"Der Goalie bin ig" ist ein im Dialekt verfasster Roman des Schweizer Autoren Pedro Lenz. Ein Werk, das nicht in erster Linie von der Handlung lebt, sondern viel mehr von den Charakteren, der Stimmung und der Schreibweise.
Ernst, der von allen nur "Goalie" genannt wird, wird nach einem Jahr aus dem Gefängnis in Witzwil entlassen und kehrt in seine Wohngemeinde Schummertal zurück. Wegen eines Drogendeals musste er hinter Gitter, auch wenn er selbst nicht genau wusste, wie er in die Sache hinein gerutscht ist. Sein Freund Ueli hat ihm mit Hilfe seines Vaters eine Wohnung organisiert. Goalie ist dankbar dafür und will nach seiner Rückkehr die Chance nutzen und sich ein normales Leben aufbauen. Er sucht sich einen Job und arbeitet fortwährend für die Spedition einer Druckerei. Dem Drogenkonsum schwört er ab, genauso dem Dealen. Dafür versucht er mit allen Mitteln bei der hübschen Kellnerin Regula, die in seiner Stammkneipe "Maison" arbeitet, zu punkten. Doch das Ganze verkompliziert sich, als Goalie wieder beschuldigt wird, etwas mit Drogen am Hut zu haben.
Mehr Möglichkeiten dank dem DialektEin Roman im Dialekt? Kann das gut gehen? Das habe ich mich vor der Lektüre von "Der Goalie bin ig" gefragt. Trotzdem hat es mich gereizt, den Versuch zu wagen. Um es vorweg zu nehmen: Es hat sich gelohnt. Es ist nicht die Handlung, mit der Lenz in seinem Roman zu punkten vermag. Denn wenn wir ehrlich sind, ereignet sich nicht allzu viel in dieser Geschichte. Dafür - und das ist der grosse Vorteil des Dialekts - gelingt es Lenz, die Gefühlswelt der Charaktere, genauso wie deren Eigenheiten sehr eindrücklich herauszuarbeiten. Vor allem deshalb, weil er im Dialekt Stilelemente und Ausdrucksweisen verwenden kann, die es in der Standardsprache schlicht nicht gibt. Auch das Milieu, in dem sich die Hauptcharaktere bewegen, vermag Lenz sehr schön zu skizzieren.