Die kleine Republik im östlichen Mittelmeer verfügt erheblichen, politischen Einfluss und versucht ihre Unabhängigkeit zu festigen und zugleich auszubauen. Die Spannungen zwischen Europa und dem Osmanischen Reich sind allzu deutlich.
Die Geschichte in dem Roman befasst sich sehr oberflächlich mit den verschiedenen Kulturen, der politisch schwierigen Situation und dem Einfluss, der wirtschaftlich und nach Einfluss strebenden Kaufleute. Auf der einen Seite haben wir den Elitesoldaten – Janitschar El-Rih, der als Vertrauter und Leibwächter des amtierenden Sultans fungiert, zum anderen erleben wir die junge und sehr schöne Alyssia, Tochter eines Kaufmanns, die dank einer perfiden Intrige als unfreiwillige Sklavin verkauft wird.
Diese beiden Handlungsstränge verlaufen parallel, bis Sie sich dann im Laufe der fortschreitenden Handlung vermengen. Beide Hauptfiguren sind blass und eindimensional beschrieben und überzeugen nicht. Leider erfährt man wenig von beiden, so das die charakterliche Tiefe verzweifelt gesucht wird. Gleiches gilt für die Handlung. Viele Themen werden inhaltlich nur sehr oberflächlich angerissen und gehen in einem Strudel von Intrigen und Machtspielchen, die diese Geschichte auszeichnen sang und klanglos unter.
Unterhaltung hin oder her – überzeugt weder der Roman durch eine spannende, oder gar innovative Story. Die verschiedenen Kulturen der Protagonisten, die Stadt Venedig mit ihrer politischen Situation, all das wird viel zu wenig tiefgehend erzählt. Die Handlung ist vorhersehbar, wenig realistisch und voller klassischer Klischees die einen beim lesen manchmal schaudern lassen. Authentisch lässt der Autor hier vieles vermissen.
Wenn das ein historischer Roman sein soll, vermisse ich doch sehr viele Faktoren, die der Autor nicht bedienen konnte. Mehr als ein seichter Soap ähnlicher Liebesroman ist „Die Wind und die Wahrheit“ nicht.
Die nächsten historischen Romane von Michael Peinkofer müssen weitaus besser werden. „ Das Buch von Ascalon“ war schon recht gut – „Der Wind und die Wahrheit“ sehr enttäuschend.
Michael Sterzik