Im Moment bin ich wieder sehr romantisch veranlagt und liebe es einfach, mich in Familiengeschichten zu verlieren. Da kam das Buch "Der Sommer der Blaubeeren" genau richtig und so habe ich gar nicht lange gewartet sondern es direkt in die Hand genommen.
Schon den Einstieg ins Buch finde ich gelungen. Die Autorin zögert nicht lange sondern wirft den Leser direkt ins Geschehen und sorgt dafür, dass erste Fragen aufkommen, was für mich immer besonders angenehm ist, denn so bin ich direkt mittendrin und versuche, mehr über die Figuren zu erfahren. Ellen ist in Beacon angekommen und möchte hier eigentlich nur schnell einen Brief abgeben und damit ihrer Großmutter einen letzten Wunsch erfüllen. Doch schnell lernt sie Roy kennen und obwohl sie es sich nicht eingestehen will, beginnt Ellen sich in Beacon und die Bewohner zu verlieben. Immer länger zieht sich ihr Aufenthalt dahin letztendlich muss sie eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflusst.
Ellen ist eine sympathische Protagonistin, die gerade am Anfang sehr stark in ihrem alten New Yorker Leben gefangen ist. Als erfolgreiche Anwältin stehen für sie interessante Fälle, Geld und Designerklamotten ganz oben auf der Liste der Dinge, die ein Leben lebenswert machen. Und natürlich ihr Verlobter, der plötzlich ebenfalls in Beacon auftaucht.
Auch Roy ist ein toller Protagonistin mit dem typischen Rauhbeincharme, den man sich von solch einer Figur erhofft. Er überzeugt durch sein kühles Verhalten und dennoch ist in jeder Zeile spürbar, wie wichtig ihm Ellen ist. Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte rund um Ruth, die Großmutter von Ellen, und Chet. Der eigentliche Grund, warum Ellen nach Beacon sollte. Dennoch war ich mit der Auflösung der Geschichte um das Liebespaar aus der Vergangenheit nicht ganz zufrieden. Ein wenig hat mir eine richtige Erklärung gefehlt.
Die Geschichte ist leise und sanft, sie plätschert dahin, ohne jedoch langeweilig zu werden. Der Leser kann sich perfekt in den Ort eindenken und die Blaubeermuffins in der Luft richtig riechen. Auch das Rezept ist ein tolles kleines Extra. Ein schöner Einstieg in den Sommer, der mit Fug und Recht vier von fünf Kleeblättern verdient hat.