[REZENSION] "Der Kuss des Dämons" (Band 1)

Von Buechersuechtig
Cover
Die Autorin
Lynn Raven lebte in Neuengland, USA, ehe es sie trotz ihrer Liebe zur wildromantischen Felsenküste Maines nach Deutschland verschlug. Nachdem sie zwischenzeitlich in die USA zurückgekehrt war, springt sie derzeit nicht nur zwischen der High- und der Dark-Fantasy hin und her, sondern auch zwischen den Kontinenten und ist unter den Namen Lynn Raven und Alex Morrin erfolgreich.
Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Ueberreuter, Carl, Verlag GmbH; Auflage: 1. (29. Januar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800053519
ISBN-13: 978-3800053513
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 20 x 13,6 x 4 cm
Leseprobe
Quelle: Lynn Raven  *hier probieren*
Die Geschichte...
Seit die Eltern der 17-jährigen Dawn Warden bei einem Raubüberfall getötet wurden, lebt sie mit ihrem Onkel, dem steinreichen Industriellen Samuel Gabbron, in der Kleinstadt Ashland Falls und geht auf die Montgomery Highschool. Als sie einen neuen Mitschüler in der Klasse bekommen, sind alle weiblichen Schülerinnen von dem dunkelhaarigen Schönen mit der hellen Haut wie gebannt. Und Julien DuCraine nutzt dies aus, denn er hat eine Freundin nach der anderen und serviert diese nach kurzer Zeit ab.
Als der Schönling seine Aufmerksamkeit der dunkelblonden Dawn zuwendet, ist sie sehr überrascht und kann dies gar nicht glauben. Und immer wieder findet sich der Teenager in Juliens Nähe wieder und er rettet Dawn sogar das Leben, indem er sie vor einer herabfallenden Vorhangstange im Theaterhaus bewahrt. Immer mehr fühlt sie sich zu dem unnahbaren DuCraine hingezogen, doch der will sie nicht in seiner Nähe haben, denn er verbirgt ein dunkles Geheimnis...
Meine Meinung:
Anfangs waren die Parallelen zu Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe schon erschreckend: Die Story spielt in Ashland Falls (einem Kaff mit umliegenden Wäldern), eine der Hauptpersonen zieht neu zu und hat auffallend bleiche Haut (na, was wird das wohl für ein Dämon sein?), außerdem lernen sie sich in der Highschool kennen.
Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und besonders Julien hat es mir angetan. Denn während er einerseits gefährlich und sehr cool erscheint, hat er andererseits auch eine mitfühlende Seite. Während Julien als Schönheit dargestellt wird, ist Dawn ein ganz normales Mädchen mit einigen Macken. Die Ähnlichkeit mit Bella und Edward ist sehr frappierend. :(  Die Nebencharaktere wie z.B. Dawns Leibwächter Simon oder Dawns Freunde bleiben eher im Hintergrund und fallen nicht weiter auf.
Zwischendurch werden immer wieder Passagen von einer unbekannten Person (in kursiver Schrift) geschildert, wo man lange nicht weiß, wer dieser Erzähler sein könnte - doch erst ganz zum Ende klärt sich dessen Identität auf.
Erzählt werden die rasanten Ereignisse aus der Sicht von Dawn. Die Ich-Erzählerin tappt bezüglich Julien und seiner Fähigkeiten lange im Dunklen und man fragt sich, warum er sie immer wieder auf Abstand hält. Dieses Rätsel löst sich natürlich auf und dadurch versteht man dann auch das "Warum"...
Im Laufe der Handlung entfernt sich der Plot immer mehr von der Twilight-Saga und wartet mit neuen Ideen und überraschenden Wendungen auf. Hin und wieder wirkt die Geschichte etwas unrealistisch, aber schließlich handelt es sich ja auch um eine Fantasy-Geschichte mit einem Hauch Romantik. ;-)
**Achtung SPOILER**
Doch die Sache mit Juliens Vergangenheit als Hochseilartist und Teufelsgeiger hat mir sehr gut gefallen und ist sicher noch ausbaufähig. Auch die Tatsache, dass Dawn halb Mensch/halb Lamia ist und somit eigentlich als Wunder gilt. Nur weiß Dawn von dem Ganzen überhaupt nichts (auch nicht, als der Leser schon längst einen bestimmten Verdacht hegt).
Ab dem ersten Drittel des Jugendbuchs gewinnt die Geschichte so richtig an Fahrt und wird immer spannender. Mit zunehmender Seitenanzahl fällt es einem auch sehr schwer, das Buch zur Seite zu legen und man fiebert mit Dawn und Julien richtig mit. Allerdings endet der Roman mit einem offenen Ende, was aber nicht so schlimm ist, da es mit "Das Herz des Dämons" weitergeht.
Der Schreibstil ist durchwegs flüssig und jugendgerecht, was einem das Lesen leicht macht. Wie schon erwähnt, gewinnt die Geschichte erst ungefähr ab Seite 100 richtig an Drive und wirkt danach aber richtig süchtigmachend...
FAZIT:
Als Auftakt einer Jugend-Fantasy-Serie wartet "Der Kuss des Dämons" mit interessanten Charakteren, einer abgekupferten Story und einigen Überraschungen auf. Dafür verleihe ich schwache 4 (von 5) Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Das Herz des Dämons".

PS: Hier habe ich noch den passenden Trailer: