[Rezension] Destined: Sommerregen (Laura Meyer)

Laura Meyer: Destined: Sommerregen
[Rezension] Destined: Sommerregen (Laura Meyer)Clever, spritzig und geheimnisvoll kommt dieses in magische Momente gehüllte Buch daher. Und das gefällt mir unheimlich gut. Laura Meyers Gespür für die mehrdimensionalen Handlungsstränge, denen es an Feinsinnigkeit und Pfiffigkeit nicht mangelt, ist bemerkenswert. Ihre Liebe zum Genre Fantasy kommt markant zu Geltung. Ein Autorenauftakt nach Maß, dessen Fortsetzung nur eine Frage der Zeit sein dürfte, würde ich meinen.
Liebe Laura, ein großes Dankeschön für das mir in diesem Rahmen anvertraute Exemplar deines Romans!
P.S.: Liebe Adriana, das war eine Empfehlung mit Gewicht. Danke.
Cover: Laura Meyer

~ Rezension ~

Ein Regenguss an Unglaublichkeiten
Ellies Leben verläuft in geordneten New Yorker Bahnen. Bis zu dem Moment, in dem die schwere Krankheit und der Tod ihrer jüngeren Schwester alles aus den Fugen werfen. Ellies unaufhaltsamer Fall beginnt. Bis sie eines Tages auf unerklärliche Weise in Slumbertown landet. Einem kleinen Städtchen, in dem positive Leichtigkeit das Leben bestimmt. Hier trifft Ellie auf Dan und Jer und schließt schnell Freundschaft mit den beiden charmanten und nicht minder vorwitzigen Männern. Ihr Vorhaben, in Slumbertown nur auf der Durchreise zu sein, wirft Ellie kurzerhand über Bord. Doch irgendetwas irritiert an dem vollmundigen Wohlfühlaroma in dieser freundlichen Kleinstadt. Etwas, das erst nicht greifbar ist und schon bald unbegreiflich anmutet.Mit ihrem Debüt, Destined: Sommerregen, gelingt Laura Meyer der Auftakt einer mit fantasievollen Überraschungsmomenten bestechenden Geschichte, die sich keinesfalls unter einem Tarnumhang zu verstecken braucht.Die Charaktere des Buches — allen voran Ellie und Dan, Rosie und Jer — verleihen der Geschichte etwas Zauberhaftes. Originalität, Kantigkeit und Liebenswürdigkeit liegen hierbei eng beieinander. Die Mischung aus aufrichtiger Loyalität, rumorender Ungewissheit und verbissener Entschlossenheit sorgt für einen stetig aufrecht gehaltenen und, was ich noch viel bedeutsamer finde, konsequent wachsenden Spannungsbogen. Mit welcher (un)sichtbaren Intensität es der Autorin gelingt, den Leser mit wachsender Kapitelzahl und über Zeit und Raum hinaus an die von ihr geschriebenen Seiten zu fesseln, ist beispielhaft.Was (mich) anfangs nicht unwesentlich an einen feinen Roman aus der Feder Cecelia Aherns erinnert, wird wenig später von einem magischen Zirkel à la Charmed — Zauberhafte Hexen umrahmt. Ein Balanceakt, der gelingt. Nicht zuletzt dürfte das an den ausgefeilten Momentaufnahmen, den mitschwingenden Fragezeichen und der bisweilen köstlichen Schlagfertigkeit der Charaktere liegen. Herzen klopfen, Ungereimtheiten nagen, Fähigkeiten erblühen.Laura Meyer hat ihren Stil gefunden  und manifestiert. Aufgeweckte Dialoge, Pro- und Antagonisten mit Profil und verzweigter Einfallsreichtum ergeben das große Ganze. Rhetorisch fällt insbesondere eine unverstellte, unverschnörkelte Echtheit auf. Zwar musste ich mich erst an Ellies Vorliebe fürs häufig verschluckte "T" gewöhnen, aber gut, das geht schon, nich' wahr?Dieses gut 500 Seiten umfassende Erstlingswerk lässt keine Längen zu. Sorgfältig erweckt die Autorin eine in doppelter Hinsicht bestehende Mehrschichtigkeit zum Leben, die zu begeistern weiß. Verbundenheit, Verstand sowie Vertrauen werden zu Leuchtsignalen in der Undurchdringlichkeit eines prasselnden Niederschlages. Apropos, wie sich die Bedeutung des Titels im Laufe der Zeit erklärt, finde ich im Übrigen überaus gelungen. 
FZIT: Raffiniert. Genussvoll. Nachhallend.

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