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x Autor: M. R. Carey
x Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer, Momo Evers
x Titel: Die Berufene
x Originaltitel: The Girl with all the Gifts
x Genre: Science-Fiction/Horror
x Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2014
x bei Knaur
x 288 Seiten
x ISBN: 342651513X
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x Erste Sätze: Ihr Name ist Melanie. Das kommt von einem alten griechischen Wort und bedeutet “schwarzes Mädchen”, aber ihre Haut ist eigentlich sehr hell, deshalb glaubt sie, dass der Name vielleicht doch nicht so gut zu ihr passt. Ihr gefällt der Name Pandora sehr gut, aber das kann man sich eben nicht aussuchen.
Klappentext:
Nicht jede Gabe ist ein Segen
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft: Ein grauenhafter Parasit befällt die Menschheit. Millionen sind bereits infiziert und bedrohen die wenigen Gesunden. Alle Hoffnungen ruhen auf einer Schar Kinder, die anders auf den Erreger reagieren. Auf einer entlegenen Militärbasis halten Wissenschaftler sie gefangen – zu allem entschlossen, um ihnen ihr biologisches Geheimnis zu entreißen. Doch es läuft nicht alles nach Plan …
Rezension:
Der Titel von M. R. Careys Buch – “Die Berufene” – sagt auch in Verbindung mit dem Cover und dem Klappentext nur wenig darüber aus, worum es in der Geschichte genau geht. Jedoch war es für mich gerade genug, um mich richtig neugierig darauf zu machen.
In 72 Kapiteln wird aus der dritten Person meist über die 10-jährige Protagonistin Melanie berichtet, wobei der Leser auch manchmal in andere Szenen eintauchen kann, in denen Melanie nicht dabei ist, was für einen perfekten Überblick sorgt. Der Schreibstil fesselte mich von der ersten Seite an. Die Sätze sind prägnant und kommen auf den Punkt, es gibt kein lückenfüllendes ‘Bla-bla’ – der Autor hat etwas zu erzählen.
Die Geschichte beginnt in einer alten Militärbasis. Wir lernen Melanie kennen. Sie sitzt, wie weitere Kinder, in einer Einzelzelle und hat auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu reagieren, wenn man sie herausholt. Sie ist intelligent, denkt viel weiter, als ein normales 10 Jahre altes Kind – man merkt: Sie ist etwas Besonderes. Nur stellt man sich schnell die Frage, wieso sie nur unter extremen Sicherheitsvorkehrungen aus ihrer abgeriegelten Zelle geholt wird – selbst ihr Kopf wird fixiert.
Nach und nach stellt sich heraus, was auf der Welt in den letzten Jahren geschehen ist und was es mit den Kindern auf sich hat, deren Leben auf dem Stützpunkt in allen unschönen Einzelheiten beschrieben wird. Großbritannien liegt in Trümmern, teils hat sich die Natur Städte bereits zurückgeholt. Der im Klappentext beschriebene Parasit zerstört das Gehirn seines Opfers, bis dieses nur noch eines spürt: Hunger! Jedem, der schon einmal etwas von Zombies gehört hat, dürfte nun klar sein, von welcher Art Erreger die Rede ist.
Dummerweise bleibt die Militärbasis nicht unentdeckt und nur wenige – die Lehrerin Miss Justineau, die leitende Wissenschaftlerin und einige Sicherheitsmänner – schaffen es, zu fliehen. Im Schlepptau haben sie Melanie und wollen in eine Stadt, in der sie Hilfe vermuten. Soviel sei gesagt: Die Reise wird kein Zuckerschlecken und man hat als Leser viel Zeit, sich mit den sehr gelungenen Hauptcharakteren anzufreunden – oder sie hassen zu lernen.
Ich habe bei weitem nicht erwartet, dass ich eine dermaßen geniale Geschichte in “Die Berufene” finden würde. Zwar habe ich für das Buch aus persönlichen Gründen etwas länger gebraucht – am liebsten hätte ich es aber in einem Rutsch gelesen, da dem Leser ein stimmiges Bild mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Endzeitstimmung und unterschwelligem Horror geboten wird, und dabei einzigartig bleibt.
Fazit:
Zwischenmenschliches, Endzeitstimmung, latenter Horror – eine Zombiestory, die sich mit dem gewissen Etwas von der Masse abzuheben weiß.
Bewertung:
M. R. Carey ist das Pseudonym eines erfolgreichen britischen Fantasy-Autors. Er hat zahlreiche weitere Romane veröffentlicht und war zudem als Drehbuchautor in Hollywood tätig.