TaschenbuchVerlag: cbtOriginaltitel:The Mortality Doctrine - The Eye Of Minds Seitenzahl: 416 SeitenTeil einer Reihe? Ja! 1.Band der "Game- Master"- ReiheGenre: Jugendbuch/ Dystopie
Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Themen: virtuelle Welten, Gaming, Realität, Mord, Freundschaft, Krieg, Geheimnisse
Preis: 9, 99€ (D)
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Wenn ein Game zur mörderischen Realität wird ...
Michaels Leben ist ein einziges Game. Denn Michael will eine Cyber-Legende werden. Doch als sich eine Gamerin im VirtNet vor seinen Augen umbringt, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Dahinter steckt der berüchtigte Cyber- Terrorist Kaine, dessen Motiv ebenso im Dunkeln liegt wie sein Aufenthaltsort. Und Michael ist derjenige, der Licht in die Sache bringen soll – im Auftrag des virtuellen Sicherheitsdienstes. Eine Mission mit höchstem Risikolevel, denn ab jetzt bewegt er sich auf Pfaden, auf die sich noch keiner vor ihm im VirtNet gewagt hat ... (Quelle: Amazon.de)An sich finde ich die Aufmachung von James Dashners neuer Reihe gelungen. Nicht unbedingt aussagekräftig. aber doch nett anzusehen, passen die Hochhäuser gut zum Inhalt des Buches und die grünliche Färbung hat auch etwas düster-bedrohliches an sich. Was mich eher stört, ist das Format. Die "Maze Runner"- Trilogie sieht wunderschön im Regal aus und ist gebunden (!!). Natürlich ein absolutes 1st-World- Buchjunkie- Problem, aber jetzt muss ich doch tatsächlich die neue Reihe als Taschenbücher neben die Hardcover- Trilogie stellen. Zurück zum Cover und den eigentlichen Qualitäten des Buches. Optisch gefällt es mir schon einmal besser als das amerikanische Vorbild (rechts) und ist dementsprechend wirklich ganz in Ordnung. Keine Bombe, aber dafür sorgt ja zumeist der Inhalt von Dashners Werken...
Wie soeben erwähnt habe ich die "Maze Runner" Trilogie verschlungen und heiß geliebt, selbst der Kinofilm gefällt mir äußerst gut. Also war klar, dass ich auch mal beim "Game Master" reinlesen musste. James Dashner ist und bleibt ein genialer Autor und hat nichts von seiner Natur verloren. Weiterhin begegnet uns eine eigenwillige Sprache mit speziellem Dashner- Slang und viele, viele Überraschungsmomente. Es gibt kaum einen Autor, von dem ich mich so gerne an der Nase herumführen lasse und so ist es auch bei diesem Auftakt hier. Man kommt rasend schnell durch die actionreiche Geschichte, weil er es einfach vermag, unheimliche Spannung und bedrohliche Stimmung aufzubauen. Auf James Dashner ist in Sachen Nervenkitzel auch weiterhin absoluter Verlass!
Thema/ Inhalt:
Die Realität ist eimfach stinklangweilig. Nicht nur, weil seine Eltern ständig beruflich auf Achse sind, liebt Michael die virtuellen Welten seiner Zeit. Als einer der gekonnten Hacker hat er nur ein Ziel: In der Sleep das höchste Level zu erklimmen. Gemeinsam mit seinen Freunden, die er ebenfalls nur im Spiel kennt, hat er schon so manche Tage im VirtNet verbracht. Doch als eine geheime Organisation heuert Michael an, für sie in der Spielwelt zu arbeiten und sie eröffnet Michael eine düstere, dunkle Seite der Game- Zone, die ihn auf eine tödliche Mission schickt. Gemeinsam mit Sarah und Bryson begibt sich der junge Hacker auf die gefährliche Suche nach dem Game Master Kaine...
