Rezension | "Der Libellenflüsterer" von Monika Feth

Rezension

cbt | Taschenbuch | 528 Seiten | €10,99 | Kaufen?

Jettes Freundin Merle ist Tierschützerin mit Leib und Seele. Als sie für einen Artikel zum Thema Tierquälerei recherchiert, wird sie mit einem Fall aus ihrer Vergangenheit konfrontiert: Ein Hund, den sie einst vermittelt hatte, starb wenige Wochen später auf grausame Weise. Der neue Besitzer wurde angeklagt und aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Nun kreuzen sich ihre Wege erneut und Merle kommt einem weit gefährlicheren Geheimnis auf die Spur…
Rezension
Jedes Jahr erscheint ein neuer Band der Jette-Reihe und jedes Jahr habe ich auf's Neue das Gefühl, als würde ich nach langer Zeit alte Freunde treffen, mit denen ich länger keinen Kontakt mehr hatte, mich aber trotzdem so gut mit ihnen verstehe, als hätte man sich jeden Tag gesehen. Es ist eine der größten Stärken der Reihe, dass man immer wieder das Gefühl hat, nach Hause zu kommen, obwohl es in den Büchern hauptsächlich um Kriminalität, psychische Probleme und menschliche Abgründe geht. Obwohl - das ist so nicht ganz richtig. Eigentlich geht es um Jette und ihre Freunde. Um Kommissar Bert Melzig und seine Gedanken. Es geht um Menschen. Das ist es, was ich an den Büchern so liebe - es geht um authentische Menschen mit all ihren Problemen und deswegen ist die Jette-Reihe für mich so viel mehr als lediglich eine Krimireihe für Jugendliche.
Das beweist auch "Der Libellenflüsterer" einmal mehr und entführt den Leser in diesem Band in den Wald. In den echten, tiefsten Wald, dort, wo kein Licht mehr durchdringt und dort, wo jemand lebt, der dieses Territorium bestens kennt. Worum es genau geht? Das bleibt natürlich unbekannt, doch häusliche Gewalt, Tierquälerei, Mutter-Tochter-Konflikte und Freundschaft spielen tragende Rollen und machen dieses Buch zu einem spannenden Leseereignis, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Das liegt aber auch an Monika Feths großartigem und bildhaften Schreibstil, durch den man sich in den finsteren Wald katapultiert fühlt. Monika Feth schafft es zudem, ihre Settings sehr nah an den Leser zu bringen und sucht sich (für mich) lokale Orte aus, die nur einen Katzensprung von mir entfernt sind, sodass noch einmal eine ganz besondere Atmosphäre erschafft wird, der man sich kaum entziehen kann.
Rezension
Auch die Figuren entwickeln sich hier weiter. Jette strebt nach einer Karriere als Polizeipsychologien und bringt damit mehr Konflikte als Lösungen mit sich, Merle versucht auf eigene Faust in Sachen Tierschutz zu recherchieren und setzt damit Ereignisse in Bewegung, die fatale Folgen haben. Bert Melzig macht Entspannungsurlaub in einem Kloster und hängt dort seinen melancholischen Gedanken nach. Insgesamt sind jedenfalls durchweg alle Figuren sympathisch (außer natürlich den Bösewichten) und haben einfach ihre eigene Schnauze. Allein am Schreibstil kann man sie auseinanderhalten und so verliert man sich immer mehr in diesem Buch und hat zeitweise fast schon das Gefühl, als wäre diese Geschichte echt. So wie (bisher) jedes Mal.

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