[Rezension] Der Pferdeflüsterer von Nicholas Evans

Von Tialda @Schnoberschnute

x Autor: Nicholas Evans
x Titel: Der Pferdeflüsterer
x Originaltitel: The Horse Whisperer
x Genre: Roman
x Erscheinungsdatum: 01. November 1997
x 416 Seiten
x Goldmann Verlag
x ISBN: 3442431875
x Erste Sätze: Am Anfang war der Tod, und auch am Ende fand er sich wieder ein. Doch ob sein flüchtiger Schatten die Träume des Mädchens streifte und sie an jedem merkwürdigen Morgen weckte, sollte sie nie erfahren. Als sie die Augen öffnete, wusste sie nur, dass sich die Welt irgendwie verändert hatte.

Klappentext:

Man nennt ihn den Pferdeflüsterer: Tom Booker, der es wie kein anderer versteht, kranke und verstörte Pferde zu heilen. Annie hofft, dass er ihrer Tochter Grace und deren Pferd Pilgrim mit seinen magischen Fähigkeiten helfen kann, ein schweres Unfalltrauma zu überwinden. Als Annie dem charismatischen Einzelgänger in Montana begegnet, wird auch sie in seinen Bann gezogen. Sie erkennt, dass nur die Kraft der Liebe alte Wunden heilen kann.

Rezension:

Zwar wusste ich, dass “Der Pferdeflüsterer” als Film auf dem gleichnamigen Buch von Nicholas Evans basiert, doch dauerte es viele Jahre bis ich dazu kam, es nun endlich zu lesen.

Am Anfang hatte ich leichte Schwierigkeiten mich in den Schreibstil des Autors einzufinden, da dieser etwas anspruchsvoller ist – man gewöhnt sich aber nach einigen Kapiteln, von denen es 36 gibt, daran. Grob aufgeteilt ist das Buch übrigens in 5 Teile und erzählt wird in der dritten Person und in Vergangenheitsform.

Besonders gut ist Nicholas Evans die Darstellung der Hauptcharaktere gelungen. Grace ist vor dem Unfall fröhliches und offenes junges Mädchen – danach völlig in sich zurückgezogen, ablehnend und blüht später langsam wieder auf. Ihre Mutter, Annie, ist ein typischer Workaholic und sehr resolut. Auf der Ranch in Montana wird sie “weicher” und besinnt sich langsam wieder auf das Leben an sich und ihre menschliche, emotionale Seite. Und dann ist da noch Tom Booker – der Pferdeflüsterer. Er wird sehr sanft dargestellt, strahlt sogar über die bloße Beschreibung Ruhe aus und wirkt weise und mit sich selbst im Reinen. Trotzdem ist er aber auch nur ein Mensch mit dem Bedürfnis nach Nähe, was durch sein Begehren nach Annie perfekt umgesetzt wird.

Etwas schade finde ich, dass die Heilung des Pferdes, Pilgrim, nur einen kleiner Teil der Geschichte einnimmt. Im Vordergrund stehen ganz deutlich die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander. Außerdem erwähnenswert ist, dass Montana und die Gegend, in der die Geschichte spielt ganz wunderbar beschrieben ist.

Im Vergleich zwischen Film und Buch gibt es aber dann doch einige Unterschiede. Der Reitunfall kommt in Worten bei Weitem nicht so emotional herüber, wie es Bilder vermitteln können und wie gesagt bekommt man von Toms Arbeit als Pferdeflüsterer eher wenig mit. Allerdings hat mir das Ende im Buch viel besser gefallen, denn das ist um einiges dramatischer und zumindest ich hatte absolut nicht mit diesem Ausgang gerechnet.

Fazit:

Was am Anfang nicht danach aussieht, entwickelt sich im letzten Viertel des Buches zu einer berührenden Liebesgeschichte vor der beeindruckenden Kulisse Montanas.

Bewertung:

Über den Autor (lt. Klappentext):

Der Engländer Nicholas Evans (Jahrgang 1950) arbeitete seit Anfang der 80er Jahre erfolgreich als freier Drehbuchautor, als 1995 sein Debütroman “Der Pferdeflüsterer” zu einem weltweiten Erfolg wurde. Der Schauspieler und Produzent Robert Redford sicherte sich noch vor Erscheinen des Buches die Filmrechte, [...]. Nicholas Evans lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in London.