[Rezension] Der Geschmack von Sommerregen

Von Jacquy
Titel: Der Geschmack von Somerregen
Autorin: Julie Leuze
Verlag: Egmont INK
Format: Softcover
Seitenzahl: 314
Preis: €14,99
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Reihe: -

Inhalt:
Sophie hatte bisher kein Glück mit Jungs. Ihr letzter und bisher einziger Freund hat es nicht ernst mit ihr gemeint und sie mit der Trennung sehr verletzt, worüber sie immer noch nicht vollständig hinweg ist. Als Mattis in ihre Klasse kommt, ranken sich direkt jede Menge Gerüchte um den stillen Mitschüler, der nach dem Unterricht direkt verschwindet und sich nie im Freibad blicken lässt. Sophie ist sofort von ihm fasziniert und verliebt sich in ihn, ohne ihn überhaupt zu kennen. Doch dann treffen sie sich zufällig und obwohl Sophie sich ziemlich ungeschickt anstellt, scheint er sie auch zu mögen. Es könnte die Liebe ihres Lebens werden – wäre da nicht ihr Geheimnis, das sie ihm auf keinen Fall erzählen kann.
Meinung:
Sophie kann Farben sehen. Und nicht nur die Farben, die tatsächlich da sind, sondern ihr „innerer Monitor“ färbt sich je nach ihren Gefühlen ein. So hat jedes Gefühl seine eigene Farbe und Konsistenz und Sophie sieht sie vor ihrem inneren Auge. Sie befürchtet, verrückt zu sein, besonders, weil es ihrer Großmutter ähnlich geht und sie ihr Leben seitdem in der Psychiatrie verbringt. Was genau dazu geführt hat, bekommt sie allerdings nicht aus ihrer Mutter heraus, egal wie oft sie fragt. Da es etwas Schlimmes sein muss, das mit den „Fähigkeiten“ ihrer Großmutter zu tun hat, erzählt sie niemandem von ihrer Eigenart, nicht einmal ihrer besten Freundin. Dann entwickelt es sich allerdings zum Problem, dass sie derartige Geheimnisse hat, und nicht nur die Beziehung zu ihrer Freundin steht auf dem Spiel.
Mattis scheint eher ruhig und in sich zurückgezogen zu sein. Obwohl er sich in der Schule mit seinen Mitschülern unterhält und niemanden abweist, ist er nie dabei, wenn sie sich nachmittags im Freibad oder am Wochenende in der Disko treffen. Sophie ist fasziniert davon, dass er sich nicht darum kümmert, was die anderen Jugendlichen denken und mag ihn nur noch lieber, als sie ihn tatsächlich kennen lernt.
Das kennenlernen zwischen den beiden Hauptfiguren findet schnell statt, allerdings verbringen sie auch viel Zeit miteinander. Diese erlebt man als Leser nicht komplett mit, sodass man nicht mit Gesprächen, die sich um Alltägliches drehen, überschüttet wird. Trotzdem finden natürlich viele Treffen statt, an denen man teilhaben kann.
Sophie stellt sich anfangs etwas ungeschickt an, wenn es darum geht, sich mit Mattis zu unterhalten, allerdings steht schnell fest, dass es sich bei den beiden um ein absolutes Traumpaar handelt. Die beiden verhalten sich sehr süß, aber nicht so, dass es zu kitschig wirkt.
Sophie vertraut Mattis vollkommen und beschließt früh, dass sie ihn in ihr Geheimnis einweihen möchte, traut sich lange Zeit aber nicht, aus Angst, er könne sie für verrückt halten und ihr den Rücken zukehren.
Beide sind tolle und außergewöhnliche Charaktere, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Es machte mir großen Spaß, die Entwicklung der Beziehung zwischen Mattis und Sophie mitzuerleben. Die Liebesgeschichte ist so schön, dass ich beim lesen fast durchgehend gelächelt habe, und die Gespräche sind einfach toll. Allerdings ist das Buch nicht nur auf diese Beziehung beschränkt, sondern behandelt auch noch andere Themen, wie Probleme innerhalb der Familie, weil die Kinder erwachsen werden, oder Sophies "Krankheit". Da Sophie nicht weiß, was es mit ihrer Fähigkeit auf sich hat, bleibt auch dieses Geheimnis lange ungelöst und es ist interessant, mitzuerleben wie sie mehr über sich selbst und ihre Familie herausfindet.
Fazit:
Eine perfekte Liebesgeschichte mit tollen Charakteren und einem außergewöhnlichen Hintergrund.
5*/5 Punkten