Rezension: Die Berufung für Hochsensible von Luca Rohlender

Von No_fauxpas

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Die Berufung für Hochsensible Die Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruchvon Luca Rohlendererschienen im Jahre 2016 Verlag: dielus edition LeipzigPreis: 22,99 Euro
Rezension
Mit dem Begriff der Hochsensibilität (HSP) können nur wenige Menschen etwas anfangen und auch die Wissenschaft findet nur wenige bis gar keine Antworten auf diverse Fragen. Ich selbst habe erst vor kurzer relativ Zeit (weniger als zwei Jahre) herausgefunden, dass auch ich HSP bin und habe unzählige Bücher zum Thema verschlungen und mich auf diversen Webseiten informiert. Inzwischen weiß ich glücklicherweise ganz gut über die Thematik bescheid, aber ich weiß, dass es noch immer unhzählige Menschen gibt, die entweder noch gar nicht wissen, dass sie HSP sind oder nicht recht damit umzugehen wissen. Dieses Buch ist definitiv in beiden Fällen empfehlenswert: Sowohl, wenn man schon weiß, dass man HSP ist und sich mit der Thematik auskennt, als auch, wenn man noch nie etwas von dem Begriff Hochsensibilität oder HSP gehört hat.
Luca Rohlender ist ebenfalls HSP und hat mit "Die Berufung für Hochsensible" meines Erachtens nach ein Buch geschaffen, was jeder lesen sollte, der auch nur die leiseste Vermutung hat, das mit ihm "irgendetwas nicht stimmen könnte" - denn das ist ja häufig genau das, was Menschen empfinden, die HSP sind, aber es nicht wissen. Sie wissen, dass in ihnen etwas besonderes steckt. Sie wissen, dass sie über unzählige Talente verfügen. Sie wissen, dass sie eine besondere Gabe haben. Sie wissen, dass sie besondere Menschen sind. Sie wissen das alles, aber im direkten Vergleich zu anderen (nicht HSP) empfinden sie häufig das Gefühl, dass sie anders seien - das sind sie ja auch, aber auf eine wundervoll positve Art und Weise. 
Laut Klappentext unterstützt "Die Berufung für Hochsensible" von Luca Rohlender den Leser bei der Suche nach der persönlichen Berufung und gibt Hilfestellung bei der Findung beruflicher Erfüllung. Das tut dieser Ratgeber tatsächlich, allerdings schafft dieses Buch noch viel mehr. Ja, der Klappentext ist eher bescheiden formuliert (wie es für HSP üblich ist - wir sind sehr bescheidene Menschen und stellen uns nicht gerne ins Rampenlicht). Wenn ich mir vorstelle, dieses Buch zu jener Zeit gelesen zu haben, als ich noch nicht wusste, dass ich HSP bin und diesen Begriff auch noch nicht gehört hatte (die Begrifflichkeit der Hochsensibilität existiert übrigens erst seit den 90ern), dann hätte mir dieses Buch noch viel, viel mehr geboten - nämlich die "Erleuchtung" darüber, was ich eigentlich bin - also eine hochsensible Person. Luca Rohlander beschreibt nämlich am Anfang des Buches exakt die Dinge, welche uns  HSP ausmachen und jeder HSP wird sich darin wiederfinden. Ganz zu Beginn wird das Ego der HSP nämlich in drei Ichs unterteilt um zu veranschaulichen, warum ein hochsensibler Mensch eigentlich so ist, wie er ist. Die Verbildlichung hilft dabei, das eigentlich fast ungreifbare Phänomen HSP zu verstehen. Im weiteren Verlauf werden sehr hilfreiche Ratschläge gegeben, welche für jede HSP tatsächlich elementar wichtig sind und so endet der erste Teil des Buches mit der Thematik des "Loslassens". Wer sich im Vorfeld schon einmal mit dem Thema HSP beschäftigt hat, wird unweigerlich nicht an dem Thema des "Loslassens" vorbeigekommen sein, aber Luca Rohlender vermag es hier die Dinge kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Man merkt einfach, dass Luca Rohlender ebenfalls zu dem kleinen Kreis der HSP gehört und gibt teilweise in kleinen Nebensätzen bessere und sinnvollere Ratschläge, als es so manch andere Literatur auf mehreren hundert Seiten vermag. 
In diesem Buch wird nichts verschönt, nichts verblümt und die Dinge werden auf den Punkt gebracht - dennoch bleibt reichlich Freiraum um für sich persönlich den richtigen Rat zu finden, denn nicht jede HSP ist gleich.
Im zweiten Teil gibt Luca Rohleder wertvolle Tipps für die Zukunft, wobei diese auf die Zeit nach dem erfolgreichen Loslassungsprozess bezogen ist. Da ich ihm vollkommen recht damit gebe, dass eine zu frühe praktische Umsetzung dieser Ratschläge nicht gut für eine HSP ist, werde ich zum zweiten Teil von "Die Berufung für Hochsensible" nicht viel sagen und verweise hier auf den ausdrücklichen Ratschlag, diese Tipps erst nach erfolgreichem "Loslassen" in Angriff zu nehmen - soviel sei allerdings gesagt: Der Autor verspricht nicht zuviel, wenn er sagt, dass der zweite Teil dazu führt die Zauberkraft der Hochsensibilität zu entdecken.
Fazit:
"Die Berufung für Hochsensible" von Luca Rohleder ist ein Buch für alle Menschen, die wissen, dass sie HSP sind, die es ahnen, die von ihrer "inneren Stimme" gesagt bekommen, dass dieses Buch etwas für sie sein könnte und für alle, die mit hochsensiblen Menschen zu tun haben. Das Buch hilft dabei sich selbst besser zu verstehen, die Dinge im Kopf zu ordnen, die bei uns HSP leider manchmal durcheinander geraten (ich gehöre zu den HSP, die unzählige Gedanken auf einmal denken können, ja fast müssen, und weiß, dass es unzähligen Menschen auf dieser Welt ebenfalls so geht) und dazu führen, dass man nicht so recht weiß, wie man weitermachen soll, weil sich alles so festgefahren anfühlt. 
Ich empfehle dieses Buch ausdrücklich allen, die sich schon mit der Thematik HSP auseinandergesetzt haben UND all jenen, die noch nie etwas davon gehört haben und sollte das "Schicksal" oder der "Zufall" dazu geführt haben, dass Du gerade diese Rezension liest, dann ist das sicherlich kein Zufall, sondern Bestimmung (im Buch wird näher darauf eingegangen, was ich damit meine), denn was wir HSP allzuoft als "glücklichen Zufall" abtun ist in Wahrheit keine grundlose Fügung, sondern macht absolut Sinn und hat einen höheren Grund.
Ich habe dieses Buch übrigens innerhalb von zwei Tagen durchgelesen - es ist wunderschön geschrieben und man versinkt regelrecht darin (einfach, weil man sich darin wiederfindet). 

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