Jan Seghers alias Matthias Altenburg, wurde 1958 geboren. Der Schriftsteller, Kritiker und Essayist lebt in Frankfurt am Main. Nach dem Erfolg von "Ein allzu schönes Mädchen" und "Die Braut im Schnee" folgte "Partitur des Todes", ausgezeichnet mit dem "Offenbacher Literaturpreis" sowie dem "Burgdorfer Krimipreis". "Die Akte Rosenherz" ist sein vierter Kriminalroman.
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Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: rororo (1. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499246724
ISBN-13: 978-3499246722
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,4 x 3,2 cm
Leseprobe
Quelle: Rowohlt *es darf gelesen werden*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!
Die Geschichte...1966: Ein grausamer Mord, der Parallelen zum Fall Rosemarie Nitribitt zeigt, erschüttert Frankfurt. Die Edel-Prostituierte Karin Niebergall alias Karin Rosenherz wurde brutal ermordet und die Tat niemals aufgeklärt.2005: Hauptkommissar Robert Marthaler ist über die Schwangerschaft seiner Freundin Tereza so glücklich, dass er sich sogar in den Innendienst versetzen lässt. Kurz darauf wird Tereza, die mit einem wertvollen Gemälde namens Paradiesgärtlein nach Budapest unterwegs ist, angeschossen und schwebt in Lebensgefahr. Marthaler wird wegen Befangenheit von den Ermittlungen abgezogen und erhält einen Tipp, dass er sich mit der "Akte Rosenherz" beschäftigen soll. Hängt der ungeklärte Fall aus den 60-er Jahren mit dem Kunstraub des Paradiesgärtleins zusammen? **ACHTUNG SPOILER** Auch die angehende Journalistin Anna Buchwald aus Hamburg beschäftigt sich mit diesem alten Fall, der sie in seinen Bann zieht. So lernt sie den sympathischen Frankfurter Hauptkommissar kennen und hilft ihm bei den Ermittlungen... **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:"Die Akte Rosenherz" heißt der 4. Band der Kommissar Marthaler-Reihe, der sich in 4 Teile gliedert. Der 1. Teil beleuchtet die Geschehnisse des Jahres 1966. Der 2. Teil beginnt am 09.08.2005 und endet mit dem Epilog im September 2006. Als Schauplatz dient erneut die Mainmetropole Frankfurt.FAZIT:
Hauptkommissar Robert Marthaler übernimmt wegen seiner bevorstehenden Vaterschaft die Leitung einer Abteilung, die sich mit alten, ungeklärten Fällen befasst. Der Polizist ist dickköpfig, aufbrausend und etwas eifersüchtig, worunter seine Lebensgefährtin Tereza Prohaska, die aus Prag stammt und als Kunsthistorikerin arbeitet, manchmal leidet. Doch als Tereza bei einem Überfall lebensgefährlich verletzt wird, ist alles vergessen...
Neben altbekannten Charakteren, wie z.B. Kriminaltechniker Carlos Sabato oder Marthalers Kollegen Kerstin Henschel und Sven Liebmann lernen wir auch einen Neuzugang kennen (die jedoch erst ab der Hälfte der Geschichte ihren Auftritt hat): Anna Buchwald macht eine Ausbildung zur Reporterin und zeigt ebenfalls Interesse an der Akte Karin Rosenherz. Die junge Hamburgerin wirkt tough, ein wenig skrupellos und unbekümmert. Alle Protagonisten wurden ansprechend gestaltet, haben liebenswerte Macken, Ecken & Kanten. Vor allem Robert Marthaler ist mir schon ans Herz gewachsen. Allerdings kann ich nicht alle Handlungen und Taten der mitwirkenden Protagonisten nachvollziehen.
Die Geschichte braucht eine Weile, bis sie richtig in Fahrt kommt und die Spannung wächst. Vor allem das letzte Drittel ist so spannend, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte und wie unter Zwang fertig lesen musste. Einige Längen und unnötige Szenen birgt die Story meiner Meinung nach schon, was den Lesefluss ein wenig bremst.
Als Romanidee hat Jan Seghers den Mord an der Prostituierten Helga Matura mit dem Raub eines Gemäldes von unschätzbarem Wert verknüpft bzw. eindrucksvoll umgesetzt. Wie gewohnt, hat der Autor erneut sehr viel Lokalkolorit in diesen Kriminalroman eingebaut und obwohl mir Frankfurt fremd ist, stören mich die unzähligen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen nicht.
Robert Marthaler schildert die rasanten Begebenheiten aus seiner Sicht und gewährt uns Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Die mitreißende Story ist mit unerwarteten Wendungen, falschen Fährten sowie einer schlüssigen Auflösung und unterhaltsamen Dialogen ausgestattet, wodurch sich "Die Akte Rosenherz" durchwegs spannend lesen lässt. Jan Seghers versteht sein Handwerk, denn der Schreibstil des deutschen Autors darf sich bildhaft und packend nennen.
Obwohl "Die Akte Rosenherz" für mich nicht der beste Teil dieser Krimiserie ist, unterhält der Kriminalroman mit einem interessanten Plot, einem liebenswerten Protagonisten und einer mitreißenden Schreibweise. Für den 4. Marthaler-Band vergebe ich reizvolle 4 (von 5) Punkte.