|Rezension| "Der Feuerstein: Eine magische Reise beginnt" von Rae Carson

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 http://www.heyne-fliegt.de/index.php |Rezension| |Rezension| |Rezension| http://www.amazon.de/Der-Feuerstein-Roman-Heyne-fliegt/dp/3453267184/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1383509976&sr=8-1&keywords=der+feuerstein
|Rezension|     Gebetskerzen flackern in meinem Schlafzimmer.
|Rezension| Alle hundert Jahre wird ein Mensch auserwählt, den göttlichen Feuerstein zu tragen und damit Großes zu vollbringen. Strahlende Retter in der Not und gefeierte Helden sollen sie sein und schon so mancher Steinträger ist in die Geschichte eingegangen. Prinzessin Elisa ist eine solche Steinträgerin, doch sie ist so gar nicht das, was man sich darunter vorstellt, denn Elisa ist vor allem eins: dick und geplagt von tausenden Selbstzweifeln. Niemand, weder ihr Vater, noch ihre schöne Schwester oder der gutaussehende König Alessandro, an den sie verheiratet werden soll und dessen Land im Krieg steht, nehmen sie wirklich ernst oder trauen ihr zu ihr Schicksal zu erfüllen. Als Elisa jedoch von den Rebellen entführt wird, lernt sie zum ersten Mal in ihrem Leben, was es heißt, Mut zu zeigen und für das, was man ist einzustehen. In einem Krieg um Leben und Tod findet Elisa nicht nur die Liebe, sondern auch sich selbst...
|Rezension| "Der Feuerstein" ist sehr schlicht und einfach geschrieben, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Da es aus der ersten Person im Präsens geschrieben ist wirkt es manchmal ein wenig abgehackt, aber das stört im Grunde genommen kaum - vor allen Dingen dann nicht, wenn man vollends in der Geschichte verloren ist. Ich hätte mir, was den Stil angeht, ein wenig mehr Poesie und Wiedererkennungswert erhofft. Die Geschichte punktet lediglich mit schönen und ungewöhnlichen Namen und Bezeichnungen, ansonsten ist sie relativ schmucklos, was ein wenig von der orientalischen Atmosphäre einbüßen lässt. Insgesamt liest es sich aber sehr gut und angenehm.
|Rezension| Manchmal hat man hunderte von Vorurteilen über ein Buch, obwohl man bisher nichts weiter als das Cover, den Titel und ein paar Häppchen des Inhalts kennt. Liest man |Rezension| es dann, ist man überrascht, wenn plötzlich alles doch ganz anders ist, als gedacht und genau so ein Buch ist "Der Feuerstein", denn die Geschichte um Elisa ist vor allen Dingen eins: anders. Wirkt sie auf den ersten Blick wie purer Einheitsbrei mit netter Lovestory entpuppt sich die Geschichte während des Lesens zu einem magischen Abenteuer mit unzähligen Überraschungsmomenten und einer absolut unkoventionellen Liebesbeziehung, die es in sich hat. Selten gibt es Jugendbücher im High Fantasy Bereich, die derart warmherzig und phantastisch sind, doch "Der Feuerstein" ist definitiv eines davon und hat mich seit Langem mal wieder so richtig überraschen können - und das in durchweg jeder Hinsicht.
Den Kopf ganz vorn was Überraschungen angeht, hat Protagonistin Elisa selbst, die sich maßgeblich von jeder anderen Jugendbuchprotagonistin unterscheidet. Elisa hat keine Modelmaße - ganz im Gegenteil: sie ist fettleibig. Und das nicht nur in ihrer Phantasie. Sie bekommt es mehr als einmal zu hören und wird von (echten!) Selbstzweifeln geplagt, die sie schüchtern und zurückhaltend machen. Dennoch hat sie eine forsche und liebenswert neugierige Art, die sie durchweg sympathisch macht. Bemerkenswert ist hier aber die Entwicklung, die sie durchmacht und die eine tolle Botschaft (nicht nur was ihre Figur angeht) an den Leser übermittelt. Elisa mausert sich nämlich langsam zu einer richtigen Heldin und das sogar glaubwürdig. Von Anfang bis Ende ist sie eine starke Persönlichkeit, die sich im Laufe der Geschichte erst noch selbst finden muss und das auf eine Art, mit der man sich nur zu gerne identifiziert. Rae Carson schafft es jedoch auch mit den anderen Figuren zu punkten. Alle haben ihre eigene, alleinstehende Persönlichkeit und viele halten noch so einige Überraschungen bereit.
|Rezension| Besonders brilliert auch das faszierende Setting - eine orientalisch angehauchte Welt, die mich sogleich an "Aladdin" und "1001 Nacht" denken ließ. Wild und schön zugleich, so wirkt diese fremdartige Welt, in der die Autorin es sich auch nicht nehmen lässt, Nahrung detailliert zu beschreiben - vor allen Dingen weil Elisa ja eine Schwäche fürs Essen hat. Diese kleinen Details rund um die Welt empfand ich als sehr gelungen, da sie mich noch tiefer in die Geschichte gezogen haben, gerade weil der Schreibstil leider sehr schlicht gehalten ist. Die ganze Welt ist ebenfalls sehr religiös |Rezension| geprägt, was anfangs etwas befremdlich sein mag, mit der Zeit aber immer interessanter wird und zudem frischen Wind mit sich bringt. Es gibt natürlich keinen gehobenen Zeigefinger, der von einer bestimmten Religion überzeugen will, aber prinzipiell fand ich die Idee (gerade in einem Jugendbuch) sehr neuartig und faszinierend. Stellenweise zieht sich die Geschichte wegen den vielen Beschreibungen ein wenig, aber gerade nur so viel, dass es kaum stört.
Was die Überraschungsmomente anbelangt, ist Rae Carson sich anscheinend für nichts zu fein - und das ist auch gut so. Entgegen meiner Erwartungen auf den ersten Seiten, die mich bereits dazu veranlasst haben die Augen  zu verdrehen, kommt alles ganz anders, als ich es erwartet hätte. Die Liebesgeschichte beispielsweise ist eher Nebensache und dadurch auch sehr viel glaubwürdiger und angenehmer - zumal sie nicht zwischen den beiden Figuren abläuft, von denen man es gedacht hätte. Carson lässt sich hier selten in die Karten gucken und so bekommt man mal etwas völlig Neues in Sachen Liebe serviert (*SPOILER* und zwar ausnahmsweise sogar kein Happy End, was ich trotz anfänglicher Trauer irgendwie "gut" finde - insofern man das eben gut finden kann! *SPOILER*), was mich von Anfang bis zum Ende durchweg fasziniert hat. Ich für meinen Teil bin begeistert von so viel Mut und schon sehr (!) gespannt darauf, wie sich das im Folgeband weiter entwickeln wird.
|Rezension| |Rezension| Wer lesen will, wie "eine magische Reise beginnt" und selbst eine bestreiten möchte, sollte sich die Geschichte um Elisa und den Feuerstein einmal genauer ansehen. Entgegen aller Erwartungen bekommt man eine phantastische High Fantasy Geschichte serviert, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken anregt und mit einer unvergleichlichen Protagonistin daherkommt, die mir direkt und von Anfang bis zum fulminanten Finale durchweg sympathisch war (egal mit welcher Konfektionsgröße!). Selten wird man so oft überrascht wie in dieser orientalisch angehauchten Geschichte, denn nichts ist so, wie es zu Beginn wirken mag. Den leider sehr schlichten Schreibstil und einige wenige Längen verzeiht man dem Buch daher sehr gern und ich kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der einmal ein etwas anderes Jugendbuch voller Überraschungen lesen und auf eine magische Reise mit tollen Charakteren gehen will!
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|Rezension| |Rezension| Rae Carson wurde 1973 in Kalifornien geboren und entwickelte schon in frühester Kinheit eine Begeisterung für das Erzählen von Geschichten. Sie studierte Sozialwissenschaften und arbeitete nach dem Universitätsabschluss in verschiedenen Branchen, bevor sie ihren Traum verwirklichte und Schriftstellerin wurde. Der Feuerstein ist ihr erster Roman. [via Heyne fliegt]
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