Magdalena ist die Tochter von Jakob Kuisl, dem Henker. Die junge Magdalena ist bekannt für ihre Neugier aber auch für ihr Talent, mit Kräutern Krankheiten zu heilen. Schon Band 1 der Serie hat es damals geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Gerade bei historischen Romanen ist das bei mir gar nicht so einfach, denn wenn die Bücher zu sehr ins Beschreibende und ins Detail gehen, habe ich oft keine Lust mehr. Herr Pötzsch jedenfalls weiß mich im alten Bayern gut zu unterhalten.
Magdalena ist ein wirklich sehr interessanter Charakter. Ihre ganze Art und ihr Mut zeichnen sie aus. Als sie sich auf die Suche nach dem Templerschatz macht, bricht sie das eine oder andere Mal in Bereiche ein, die gerade in der damaligen Zeit für eine Frau sehr gefährlich werden konnten. Daher durchzieht das gesamte Buch eine angenehme Spannung, die jedoch immer genau zur richtigen Stelle ein wenig gelöst wird. Es ist, als würde der Autor immer wieder an den richtigen Fäden ziehen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Natürlich ist auch Simon Fronwieser wieder mit dabei. Der junge Medicus hilft Magdalena, ihre Fälle zu lösen und ist auch Kuisel selbst ein verlässlicher Freund. Interessant war die Entwicklung der Charaktere zu beobachten, die doch deutliche Sprünge im Vergleich zu Band 1 gemacht haben. Vor allem Magdalena rückt hier noch mehr in den Vordergrund.
Auch die Beschreibung der Orte und der damaligen Zeit ist einfach wirklich toll getroffen. Der Autor hat eine unheimlich bildhafte Sprache und ich hatte das Gefühl, neben Magdalena herzulaufen und alles mit ihr gemeinsam zu erleben. Man muss auch nicht Band 1 gelesen haben, um das Buch zu verstehen. Wer also gerne historische Romane mit ein wenig Witz und sympathischen Charakteren liest, der sollte sich die Reihe nicht entgehen lassen. 5 von 5 Kleeblättern.