[Rezension] Der santanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch von Michael Ende

Autor: Michael Ende
Seiten: 240
Verlag: Thienemann´s Verlag (Erstausgabe 1989)
Genre: Kinderbuch
Vom Verlag empfohlenes Alter: 10 Jahre
Kaufen: z.b. hier für 14,95 € (Gebundene Ausgabe)

[Rezension] Der santanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch von Michael Ende

Darum geht´s:

Der geheime Zauberrat Professor Beelzebub Irrwitzer steckt in großen Schwierigkeiten, denn er hat in diesem Jahr sein Soll an bösen Taten nicht erfüllt und es ist bereits der letzte Tag des Jahres. Auch seiner Tante, der Geldhexe Tyrannja Vamperl geht es nicht besser und wenn die Uhr Mitternacht schlägt und somit das neue Jahr eingeläutet wird dann werden beide in der Hölle schmoren. Aber die beiden haben noch ein Ass im Ärmel, den santanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch. Mit diesem Gebräu können sie in einer Nacht noch alle schlimmen Taten in die Tat umsetzten. Der Kater Maurizo und der Rabe Jakob, die vom Hohen Rat der Tiere geschickt wurden, sind die einzigen die den beiden Gaunern nun noch Einhalt gebieten können und die Welt vor großem Unheil zu beschützen.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich verzaubert. Es ist lustig und spannend zugleich und ich habe beim Lesen immer wieder gedacht: “Wenn ich das doch nur schon als Kind gelesen hätte. Ich hätte es geliebt.”

Das Michael Ende schreiben kann war mir ja vor dem Lesen dieses Buches bereits klar, schließlich zählen Momo und die Unendliche Geschichte, zu meinen liebsten Büchern, aber dass er auch so urkomisch sein kann, dass kannte ich von ihm noch nicht. Die Figuren um die es im Buch geht, sind sehr niedlich beschrieben und auch die Bösewichte Tyrannja und Irrwitzer sind zwar fiese Halunken, aber dennoch sehr liebevoll gestaltet. Da wäre zum einen der Kater Maurizio di Mauro, ein kleiner gemütlicher Zeitgenosse. Nicht gerade auf Zack, der gut Kater aber das Herz am rechten Fleck und man schließt in richtig ins Herz den armen Maurizio. Mit dem Raben Jakob hat Michael Ende einen perfekten Gegenpart geschaffen. Er ist vorlaut, clever, witzig und ein kleiner Schwarzmaler („Man muss grundsätzlich immer das Allerärgste annehmen, und dann muss man dagegen tun, was man kann“). Ein bisschen zu sehr von sich selbst eingenommen, aber dennoch ein echter Kumpel, auf den man zählen kann, wenn es hart auf hart kommt.

Die Schurken in diesem Buch sind kluge Charaktere, was den Lesespaß noch erhöht, denn man hat es hier nicht mit dümmlichen und einfach zu überlistenden Hohlköpfen zu tun. Nein Beelzebub und Tyrannja sind nicht auf den Kopf gefallen und um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, brauen sie gemeinsam den Punsch aller Pünsche. Den santanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch. Der Name ist übrigens ein Kofferwort, es besteht aus Satan, Anarch, Archäolog, Lüge, Genial, Alkohol und Höllisch.

Wenn man von diesem Punsch trinkt und dabei einen Reim aufsagt, dann geht genau das Gegenteil von dem was man sagt in Erfüllung. Wünscht man sich z.B. Gesundheit, dann erschafft man in Wirklichkeit Krankheit, wünscht man sich Reichtum, dann wird daraus Armut, usw. Ganz wichtig ist also, dass man lügt um eine höllische Tat zu erschaffen. Und genau das ist das tolle an dem Zaubertrank. Denn so können die beiden Bösewichte, die Katze und den Raben zuschauen lassen und den Hohen Rat der Tiere hereinlegen. Sie stehen ja als Gutmenschen da, schließlich haben sie sich nur Gutes gewünscht.

Nur gut, dass die beiden Tiere, diesen teuflischen Plan mit angehört haben und sich so um eine Lösung des Problems kümmern zu können. Leichter gesagt als getan, doch wie gesagt, die beiden sind auch nicht auf den Kopf gefallen und mit Herz und Cleverness kann man gegen jeden noch so genialen Teufelsplan ankommen. Wirklich eine ganz tolle und spannende Geschichte, die garantiert von Kindern geliebt wird. Und auch als Erwachsener kann man über die komischen und geistreichen Reime lachen, man kann mit den beiden Guten mit fiebern und sich an den fiesen Gestalten erfreuen, die sich am Ende richtig einen hinter die Binde kippen.

Fazit:

Ich freue mich schon sehr, meinem Kind diese Geschichte vorzulesen und ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch einen festen Platz auf meiner Leseliste im Dezember (am besten kurz vor Sylvester) erhält. Ein Sylvester-Abenteuer für Groß und Klein.

[Rezension] Der santanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch von Michael Ende

Verfilmung:

Im Jahr 2000 wurde das Buch als Zeichentrickserie verfilmt. Die Serie besteht aus insgesamt 52 Folgen. Auf You Tube kann man einen Blick darauf werfen, allerdings habe ich mir nach der Lektüre mehr davon versprochen. Die Figuren sind nicht wirklich liebevoll gezeichnet und wirken im Vergleich zu diesem großartigen Buch und den schönen Illustration, die es enthält, wie eine billige Kopie. Schade.


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