Rezension: Die Gauklerin von Kaltenberg

Von Kielfeder

Julia Freidank – Die Gauklerin von Kaltenberg



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Kurzbeschreibung:
Kaltenberg, 1315. Mit einem sinnlichen Lied aus den „Carmina Burana“ soll die junge Anna ihren Geliebten, den Burgherrn Ullrich, verhext haben. In letzter Minute rettet sie der schwarze Ritter Raoul vor dem Tod. Fortan steht Anna zwischen den beiden Männern, die sich abgrundtief hassen. Der leidenschaftliche Kampf einer Frau um Freiheit und Glück beginnt.

Ein historischer Roman mit Charakter und authentischer Ausstrahlung!
Anna ist eine Magd an der Burg von Ullrich. Doch sie ist nicht gewöhnlich: Sie ist die Geliebte des Burgherrn, was ihr in der Zeit aber auch kein Ansehen bringt. Sie ist als Hure gebrandmarkt.
Ihre Eltern sehen dies nicht gerne, auch nicht, dass ihre Tochter sich von Gauklern geradezu magisch angezogen fühlt. Sie lässt sich das Lesen und Schreiben lehren und erlernt auch die Lieder des fahrenden Volkes. Doch genau dies wird ihr zum Verhängnis. Sie kann die lateinischen Wörter nicht übersetzen, aber andere können es. Sie wird wegen ausgesprochenen Obszönitäten verurteilt und der Wasserprobe unterzogen. Fast stirbt sie dabei. Im letzten Moment wird sie jedoch von Raoul, ihrem ärgsten Feind gerettet.
Raoul ist ein Bastard. Einer, der die Tracht der Ritter eigentlich nicht tragen dürfte. Er ist auf der Suche nach seinem Vater und vor der Flucht vor seiner Vergangenheit, trifft er immer wieder auf Anna. Er kann sich ihrem Scharm und ihrem Stolz nicht entziehen – schon längst nimmt ihn ihre Art gefangen.
Ein leidenschaftlicher Kampf zweier Männer um eine Frau beginnt und um die Suche nach der Wahrheit.
Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt. Das ist ganz wunderbar gelungen – die Autorin hat an keiner Stelle den Überblick verloren. Außerdem macht es sich gut, so kann der Leser sich mit jedem Charakter einzeln auseinandersetzen und ihn kennenlernen.
Ganz außerordentlich gut gelungen sind im Buch die Szenen des Kampfes. Wer ein bisschen über die Autorin liest, der weiß, dass Julia Freidank selbst mit dem Schwert umzugehen weiß. Dieses Wissen muss ihr in diesem Buch mächtig genützt haben. Die vielen Schläge wirken nicht konstruiert, sondern sehr glaubhaft. Man kann den Kampf lebhaft nachvollziehen.
Dies ist wohl das erste Buch, bei welchem mir der Schwertkampf so authentisch ins Auge fällt.
Nicht zu vergessen ist natürlich die Geschichte um die „Carmina Burana“. Man kann sagen, jeder müsste ungefähr ein Lied davon kennen. Auch ich habe gleich nach diesem Begriff gesucht und sogar ein Lied gefunden welches ich kenne und liebe.
Die Geschichte ist prallvoll an Details und spart nicht mit Einzelheiten.
Und auch das Feuer der Liebe entfacht in diesem Buch.
Alles zusammen ergibt eine unglaubliche Geschichte.
Wenn man nur allein schon das Cover betrachtet, werden die romantisch veranlagten Seelen unter den Leser seufzen. Denn es spiegelt genau das Buch wieder.
Voller Sehnsucht und Hoffnung….
Lest es und liebt es!

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an die Ullsteinbuchverlage