Autor: Cat Patrick
Verlag: Boje (Aug. 2012)
Seiten: 304
Sprache: Deutsch
Genre: Jugendbuch
Empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Revived
Rezension PiMi:
Gleich auf den ersten Seiten nimmt die Autorin den Leser mit in die Welt von Daisy West, denn sie stirbt an einem Bienenstich und trotzdem ist die Geschichte damit nicht zu Ende, nein sie beginnt. Denn Daisy ist Mitglied eines geheimen Projektes welche ein Mittel namens Revived testet.
Revived erweckt Tote wieder zum Leben und Daisy ist nun bereits zum 5.Mal gestorben und mit Revived zurück ins Leben geholt worden.
Nach Außen muss natürlich der Schein eines ganz normalen Lebens gewahrt werden, nichts darf an die Öffentlichkeit gelangen und so zieht Daisy nach jedem Tod in eine neue Stadt und nimmt eine neue Identität an. Ihre „Eltern“ sind Geheimagenten und ebenfalls Teil des Teams.
Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil das Thema an sich sehr spannend klingt und den Wunsch behandelt, den die Menschen seit jeher haben, nämlich dem Tod ein Schnippchen zu schlagen und Ewig zu leben.
Doch Revived ist noch in der Testphase und nicht ausgereift, so kann es z.B. passieren, dass es irgendwann nicht mehr wirkt und es wirkt auch nicht bei jeder Todesart und schon gar nicht bei jedem Menschen.
Da das Projekt so geheim ist, darf Daisy natürlich niemanden von dem Mittel erzählen. Weil sie es für richtig und wichtig hält und weil sie ein Teenie ist und weil sie Vertrauen fast, macht sie es doch irgendwann und bringt damit ihr und das Leben des anderen in Gefahr, denn „Gott“, so wird der Erfinder von Revived genannt (was ich ziemlich gewöhnungsbedürftig finde und beim Lesen bin ich immer wieder über dieses Wort gestolpert, weil es mir falsch und störend vorkam) ist nicht gütig. Im Hintergrund des Revived Projekts, geschehen falsche und gänzlich unmoralische Dinge die Daisy aufdeckt und die sie immer stärker in Gefahr bringen.
Insgesamt ist das Buch sehr spannend und behandelt ein Thema welches im Jugendbuch Bereich noch nicht von vorne bis hinten durchgekaut wurde.
Daisy als Figur ist sehr glaubwürdig, eine neugierige, etwas unvorsichtige Jugendliche. Nicht everybodies Darling aber auch kein totaler Außenseiter.
Ihre neuen Freunde Audrey, die schwer krank ist und ihr Bruder Matt passen in die Story und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Durch Audreys Krankheit wird Daisy wieder einmal mit dem herannahenden Tod konfrontiert, nur dass es dieses Mal endgültig zu sein scheint.
Oder könnte man Audrey helfen?
Leider ist mir diese zentrale Frage etwas zu kurz, zu wenig emotional dargestellt worden. Die Autorin hätte aus meiner Sicht ausführlicher, eindringlicher und für Jugendliche nachvollziehbarer mit dem Thema umgehen können. Vielleicht bin ich jetzt auch ein bisschen John Green verwöhnt, der das im Jugendbuchbereich meistert wie kein zweiter.
Auch die Aufklärung der Dinge die im Hintergrund des Projektes laufen und die illegalen Machenschaften von „Gott“, waren für mich etwas zu simpel. Daisy mag ja schlau sein, aber Vieles ist an den Haaren herbei gezogen und macht auf mich den Eindruck, schnell ein logisches und spektakuläres Ende zu erzeugen. Die Fäden die Daisy zusammenstrickt, waren für mich keinesfalls nachvollziehbar, zumal es tausend Gegenargumente gibt, die ihre These wiederlegen könnten.
Die Grundidee des Buches finde ich auch nach der Lektüre durchaus spannend und die Umsetzung würde ich keinesfalls als Flop bezeichnen. Trotzdem bleibe ich als Leser etwas unbefriedigt zurück, weil man meiner Meinung nach mehr aus den angesprochenen Themen hätte machen können.
Ein paar Worte zum Cover möchte ich hier noch gerne verlieren, da es wirklich mal ein richtiger Eyecatcher ist. Gar nicht mal vom Motiv (ich mag ja generell nicht so gerne Personen und Gesichter auf dem Cover) aber von der Aufmachung. Denn die Abziehbilder die das Cover zieren stehen für jedes der fünf Leben und das ist sehr speziell und ziemlich originell.
Fazit:
Ein Jugendbuch mit spannenden Szenen und sympathischen Figuren. Für mich leider kein Highlight, weil ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte und weil ich das Gefühl hatte, dass viele Dinge am Ende keinen Sinn ergeben haben.