[REZENSION] "Der Prinz in meinem Märchen"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Lucy Dillon kommt aus Cumbria, einer Grafschaft im Nordwesten Englands und lebt mit ihrem Dackel Violet in London und Wye Valley. Produktinformation
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Taschenbuch: 608 Seiten Verlag: Goldmann Verlag (18. Februar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442478510
ISBN-13: 978-3442478514
Originaltitel:
The Secret of Happy Ever After
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,4 cm

Leseprobe
Quelle: Randomhouse  *lies mich*


Die Geschichte...
Michelle und Anna sind seit ein paar Jahren Freundinnen, als die gelernte Buchhändlerin Anna plötzlich arbeitslos wird und nur mehr für ihre angeheiratete Familie (1 Ehemann und 3 Stiefkinder) da ist. Da kommt ihr der Vorschlag ihrer besten Freundin Michelle gerade recht, denn Anna soll den neu erworbenen Buchladen neben dem Hauptgeschäft "Home Sweet Home" führen und dem Laden Leben einzuhauchen. Anfangs scheint alles gut zu laufen, doch die privaten und beruflichen Probleme bleiben bei den unterschiedlichen Freundinnen leider nicht aus... Meine Meinung:
Nachdem mich Lucy Dillons "Liebe kommt auf sanften Pfoten" nicht ganz überzeugen konnte, hat "Der Prinz in meinem Märchen" wegen des ansprechenden Covers noch eine Chance bekommen. Nach dem Prolog (wo sich Michelle und Anna kennenlernen) beginnt die Geschichte 2 1/2 Jahre später und endet ein paar Monate danach. Den Schauplatz hat die Autorin in das malerische Städtchen Longhampton verlegt. Wie in allen Lucy Dillon-Romanen spielen auch hier Hunde eine tragende Rolle, diesmal in Form von Pongo und Tarvish.
Die 31-jährige Anna McQueen liebt ihren Job als Bibliothekarin, ihren Mann, den unfolgsamen Dalmatiner Pongo und die angeheirateten Stieftöchter, obwohl sie der quirligen Anna das Leben schwer machen. Zu allem Überfluss verliert die verträumte Buchhändlerin ihre Arbeitsstelle in der Bibliothek und ist überglücklich, als ihr ihre beste Freundin Michelle Nightingale ein tolles Angebot macht: Anna soll das Geschäftslokal neben dem Einrichtungsshop "Home Sweet Home" (wo es allerlei Gegenstände für ein gemütliches Zuhause zu kaufen gibt) zu einer Oase für Buchliebhaber machen. Obwohl die 30-jährige Michelle mit ihren To do-Listen und der unerschütterlichen Art wie ein Fels in der Brandung erscheint, sieht es in ihrem Inneren ganz anders aus, denn die Vergangenheit holt die unromantische, rational denkende Geschäftsfrau ein...
Michelle und Anna sind grundverschiedene, leicht farblose Hauptpersonen, deren Handlungen und Gedankengänge ich allerdings nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Erzählt werden die Geschehnisse von  Anna und Michelle (in der 3. Person), die uns an ihrem Alltag samt allen Höhen & Tiefen teilhaben lassen.  Allerdings hatte ich leichte Schwierigkeiten, mich in "Der Prinz in meinem Märchen" einzufinden bzw. mich mit den Protagonisten zu identifizieren. Weiters hat mir die Entwicklung der Geschichte auch nicht ganz zugesagt. **ACHTUNG SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren Anna lässt sich von ihrer gesamten (Stief-)Familie unterbuttern (sie opfert sich auf und erhält wenig Dank dafür) und will es immer allen recht machen. Vor allem die mittlere Stieftochter wird als totale Zicke dargestellt, die das Weihnachtsgeschenk von Anna (ein riesiges Buchpaket) neben den Papierkorb stapelt und davon träumt, professionelle Sängerin zu werden, obwohl sie talentfrei ist. Am sympathischsten ist mir da noch die jüngste Stieftochter, die irgendwann am Vorlesen Gefallen findet und den Hausdalmatiner liebt... Außerdem geht mir Anna mit ihrem geplanten Kinderwunsch auf die Nerven. :( Und auch Michelle hat es nicht leicht: Sie lässt sich davon beeinflussen, was ihre Mutter und ihr Noch-Ehemann (sie sind nach fast 5 Jahren noch immer nicht geschieden!) von ihr denken und vergisst dabei auf sich selbst. Außerdem hat sie andere Pläne für den Buchladen und lässt Anna darüber im Dunkeln)... **SPOILER ENDE**
Die Romanidee, Bücher in einen Plot einzubinden, gefällt mir als Büchersüchtige natürlich sehr gut, die Umsetzung dagegen finde ich weniger gelungen, denn ich hatte auf eine schöne, unterhaltsame Geschichte gehofft... Doch leider wirkt die Atmosphäre mit zunehmender Seitenanzahl immer bedrückender, da es vor allem ab Seite 300 zeitweise wenig Anlass zur Freude gibt und ich mir einen anderen Handlungsverlauf gewünscht hätte.
Es gibt jedoch einige nette Szenen (wo oftmals Bücher und Annas Arbeit im Buchladen erwähnt werden) und gegen Ende wird die turbulente Geschichte rund um Anna & Michelle gottseidank viel besser und das gelungene, etwas abrupt daherkommende Finale macht wieder einiges wett. Leider birgt "Der Prinz in meinem Märchen" detaillierte Beschreibungen und einen ausgeschmückten Schreibstil, sodass ich für die 608 Seiten geschlagene 5 Tage gebraucht habe.
  FAZIT: So richtig zufrieden bin ich mit "Der Prinz in meinem Märchen" nicht, denn durch die blass wirkenden Hauptpersonen Anna und Michelle, die mit vielen Problemen zu kämpfen haben und die langatmige Schreibweise zieht sich dieses Werk stellenweise sehr dahin. Mein Wunsch nach einem locker-leichten Frauenroman wurde von Lucy Dillon leider nicht erhört, weshalb ich nur 3 (von 5) Punkte vergebe und von dieser Autorin kein weiteres Buch lesen werde.
[REZENSION]

 

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