Rezension: Delirium von Lauren Oliver

Rezension: Delirium von Lauren Oliver

© Carlsen Verlag

Liebe: Sie bringt dich um, aber sie rettet dich auch.. - Seite 369 
Inhaltsangabe:Lena lebt in einer Welt in der die Liebe verboten ist.. Sie wird als eine Krankheit bezeichnet, die "Amor Deliria Nervosa".. Diese Krankheit ist tödlich.. Früher, in den dunklen Zeiten, wussten sie dies noch nicht und strebten danach sich zu verlieben.. Heute sieht alles anders aus.. Ab dem jugendlichen Alter steht jedem der Eingriff am Gehirn bevor.. Hat man diesen Eingriff erstmals hinter sich, gilt man als geheilt.. Alle Gefühle sind weg, für dein restliches Leben.. Auch Lena steht dieser Eingriff bevor.. Auch sie soll sich niemals verlieben und gegen die Liebe immun sein.. Sie steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag und zählt die Tage bis zu ihrer Heilung.. Doch dann lernt sie Alex kennen.. Sie gerät in eine richtige Zwickmühle.. Während sie nun auch die Probleme, die der Eingriff in der Gesellschaft mit sich bringt, sieht, kann sie sich ein Leben ohne Alex nicht mehr vorstellen.. Zum ersten Mal in ihrem Leben entwickelt sie richtige Gefühle für jemandem.. Und nun sollen all diese Gefühle abgestellt werden? Soll sie sich gegen die Regierung stellen oder hat sie gar keine andere Chance, als diesen Eingriff machen zu lassen? Ist ihr handeln, Gefühle für einen Jungen zu entwickeln, tatsächlich verantwortungslos und eine Gefahr für die Gesellschaft? Und was sagt ihr Herz dazu?
Herzen sind zerbrechlich.. Deshalb muss man so vorsichtig damit sein.. - Seite 12
Alle, denen du vertraust, alle, von denen du glaubst, du könntest auf sie zählen, enttäuschen dich irgendwann.. - Seite 104
Meine persönliche Meinung:Meine Erwartungen und Ansprüche zu "Delirium" waren wirklich groß.. Nach all diesen tollen Rezensionen und begeisterten Lesern musste es sich ja um ein überaus tolles Buch handeln.. Und eigentlich wurde ich auch nicht enttäuscht.. Eigentlich..
Denn der Anfang gefiel mir nicht sofort.. Ich brauchte ein wenig Zeit um mich so richtig einzulesen, um Lena überhaupt wahrzunehmen.. Der Einstieg verlief für mich etwas holprig und langatmig.. Aber dann, nach den ersten Kapiteln kam die Geschichte dann auch für mich so richtig in Fahrt..
Lena ist 17 Jahre jung und ein ziemlich starker Charakter.. Das System ihrer Gesellschaft, gegen die Liebe geheilt zu werden, befürwortete sie von Anfang an.. Bis sie Alex kennen lernt und sieht, wie sich ihre beste Freundin Hana immer mehr zu einer Rebellin entwickelt.. Sie hat Zweifel, ob das System tatsächlich alles richtig macht.. Was spricht dagegen Musik zu hören, den Abend draussen zu verbringen oder sich mit Jungs zu unterhalten, die noch nicht geheilt sind? Denn all dies ist strengstens verboten.. Als Lena Alex kennen lernt verändert sich ihr Leben prompt.. Sie entwickelt Gefühle für ihn und kann sich ihr Leben mit Alex ohne diese Gefühle absolut nicht mehr vorstellen.. Sie entwickelt nun Angst vor diesem Eingriff und zählt die Tage.. 
Hana habe ich sofort in mein Herz geschlossen.. Ihre aufrichtige und aufgeschlossene Art gefiel mir sofort.. Sie ist in "Delirium" eine richtige Rebellin und lässt sich nichts sagen geschweige denn vorschreiben.. Sie verbringt ihre Nächte auf Konzerte und Partys.. Lena ist schockiert weil Hana all die Regeln anfängt zu ignorieren.. Die beiden streiten sich desöfteren und gehen sich aus dem Weg.. Bis Hana auch Alex kennenlernt und sie der einzige Mensch ist, der Lena und ihre Gefühle zu Alex versteht.. Ich bin nun sehr auf Hana's Kurzgeschichte "Hana", die als ebook erschienen ist, gespannt und werde sie wohl sofort im Anschluss lesen..
All die Charakteren wurden gut beschrieben.. Nicht zu viel, jedoch genau richtig um von jedem ein wenig aus dem Leben zu erfahren.. Jeder hat sein eigenes Persönlichkeitmerkmal, die ihn als besonders kennzeichnen..
Lauren Oliver hat hiermit eine tolle und ganz neue Art von Dystopie erschaffen.. Mittlerweise erscheint eine Dystopie nach der anderen, und es wird für jedes einzelne Buch ziemlich schwierig, mit ihrer Thematik herauszustechen.. Mit "Delirium" erhalten wir eine Geschichte, die besonders heraussticht und mit ihrem Glanz die ein oder andere Dystopie in den Schatten stellt.. 
Ein wunderbarer Schreibstil, den ich sofort mochte.. Lauren Oliver versteht es absolut, den Leser in richtigen Momenten in seinen Bann zu ziehen.. Jedes Kapitel fliegt nur so dahin und im nu kommt man dem Ende auch schon immer näher.. Ein Schreibstil, der diesem Jugendbuch völlig gerecht wird, und dem Leser "Delirium" so schnell nicht mehr zur Seite legen lässt..
Dem Ende hin werden wir mit vielen Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte, überrascht.. Ein Überraschung nach der anderen kommen zutage und am Schluss überschlagen sich die Ereignisse regelrecht.. Ein böses Ende mit einem etwas fiesen Cliffhanger.. Ich war froh, dass Band 2 "Pandemonium" bereits griffbereit lag..
Ein spannender Auftakt zu dieser Trilogie.. Mir fehlte desöfteren ein wenig der Tiefgang in dieser Geschichte.. Meine anfänglichen Schwierigkeiten lösten sich zum Glück schon ziemlich bald auf.. Eine gelungene Dystopie die einem mit der ein oder anderen unbeantworteten Frage zurücklässt und der Hoffnung diese in Band 2 beantwortet zu bekommen.. Ich vergebe gute 4 Zebras!
Manchmal, wenn man Dinge einfach betrachtet, wenn man einfach still dasitzt und die Welt existieren lässt - dann, ich schwöre es, bleibt die Zeit manchmal für einen winzigen Augenblick stehen und die Welt hält in ihrer Drehung inne.. Nur einen Augenblick lang.. Und wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, in diesem Augenblick zu leben, würde man ewig leben.. - Seite 148
Die Vergangenheit ist nichts weiter als eine Last.. Sie wird in euch liegen wie ein Stein.. - Seite 169
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  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: Carlsen Verlag GmbH; Auflage: 1 (November 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551582327
  • ISBN-13: 978-3551582324
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 18,90€ (D)
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