Die Diskussion darüber, ob James Dashner in seinen Büchern etwas neues schafft oder eher einen auf Guttenberg macht, stellt sich gar nicht erst. Denn Autor Dashner erfindet grundsätzlich immer eine vollkommen neue Welt, zumeist in der Zukunft beheimatet. Anders als im Labyrinth und der altbekannten Brandwüste entführt er uns hier sehr atmosphärisch in eine futuristische Gesellschaft, die digital geprägt ist. Eine komplett realistische Spielwelt, das VirtNet, wurde geschaffen und alles durtchlebte fühlt sich durch sogenannte "Särge" mit Sensoren lebensecht an. Beinahe das komplette erste Buch der Reihe spielt in dieser virtuellen Welt und gerade durch den Bezug zu unserem heutigen Medien- und Spielkonsum enthält das Buch ebenfalls sehr viel Potenzial zum Nachdenken und Gesellschaftskritik zwischen den Zeilen.
Neben der toll inszenierten Welt Dashners kommt die Spannung wieder auf volle Touren und es gibt einen Cliffhanger, nach dem anderen. So kann ich in puncto Ideenreichtum wieder einmal nur für eine Masse an kreativen Einfällen danken und habe mit großer Spannung dieses Abenteuer verfolgt.
Charaktere:
Leider, leider doch ein Punkt, wo ich ein wenig enttäuscht wurde. Damals konnte ich immer herrlich mit Thomas, Newt und Chuck mitfiebern, aber zu Michael habe ich bisher noch keinerlei Gefühle aufgebaut. Natürlich sympathisiert man in gewisser Hinsicht mit ihm, aber für mich kommt er etwas stereotypisch daher und hat keinerlei interessante Besonderheiten. Da finde ich Bryson noch etwas spannender, wobei auch er sich erst einmal im Klischee des dummen Spaßvogels gesuhlt hat, bis er dann doch ein wenig Stärke und Können bewies. Am besten von den dreien gefällt mir Sarah, die anscheinend wirklich ein starkes Mädchen mit viel Biss und Herz ist. Ich hoffe sehr, dass der nächste Band mir Michael noch etwas schmackhafter macht, schließlich ist er hier unser Held, welcher er auch in jeder möglichen Situation unter Beweis stellen muss, was mich eher nervte, als dass Bewunderung aufkam. Also hier bitte noch eine Schippe an Individualität und Naturalismus drauf geben!
Ende:
Wie finde ich die Tatsache, dass es sich hier wiedermal um eine Reihe handelt?
Abgesehen davon, dass Reihen grundsätzlich erst einmal nach einem Hauch von Geldmacherei riechen, könnte sich hier eine spannende Reihe entwickeln, die es auch verdient, weitergeführt zu werden. Allein die geschaffene Welt mit Realität und Spielwelten hat eine unheimliche Anziehungskraft und durch Dashners tolle Beschreibungen kann man auch selbst schon mal vollkommen im VirtNet versinken. Die miesen Cliffhanger des Autors machen die Qual der Wahl diesmal nicht so schwierig- bei Band 2 bin ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie!
Steigt auf jeden Fall mit Michael in den Sarg und erlebt spannende Abenteuer in einer virtuellen Welt, wie ihr sie noch nie erlebt habt. Ganz im Stil von Dashner schafft der Autor auch hier wieder eine ausgefallene und sehr gut durchdachte Welt voller neuer Ideen und verrückter Szenarien. Von selbstgeschaffenen Kreaturen, über witzige Wortkreationen, bishin zu absolut abstrusen Geheimnissen und Orten ist alles dabei. Vor allem Leser, die auch mal gerne einen Controller in die Hand nehmen, sowie alle Dashner- und Dystopieverrückten düften ihren Spaß mit diesem Auftakt haben. Nicht nur energetische Spannung gelingt diesem Autor immer wieder unheimlich gut, die unnachahmliche Action macht das ganz zu einem gedanklichen Nervenkitzel für männliche und weibliche Leser gleichermaßen. Unbedingt empfehlenswert!