Rezension: Desperation - Stephen King

Von Niwa

© Random House

Desperation| Stephen King |

Verlag: Heyne Verlag 2011

Seiten: 832ISBN: 9783453434042

MEINE BEWERTUNG 

-Desperation heißt VerzweiflungIn der Wüste Nevadas liegt das Städtchen Desperation, wo Bergarbeiter dem Grauen auf den Grund gegangen sind. Sie haben eine dämonische Urgewalt freigesetzt, die sie allesamt in die Verzweiflung treibt. Und einige Durchreisende sind mittendrin.
Stephen King hat mit "Desperation" einen Horror-Roman par excellence geschrieben. Thematisch deckt er die Urängste der Menschheit ab. Er beginnt in der siedend heißen Wüste, geht über gebrochenes Vertrauen und holt Dämonen aus der Erde hervor.

Eingangs befindet man sich mit Reisenden auf der Landstraße. Man fährt quer durch Nevadas heiße Wüste, ahnt nichts Böses, bis man von einem Cop aufgehalten wird. Zwar ist die Situation angespannt, man ist leicht nervös, aber noch ist alles im grünen Bereich. Bis die nächsten Ereignisse Leser und Figuren zur Verzweiflung treiben. 

Diesmal kommt Stephen King mit einer kleinen Gruppe Charaktere aus, die er durch die Wüstenhölle schickt. Aufgrund einiger zentraler Figuren ist es schwer, einen Protagonisten zu bestimmen.

Schlüsselfigur ist auf jeden Fall David. Er ist ein kleiner Junge, der sein ganzes Vertrauen aus dem Glauben zu Gott bezieht. Anhand von David lässt King starke religiöse Motive einfließen, die weder belehrend, noch beschönigend sondern im Spiel um Desperation äußerst anregend sind. Denn durch David spürt und sieht man absolutes Urvertrauen in Gott, dessen Plan undurchschaubar ist. 

Weiters gibt es Johnny, einen abstinenten Schriftsteller, der versucht, vor dem endgültigen Abstieg, die Kurve zu kriegen. Johnny hat seine Probleme mit Alkohol, mit dem Schreiben, und der Welt allgemein. Er weiß sich aber zu helfen, und zieht auf seiner Harley quer durch die Vereinigten Staaten, um daraus sein literarisches Comeback zu kreieren. 

Außerdem finde ich Steve interessant. Er ist sozusagen Johnny auf der Spur, und dient als doppelter Boden, falls dieser in Schwierigkeiten kommt. Steve ist ein geradliniger Typ, der seinen Job durchzieht, und charakterstark im Leben steht. 

Weitere Figuren sind Davids Familie, die auf den Weg in den Jahresurlaub ist, ein Paar, das ein Auto überstellt, und eine Anhalterin, die durch Zufall in diese Misere kommt. Sie alle haben sich in der Wüste in die Bredouille gebracht beziehungsweise haben sie im Kern der Verzweiflung unabsichtlich Halt gemacht. 

In Desperation geht Blutrünstiges vor. Schon allein die geografische Lage, könnte manchen zum Verzweifeln bringen! Mitten in der staubig-heißen Nevada-Wüste hat sich Desperation seinen Namen gemacht. Es gibt nur Sonne, Sand und einen Cop, mit dem sich nicht reden lässt. 

King baut das grauenhafte Böse in seiner Urform ein. Genau so soll Horror meiner Meinung nach sein. Denn dieses Böse ist launenhaft und unberechenbar. Es entbehrt jeder Vorhersehbarkeit, sondern folgt lediglich seinem bestialischen Trieb. Dabei schürt King blutige Bilder im Kopf, und lässt einem vom Verwesungsgeruch Tränen in die Augen steigen. Die Maden haben sich längst breit gemacht und die Fliegen surren überall. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass man nicht auf Klapperschlangen tritt, und bei den Skorpionen muss man höllisch aufpassen!

Das Spannungslevel dieses Romans ist genial. Obwohl Stephen King seine Bücher eher gemächlich angeht, zeigt er diesmal kein Pardon. Er macht dem Leser Feuer unterm Hintern und treibt die Spannung von Seite zu Seite an.

In „Desperation“ lässt King die Horror-Puppen auf glühenden Kohlen tanzen und legt dabei eine flotte Sohle hin. Es riecht nach Verwesung, die Hitze drückt, giftige Viecher haben es auf dich abgesehen, und die Hölle tritt gegen den Himmel an. Leseempfehlung!

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