scheint, nimmt an der zweiten Expedition von "Zeitreisen Murray" teil. Im Jahr 2000 angelangt, verliebt sich in den mutigen Helden Hauptmann Derek Shackelton. Der Hauptmann ist ebenfalls von der 21-jährigen Claire so hingerissen, dass er ihr ins Jahr 1896 folgt... **Achtung SPOILER** ...und den Autor H.G. Wells bittet, romantische Liebesbriefe an seine Angebetete zu verfassen. **SPOILER ENDE**
Scotland Yard-Inspektor Colin Garrett hat einen mysteriösen Todesfall aufzuklären, denn das Opfer wurde augenscheinlich mit einer Waffe aus der Zukunft getötet. Und so bleibt dem Polizisten nichts anderes übrig, als "Zeitreisen Murray" aufzusuchen, um den Täter aus der Zukunft zu fassen... **ACHTUNG SPOILER** Doch bald entpuppen sich "Zeitreisen Murray" bzw. die Zeitreisen ins Jahr 2000 als Schwindel und der Inhaber der Zeitreisenfirma setzt sich mit dem Autor H.G. Wells in Verbindung, um von Scotland Yard nicht als Betrüger entlarvt zu werden... Außerdem ist von der namensgebenden "Landkarte der Zeit" erst ziemlich spät (bei Seite 611 von 720!) die Rede. Denn da macht der Schriftsteller die Bekanntschaft von Marcus Rhys, dem Bibliothekar, der die geheimnisvolle Landkarte aufbewahrt. Nach dem Betrug von Zeitreisen Murray scheint die Landkarte der Zeit, die einzige Möglichkeit zu sein, durch einzelne Parallelwelten, die Vergangenheit zu ändern. Doch kann man dem Bibliothekar trauen?  **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:Nachdem ich schon so viel über "Die Landkarte der Zeit" gehört habe, musste ich dieses 720 Seiten-Machtwerk nun endlich lesen. Leider hat mich dieser Roman nicht wirklich überzeugt. Warum genau, sag ich euch gleich...
Die Geschichte, die sich im 19. Jahrhundert abspielt, ist in 3 Teile gegliedert, wobei ein Erzähler den unterschiedlichen Hauptpersonen jeweils einen Teil widmet. Der 1. Teil handelt von Andrew, der seiner großen Liebe, nachtrauert und die Vergangenheit ändern möchte. Der 2. Teil berichtet über Claire, die sich in einen Mann aus der Zukunft verliebt und der 3. Teil erzählt von Inspektor Garrett, der einen mysteriösen Mord aufzuklären hat. Neben diesen 3 Protagonisten lernen wir auch Herbert George Wells, den Autor von "Die Zeitmaschine" kennen, dessen Geschichte mit denen der drei Zeitreisenden verknüpft ist.
Leider habe ich den Fehler begangen, den Klappentext im Buchinneren vorher zu lesen und war danach furchtbar enttäuscht, da diese Kurzbeschreibung fast die gesamte Handlung verrät. Die Geschichte beginnt eigentlich ganz interessant, doch wird über vieles derart detailliert berichtet, so dass ich mir oft das Gähnen zurückhalten musste und mir zwischendurch überlegt habe, das Buch abzubrechen...
Bedauerlicherweise bleiben die mitwirkenden Charaktere recht farblos und wirken hölzern, was allerdings auch daran liegen kann, dass sich die Geschichte um 1896 abspielt und ich mit dem viktorianischen England nichts anfangen kann. Obwohl die Story auch kleine Überraschungsmomente und ein paar Irrwege beinhaltet, hätte ich mir doch mehr Spannung & Abenteuer erwartet - unter einem Bestseller stelle ich mir etwas anderes vor.
Die Romanidee zum Thema Zeitreisen finde ich durchaus gelungen, allerdings hapert es an der Umsetzung. Obwohl die Handlung auch Science Fiction-Elemente enthält, wirkt das Ganze doch etwas abstrus auf mich. Schade finde ich auch, dass uns der Autor mit so vielen Geschichten und unnötigen Ausführungen überfallen hat, anstatt sich auf einen Handlungsstrang zu konzentrieren. Leider regt der langatmige Schreibstil von Félix J. Palma meine Fantasie nicht wirklich an und kann mich auch sonst wenig begeistern.FAZIT:
"Die Landkarte der Zeit" vermischt Science Fiction, ein wenig Fantasy & noch weniger Krimi zu einem umfangreichen Roman, der mit einer tollen Idee samt spannungsarmen Umsetzung, ausführlichen Beschreibungen und blutarmen Protagonisten ausgestattet ist. Von diesem Zeitreisen-Roman hatte ich mir sehr viel versprochen und wurde herb enttäuscht. Deshalb vergebe ich schwache 2 (von 5) Punkte.


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