[Rezension] Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern (Natalie Standiford)


[Rezension] Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern (Natalie Standiford)
Natalie Standiford: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Von den Buchbotschaftern wurde mir dieses Jugendbuch, das seit Anfang November 2012 auf dem deutschen Buchmarkt erhältlich ist, zur Verfügung gestellt. Exzellent! Dem Carlsen Verlag ist damit ein weiteres Mal ein großer Wurf gelungen - so meine Meinung. Schon Cover und Ausgestaltung des Buches sind einen Blick wert. Traumhaft! Addiert man anschließend noch die vergnügliche Geschichte selbst hinzu, ergibt sich für mich ein rundum griffiges Goldstück, welches ich in meinem Bücherregal nicht mehr missen möchte.

~ Rezension ~

Bist du bereit, die Konsequenzen der eigenen Missetaten zu tragen?

[Rezension] Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern (Natalie Standiford)Es ist Weihnachten und somit sollte es die besinnlichste Zeit des Jahres sein. Doch nicht für die Familie Sullivan. Denn das herrische Oberhaupt, Großmutter Almighty, ist zutiefst verärgert über das Verhalten ihrer Familie. Nun droht sie damit, die gesamte Familie aus ihrem Testament zu streichen, sollte die beschuldigte Partei nicht bis zu Silvester ein ehrliches Bekenntnis bei ihr einreichen. Die Familie bangt, da nun ein reichliches Erbe auf dem Spiel steht. Daraufhin entschließen sich die drei Enkeltöchter – Norrie, Jane und Sassy – Reue für ihr vermeintlich unlöbliches Verhalten zu zeigen. Doch inwieweit haben eine erste große Liebe, ein Blog und eine übersinnliche Kraft Almighty tatsächlich erzürnt? Und welche Buße erweicht das Herz der Grande Dame der Familie Sullivan wirklich?

MitDie Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern gelingt es Natalie Standiford, einen herrlich erquickenden Lesegenuss zu schaffen, der insbesondere auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten ist. Das Buch umfasst drei große Einzelgeschichten, die den drei Bekenntnissen der Schwestern entsprechen.Insgesamt ist der Grundtenor des Buches eine kunterbunte Mischung aus Witz und Ironie, Klischeehaftigkeit und Groteskem. Dabei werden die unterschiedlichen liebenswerten Charaktere sehr präzise herausgearbeitet. Diese umfassen eine Bandbreite, die die ernsthaft pikierte Großmutter, den gutmütigen Vater und die aufmüpfige Enkeltochter einschließt.Der Erzähl- und Schreibstil ist ebenso vielseitig und reicht von jugendlich-frech bis zu bedacht-gewählt – je nach Temperament der Enkeltochter, die das Bekenntnis verfasst hat.

Die Handlung kann als pfiffiges Potpourri gesehen werden, das auf Familienanekdoten und Gedankengängen beruht, die das Kopfkino des Lesers ohne Schwierigkeiten in Schwung bringen. Ich fühlte mich, als würde ich direkt ins Wohnzimmer der Sullivans schauen und Jane beim Bloggen oder Norrie bei den Ballvorbereitungen über die Schulter sehen.Der Autorin gelingt es durch eine wunderbar bildhafte und typisch jugendliche Ausdrucksweise, schlagkräftig, einfühlsam und nachdrücklich zugleich zu unterhalten. 

Dies wird mit einer Prise Überzogenheit, Situationskomik sowie einem kurzen, aber umso wirkungsvolleren Twist gegen Ende kombiniert. Nach all dem Spannungsaufbau hin zum Finden der Sünde, die für Almightys Gram gesorgt hat, empfand ich die verhältnismäßig kleine (und überraschende) Aufklärung als zielsichere Pointe. Sie unterstreicht für mich den erfrischenden Stil des gesamten Buches.

Wer von Familiengeheimnissen, die in einen ulkigen Kontext gebettet sind, und von fabelhaft individuell gezeichneten Figuren nicht genug bekommen kann, muss diese Bekenntnisse der etwas anderen Art schlicht und ergreifend lesen.

F★ZITExtravagant. Illustrativ. Schmissig.


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