[Rezension] Des Nebels Kinder von Cheryl Kaye Tardif

Von Tialda @Schnoberschnute

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x Autorin: Cheryl Kaye Tardif
x Übersetzerin: Ingrid Könemann-Yarnell
x Titel: Des Nebels Kinder
x Originaltitel: Children of the Fog
x Genre: leicht übersinnlich angehauchter Thriller
x Erscheinungsdatum: 10. Juni 2014
x selbst verlegt (amazoncrossing)
x 366 Seiten
x ISBN: 1477823204
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x Erste Sätze: Sie war bereit zu sterben. Sie saß am Küchentisch, eine halb leere Flasche von Philips kostbarem Rotwein in einer Hand, eine geladene Waffe in der anderen. Sie starrte das fremdartige Stück Metall an, wollte es dazu zwingen, sich in Luft aufzulösen. Aber das tat es nicht.

Klappentext:

Sie haben 10 Sekunden, um eine Entscheidung zu treffen: Erlauben Sie einem Kidnapper, Ihnen Ihr Kind zu nehmen, oder sehen Sie zu, wie Ihr Sohn stirbt! Wählen Sie!

Sadie O’Connell ist Bestsellerautorin und eine stolze Mutter. Aber ihr Leben ist dabei, außer Kontrolle zu geraten. Nachdem ihr sechsjähriger Sohn Sam von einem Serientäter gekidnappt wurde, gerät sie an den Rand des Wahnsinns. Aber es sind nicht nur Angst und Trauer, die sie zu zerstören drohen. Es ist ihr Schuldgefühl. Denn Sadie ist die einzige Person, die weiß, wie der Entführer aussieht. Und sie kann es niemandem sagen. Denn sollte sie das tun, wird der Mann ihren Sohn in “blutigen kleinen Stücken” an sie zurückschicken.

Als Sadies treuloser Ehemann zufällig über eine Zeichnung des Kidnappers stolpert, setzt er eine Reihe entsetzlicher Ereignisse in Gang, die sie in den Abgrund stürzen. Sadies Rückfall in den Alkoholismus führt zu merkwürdigen Geistererscheinungen und zu einer Begegnung von Angesicht zu Angesicht mit dem Monster, das ihren Sohn entführt hat – ein Mann, der nur unter einem Namen bekannt ist … Der Nebel.

Rezension:

Neben dem interessanten Klappentext, der für meinen Geschmack allerdings beinahe schon etwas zu viel verrät, hatte es mir auch das Cover von Cheryl Kaye Tardifs “Des Nebels Kinder” angetan. Nicht nur das Motiv ist extrem atmosphärisch, sondern auch die Oberfläche des Buchdeckels fühlt sich besonders an – irgendwie ‘samtig-gummiert’ und so, dass man es immer wieder anfassen will.

Die Geschichte beginnt allein mit dem Prolog schon nahezu schockierend: Die Protagonistin Sadie O’Connell sitzt mit einer Waffe in der Küche und spielt ganz offensichtlich mit dem Gedanken, sich umzubringen. Sie ist völlig verzweifelt – und sie sieht etwas, das gar nicht da sein dürfte. Dann setzt die richtige Story ein – nicht einmal zwei Monate vorher – als Sadie noch eine Frau ist, die inoffiziell vor den Trümmern ihrer Ehe steht, und eine stolze Mutter ist, die ihren 6-jährigen Sohn nahezu vergöttert.

Mit Sadie hat die Autorin eine Figur geschaffen, wie es sie direkt in unserer Nachbarschaft geben könnte, und der man sich irgendwie nahe fühlt – die perfekte Voraussetzung, um als Leser mitzufiebern. Obwohl ich kein Kind habe, hat mich vor allem die Entführungsszene getroffen, in der Sadie direkt dabei ist, aber nichts tun kann, ohne den kleinen Sam in Gefahr zu bringen.

Dummerweise kommt es durch ihren energischen Ehemann aber dann doch zu genau diesem Fall und der Entführer macht seine Drohung wahr – für die Autorin der Startschuss, um Sadies Leben in den dunkelschillernsten Farben eskalieren zu lassen. Der leicht übersinnlichen Aspekt (Sadie erlebt einige sehr seltsame Dinge) fügt sich dabei perfekt in den Lauf der Story ein.

Trotz der fast schon perversen emotionalen Grausamkeiten, die die junge Mutter erleben muss, wirkte “Des Nebels Kinder” sehr realitätsnah auf mich und konnte mich deshalb von Anfang bis Ende fesseln. Für routinierte Thrillerleser eine klare Empfehlung – zart besaitete und überfürsorgliche Eltern sollten diese Lektüre aber besser vermeiden.

Fazit:

Eine Mutter, deren Kind ihr Lebensinhalt ist, und ein völlig skupelloser Kindesentführer – et voilà: Lasset den Wahnsinn beginnen.

Bewertung:

Über die Autorin:

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