[Rezension] „Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters“, Tilman Rammstedt (Dumont Buchverlag)

von lesenundmehr in Bücher, Rezension Schlagworte: Buch, Dumont, Humor, lesen, lustig, Rezension, Rezensionsexemplar

Ich bin durch eine Aktion von Blogg Dein Buch auf dieses Buch aufmerksam geworden. Wer es gewinnt und rezensiert, hat die Möglichkeit ein exklusives Interview mit dem Autor zu führen. Gewonnen habe ich schon, rezensiert jetzt auch, nun heißt es warten…. Drückt mir die Daumen :-)  

Inhalt
Man erkennt die Welt nicht gleich wieder, wenn man sie mit den Augen eines melancholischen Bankberaters betrachtet. Besonders wenn es sich um einen Bankberater handelt, der hinter jeder Geldanlage den größeren Zusammenhang sieht: Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters»Man kann kein Tagesgeldkonto verstehen, ohne zu verstehen, was ein Baum ist.«

Und während der Bankberater auch für sein Leben einen Zusammenhang sucht, bevor es an allen Ecken und Enden auseinanderbricht, gerät er in eine ausweglose Situation, aus der ihn nur ein abenteuerliches Trio retten kann: sein letzter verbliebener Kunde Tilman Rammstedt, Bruce Willis und ein toter Hund. (Quelle: dumont-buchverlag)

Meinung und Fazit
Dieses Bucht und ich, wir hatten es nicht leicht miteinander.
Obwohl ich die Leseprobe kannte ahnte ich nicht, dass nahezu das gesamte Buch im eMail-Stil geschrieben ist. Auch der Klappentext suggeriert das in keiner Weise. Ich muss zugeben, dass dieser Stil nicht unbedingt mein Liebling ist, trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.
Alles fing an mit dem Satz „Sehr geehrter Herr Willis, geht es Ihnen gut?“, und damit nahm die Geschichte ihren Lauf. Herr (Bruce) Willis antwortete nicht, und so folgte eMail um eMail, was einem stalking gleichkam. Der Autor, der doch so gerne wollte dass Herr Willis in seinem Buch mitspielt, war in seinen Mitteilungen verständnisvoll, sauer, traurig, gleichgültig oder er machte deutlich, dass er einfach nur die Nase voll hat. In der nächsten Mail jedoch fleht er geradezu darum, ob sich Herr Willis denn nicht doch melden wolle. Quasi nebenbei erfuhr ich dann noch, wie die Geschichte um den Bankberater denn aussehen soll.
Unterbrochen werden diese eMails von kurzen Sequenzen aus dem Leben des „echten“, ehemaligen Bankberaters, und das lockerte die ganze Geschichte nochmals auf. Diese Abschnitte waren, wie eigentlich das gesamte Buch, völlig überspitzt, und gerade deswegen sehr amüsant zu lesen. Eine Figur, die irgendwo zwischen Tragik, irrwitziger Philosophie und unfreiwilliger Komik hängen geblieben ist, verfolgt man einfach gerne.
Der Autor besticht in seinem Buch durch sehr ungewöhnliche Ideen und einen skurrilen, teilweise staubtrockenen Humor. Beides muss man mögen, oder man muss sich zumindest darauf einlassen wollen. Zudem sollte man ein Faible für feinsinnigen Wortwitz haben, denn das war es, was mir mit am besten gefallen hat. Nicht jeder Autor ist in der Lage, solch ein Thema so unterhaltsam in Sprache zu verpacken.
Trotz des Lobes zeigt das Buch besonders im Mittelteil hier und da immer mal wieder kleinere Längen. Hier hätte ich mir eine kleine Straffung gewünscht.

Das ist ein Buch, welches die Gemüter spalten dürfte. Ich kann es Lesern empfehlen, die abgedrehte Geschichten, einen ungewöhnlichen, gleichsam feinsinnigen Humor und Wortwitz mögen und sprachliche Feinheiten zu schätzen wissen.

Der Autor
Tilman Rammstedt wurde 1975 in Bielefeld geboren und lebt in Berlin. Bei DuMont erschienen sein Debüt ›Erledigungen vor der Feier‹ (2003) sowie die Romane ›Wir bleiben in der Nähe‹ (2005) und ›Der Kaiser von China‹ (2008). Neben vielen anderen Auszeichnungen (u.a. dem Förderpreis für grotesken literarischen Humor der Stadt Kassel) wurde Tilman Rammstedt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis geehrt. (Quelle: dumont-buchverlag.de)

BuchdatenDumont_Buch_CO_R_rgb
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 160
Erstverkaufstag: 17.10.2012
ISBN: 978-3-8321-9686-8
Das Buch kannst du hier bestellen (klick)

 


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