Rezension: Der Gute liegt so nah…

Von Kielfeder

Kristan Higgins – Der Gute liegt so nah…



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Kurzbeschreibung:
Joe! Für die junge Ärtzin Millie Barnes hat die Sehnsucht einen Namen. Nach dem Studium zurück auf Cape Cod, will sie vor allem eins: Joe Carpenter davon überzeugen, dass sie beide zusammen gehören. Schließlich schwärmt sie seit ihrer Highschoolzeit für ihn. Niemand hat so freche Augen und so ein sexy Grübchen wie er, niemand dieses dunkelblonde Haar, das immer so aussieht, als hätte darin gerade eine Frau gewühlt… was wahrscheinlich stimmt. Allerdings gibt es noch einen zweiten Mann in Millies neuem, alten Leben: Ihren Schwager Sam, frisch von ihrer egomanischen Schwester geschieden. Nur ein guter Freund, nur ein verlässlicher Kumpel. Oder? Aber wer sagt eigentlich, dass die Sehnsucht nur einen Namen trägt?
Lachen und Weinen liegen dicht beieinander!
Kristan Higgins ist bei mir mittlerweile zur Pflichtlektüre geworden.
Auch wenn die Cover ihrer deutschen Übersetzungen meist kaum länger zu betrachten sind, so weiß ich doch, dass sich dahinter eine gute Idee versteckt.
So auch hier…
Man beachte schon den Titel. Bei einem ersten Ansehen kommt doch sicherlich etwas anderes heraus… Bis man irritiert zurückspringt und den Fehler bemerkt. Hier ist der Übersetzung eine gute Titelvariante gelungen, die sicherlich auch dem flüchtigen Betrachter im Gedächtnis bleibt!
Die Autorin hat mit Millie Barnes eine sehr wandelbare Figur geschaffen. Das gibt ihr viel Handlungsfreiraum, was auch bis aufs letzte bisschen Spielraum ausgereizt wurde.
Die Protagonistin steht an jeder Stelle im Mittelpunkt und ihr Seelenleben wurde von Kr5istan Higgins authentisch ausgeschmückt und verfeinert.
Besonders erheiternd sind einige Figuren, die die Autorin in das nähere Umfeld von Millie eingeflochten hat. Da wären ihr besteigungsfreudiger Hund Digger, ihre Freunde vom Fach und das soziale Umfeld, welches immer wieder für Anekdoten und kleine Erheiterungsmomente sorgt.
Allerdings halte ich diese witzigen Passagen für etwas zu kurz geraten. Im Vergleich zu den anderen Romanen, schlägt hier eine mehr nachdenkliche Seite durch.
Ich möchte hier nichts spoilern, damit auch Neuleser die Chance auf ein unvoreingenommenes Leseerlebnis haben, aber diese Sätze müssen auch gesagt werden:
Millie geht mir oftmals zu naiv mit ihrem eigenen Leben um. Es dauert sehr lange, bis ein Bewusstseinswandel erfolgt und eine Entscheidung wird erst auf den letzten Seiten getroffen. So viel Wirbel um eine Kleinigkeit…
Nichtsdestotrotz habe ich die Freude an einem Roman von Kristan Higgins nicht verloren – auch wenn ich einen Punkt abziehe… Aber dieses Buch gehört auf jeden Fall in ein jedes Regal versierter Liebesromanfans!
Bewertung: