Rezension: Der eine Kuss von dir von Patrycja Spychalski

Von Marciafliegt @Marciafliegt


  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Verlag: cbt (13. Januar 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570308952
  • ISBN-13: 978-3570308950
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren


Frieda hat ihre Eltern ewig bekniet und endlich ist es so weit: Sie darf die Band BlackBirds auf ihrer Sommertour als Kamerafrau begleiten, um die schönsten, wildesten Momente dieser Reise festzuhalten. Milo, der charismatische, undurchsichtige Sänger, hat sie dazu eingeladen. Frieda ist nach Jeffers Verschwinden nicht bereit, sich neu zu verlieben, doch sie spürt auch diese heftige Spannung zwischen ihnen. Als sie sich auf Milo einlässt, weiß sie nicht, ob es die richtige Entscheidung war – denn da ist auch noch Linda, bald schon so etwas wie eine Freundin, aber auch Milos größtes Geheimnis …
"JAA!- EINE PIZZA schön gedrittelt ist die beste Grundlage für eine starke Nacht!", schreit Dan quer über den ganzen Bahnhof und stopft sich sein Drittel in den Mund, als könnte gleich jemand kommen, der sie ihm streitig macht. 

Ich war von "Ich würde dich so gerne küssen" und von "Fern wie Sommerwind" von der Autorin richtig begeistert. Vor allem "Ich würde dich so gerne küssen" ist mir sehr im Gedächtnis geblieben und deswegen habe ich erwartet, dass mir dieses Buch auch so gut gefallen würde, weil dies ja der Nachfolger bzw. der zweite Teil ist. Ich habe erwartet, dass die Geschichte genauso realistisch wie die in "Ich würde dich so gerne küssen" sein wird und mich berühren wird, eben weil sie so aus dem Leben gerissen scheint. Ich habe nicht erwartet, dass dies eine Friede, Freude, Eierkuchen Geschichte ist, bei der man schon nach den ersten Seiten weiß wie es ausgeht, denn das habe ich bei der Autorin noch nie erlebt. Ich habe erwartet, dass mich die Geschichte berühren wird und mich mitreißen wird. Vor allem aber habe ich erwartet, dass sie mich unterhalten wird und vielleicht auch zum Lachen bringen wird, weil Frieda manchmal echt in jedes Fettnäpfchen tritt und irgendwie manchmal so unbeholfen wirkt.

Nachdem ich "Ich würde dich so gerne küssen" schon so gut fand, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Ich war sehr gespannt wie es mit Frieda weitergeht. Natürlich wollte ich wissen, ob sie Jeffer noch einmal wieder sieht und ob die beiden doch noch zusammen kommen. Deswegen habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der cbt Verlag mir das Buch zur Verfügung gestellt hat. Danke an dieser Stelle schon mal !
Die Geschichte Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an diese Geschichte, da mir der erste Teil echt gut gefallen hat, auch wenn ich damals leichte Einstiegschwierigkeiten hatte. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit Frieda weitergeht und natürlich habe ich mir auch erhofft, dass es zu einem Wiedersehen mit Jeffer kommt, den ich im letzten Buch schon so super fand.  Ich würde euch gerne wie immer den Inhalt in meinen eigenen Worten etwas näher bringen... Die Geschichte handelt von Frieda, die ungefähr so alt ist wie ich (ich bin 17). Sie darf mit den BlackBirds auf Tour gehen. Quer durch die Umgebung Berlins. Und zwar dreht sie einen Film über die Band rund um Frontmann Milo. Sie gibt sich mit ihrem Film richtig Mühe und freut sich sehr, dass sie jetzt das Gefühl von Rock 'n' Roll auch für kurze Zeit leben kann, denn eigentlich ist Frieda ganz anders. Sie denkt immer zuerst an die anderen Menschen und dann an sich. Während sie auf Tour ist, kommen ihr natürlich auch wieder an Jeffer und an die wundervollen Wochen, die die beiden zusammen verbracht haben, auch wenn sie nie wirklich ein Paar waren. Sie waren viel mehr als ein Paar... Und dann ist da ja auch noch Milo. Frieda interessiert sich von Anfang an für den Frontsänger der BlackBirds und es scheint als würde er genauso interessiert sein wie sie. Doch dann ist da auch noch seine unverständliche Beziehung zu Linda. Außerdem ist Frieda eigentlich nicht der Typ für so einen Rock 'n' Roller... Doch dann verändert der eine Kuss alles. Ich war ja nun so gespannt wie es mit Frieda weitergeht und, ob wir Jeffer wiedersehen werden. Und ich muss sagen, dass ich von der Geschichte richtig gut unterhalten wurde, denn ich war gefesselt und auch irgendwie berührt. Dies ist definitiv keine 0815 Liebesgeschichte, sondern eine Liebe, die wirkt als hätte man sie geradewegs aus dem Leben gerissen. Ich war begeistert, glücklich und zugleich hatte ich irgendwie immer einen herben Untergeschmack, da das Glück von Frieda und Milo nur kurzweilig sein kann.  Ich war von der Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und habe gemerkt, dass mir Frieda mit ihren Jungsproblemen richtig gefehlt hat. Die knapp 250 Seiten waren in kürzester Seite durch und dann war ich irgendwie enttäuscht, weil ich gerne noch weitergelesen hätte. Vielleicht hat die Autorin ja noch ein paar Ideen für eine Fortsetzung *hoff*.
Die Charaktere In diesem Buch kommen ziemlich viele Charaktere vor, weil auf so einer Bandtour ja einige Leute gebraucht werden. An die meisten kann ich mich aber ehrlich gesagt jetzt schon nicht mehr erinnern, aber das zeigt auch davon, dass ich sie nicht sonderlich unsympathisch fand, denn sonst wären sie mir definitiv im Gedächnis geblieben. Für mich sind es ehrlich gesagt ein paar zu viele Charaktere, da man so über die einzelnen Charaktere gar nicht viel erfahren hat.  Frieda ist wieder mal die Protagonistin. Ich glaube sie ist ungefähr 17 Jahre alt und lebt eigentlich zusammen mit ihren Eltern ein ganz normales Leben. Doch sie hat seitdem sie Jeffer letztes Jahr kennengelernt hat einen riesigen Fable für Rockmusik. Ihre größte Leidenschaft ist aber dennoch das Filmen. Deswegen kann sie es gar nicht glauben, als sie von den BlackBirds gefragt wird, ob sie nicht einen Film über die Tour drehen möchte. Frieda ist sofort Feuer und Flamme und möchte am liebsten den besten Film aller Zeiten drehen.
Doch das Leben auf Tour ist ganz anders als sie es sich vorgestellt hat. Außerdem erinnert sie alles an Jeffer, der ihr das Herz gebrochen hat, als er einfach gegangen ist und sie zurück gelassen hat. Sie denkt noch sehr viel an ihn, auch wenn sie das natürlich immer abstreiten würde. Aber dann ist da auf einmal Milo, den sie total toll findet und der super gut aussieht. Leider ist er nur sehr verschlossen und gibt nicht so viel von sich preis. Außerdem weiß Frieda nicht, ob sie überhaupt schon über Jeffer hinweg ist. Doch dann küsst sie Milo und das obwohl er eine komische Beziehung mit Linda führt, die eh keiner so richtig versteht. Frieda hat totale Gewissensbisse, weil sie es eigentlich immer alles recht machen will und keinen verletzen will.
Doch Frieda merkt schnell selbst, dass dieses Leben nichts für sie ist. Sie ist nun mal kein Mensch, der sen Leben ohne Plan lebt und auch kein Mensch, der sich einfach ins Leben hinenstürzt. Ich mochte Frieda ja schon im letzten Buch total gerne, weil ich mich mit ihr identifizieren kann. An ihr mag ich besonders gerne, dass sie es allen recht machen möchte, aber trotzdem ihren eigenen Kopf hat. Trotzdem hatte ich manchmal so das Gefühl, dass sie ziemlich naiv ist. Ich mag sie trotzdem, denn wir haben ja alle unsere Fehler. Ich kann mir für diese Geschichte keine bessere Protagonistin vorstellen und hoffe doch auf ein baldiges Wiedersehen mit ihr.
Der Schreibstil Dieser hat mir echt gut gefallen, auch wenn er eigentlich nichts Außergewöhnliches war. Die Geschichte ist aus der personalen Ich-Perspektive von Frieda geschrieben. Dadurch hat man als Leser immer miterlebt was sie gerade denkt oder fühlt. Da ich sie echt gerne mag, hat mir das natürlich besonders gut gefallen.  Ich finde, dass der Schreibstil zwar locker und leicht ist, aber dennoch berühren kann. Natürlich ist der Schreibstil jugendlich gehalten, aber es kommen keine Schimpfwörter darin vor. Ich war jedenfalls von dem Schreibstil sehr begeistert, da er schlicht, aber dennoch sehr gut war. Die Seiten des Buches sind nur so an mir vorbei geflogen und das ist nur möglich wenn der Schreibstil richtig gut ist.  Mir fallen wirklich keine Kritikpunkte ein, auch wenn ich noch so lange überlege. Einfach ein wundervoller Schreibstil, der sehr gut zu der Geschichte und zu der Protagonistin selbst passt.
Der Titel Dieses Titel ist die perfekte Beschreibung für die Geschichte. "Der eine Kuss von dir" passt einfach perfekt, da es ein Kuss ist, der Friedas Leben und ihre Gedanken komplett auf den Kopf stellt. Es ist ein Kuss, der sie wieder richtig fühlen lässt und es ist ein Kuss, der ihr viele Schuldgefühle einbrockt. Außerdem finde ich, dass der Titel sehr neugierig macht und auch sehr gut zum ersten Teil "Ich würde dich so gerne küssen" passt. 
Das Cover Ich finde es wirklich sehr schön, auch wenn es nichts besonderes meiner Meinung nach ist. Es passt perfekt in diese Cotemporary-Reihe des cbt-Verlags und ist eigentlich sehr passend und schön. Es passt und ich will mich echt nicht beschweren.

"Der eine Kuss von dir" von Patrycja Spychalski konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, weil mir "Ich würde dich so gerne küssen" schon so gut gefallen hat und ich unbedingt wissen wollte wie es mit Frieda weitergeht und ob es ein Wiedersehen mit Jeffer gibt. Die Geschichte hat mich gefesselt, begeistert und auch berührt. Ich finde sie echt toll und besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen, da es genauso realistisch wie die ganze Geschichte war. Die Charaktere waren mir alle durchaus sympathisch, auch wenn es mir persönlich etwas zu viele waren, sodass ich manche sofort wieder vergessen habe und man nicht so viel über sie erfahren hat. Besonders gerne mag ich Frieda, da ich mich sehr gut mit ihr identifizieren konnte. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, hat perfekt zu der Geschichte und zu der Protagonistin gepasst und war im Allgemeinen echt gut. Die Wahl des Titels ist für mich perfekt, da er die Geschichte perfekt beschreibt und sehr neugierig macht. Auch das Cover ist sehr schön, auch wenn es kein Eyecatcher ist.


Vielen herzlichen Dank an den cbt Verlag für die Bereitstellung von diesem tollen Buch :)