Rezension: Delirium von Lauren Oliver

 

Lauren Oliver: Delirium [amor deliria nervosa]
Carlsen Verlag, November 2011
Hardcover, 416 Seiten
ISBN: 3551582327
Preis: 18,90


Klappentext:

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Meinung:

Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt, da mich die Thematik einer Welt ohne Liebe sehr interessiert hat. Die Welt, welche Lauren Oliver erschaffen hat, wirkte auf mich von Anfang an beklemmend und auch beängstigend. Die Menschen leben eingesperrt, umgeben von Wachtürmen und Elektrozäunen, haben nur in den wenigsten Angelegenheiten einen eigenen Willen und Vergehen – besonders solche gegen das System - werden hart bestraft. Die Liebe ist nichts Schönes und nichts, was das Leben bereichert. Ganz im Gegenteil, es wird alles getan um die Liebe und damit verbundene positive Gefühle zu unterbinden. Die Gestaltung dieses Szenarios ist der Autorin aus meiner Sicht gut gelungen.

Weniger gefallen hat mir hingegen, dass Lauren Oliver dieses System einerseits als sehr starr und festen Regeln befolgend beschreibt. Andererseits hingegen passt sie es dann doch an einigen Stellen an ihre Geschichte an, so dass es zur Handlung passt. Damit wird die erzählte Geschichte für mich jedoch unrealistisch und unglaubwürdig.

Gespannt war ich auch auf die Gestaltung der Charaktere, denn ich habe mich gefragt, wie sind Menschen, welche ohne Liebe leben? So eine richtige Antwort hat mir die Autorin nicht auf diese Frage gegeben, denn für mich sind die Charaktere, vor allem die der Hauptprotagonisten Lena und Alex sehr verschwommen geblieben. Ich habe keinen Bezug zu ihnen entwickelt. Noch weniger Bezug habe ich zu Lenas Familie entwickelt und hier waren die Charaktere für mich noch schlechter gestaltet. Ich konnte mir weder ihre Namen merken, obwohl es keine schweren Namen waren, noch die einzelnen Verwandschaftsgrade.

Gut gefallen hat mir hingegen wieder der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt in einer einfachen und leicht verständlichen Sprache. Ihre Sprache ist sehr schön und die von ihr gewählten Formulierungen haben mir gut gefallen. Das Buch ist voll mit schönen Sätzen und Zitaten.

Nachdem ich den Verlauf der Geschichte selbst zu anfangs interessant, dann jedoch nur noch mittelmäßig und vorhersehbar fand, hat mir das Ende nicht gefallen. Es ist völlig übertrieben und aus meiner Sicht sehr unrealistisch. Einzig positiv an diesem Ende ist, dass man es für sich selbst stehen lassen kann und nicht zwingend die weiteren Teile der Trilogie lesen muss.

Fazit:

Meine Erwartungen an Delirium von Lauren Oliver waren recht hoch. Diese wurden leider nicht erfüllt. Ich finde den Verlauf der Geschichte stellenweise unlogisch und unrealistisch, zu den Protagonisten habe ich keine Beziehung aufgebaut und das Ende war viel zu übertrieben. Insgesamt finde ich die Geschichte zu eckig und stellenweise zu wenig durchdacht. Von mir gibt es daher nur 2 Tapsen.

 

 

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