Rezension | "Dein für immer" von Becca Fitzpatrick

| Page & Turner | Klappbroschur | 400 Seiten | €16,95 | Amazon |


Nora und Patch haben schon viele schwierige Situationen gemeistert, aber nun hat ihr Schicksal sie zu einem unüberwindlichen Hindernis geführt: Nora wurde dazu gezwungen, die Nephilim in einen Kampf gegen ihre Erzfeinde, die gefallenen Engel, zu führen. Doch obwohl Patch ebenfalls ein gefallener Engel ist, will Nora ihre Liebe zu ihm nicht aufgeben. Mit aller Macht versucht sie, die Nephilim zu beruhigen und den ultimativen Kampf der beiden verfeindeten Lager zu verhindern. Aber die Aufgabe ist schier unlösbar, zumal ihre Feinde sich sogar in ihren eigenen Reihen befinden. Nora droht alles zu verlieren. In einem letzten verzweifelten Versuch setzt sie alles auf eine Karte – und wird unaufhaltsam hineingezogen in einen uralten Kampf zwischen Gut und Böse, Leben und Tod …


 
Zu manchen Einzelbänden wünscht man sich eine Reihe und bei manchen Reihen wünscht man sich, es wäre doch nur bei einem Einzelband geblieben - die Reihe um Nora und Patch ist in die letztere Kategorie einzuordnen, auch wenn ich mich nach dem ersten Teil noch hier und da unterhalten gefühlt habe. Dennoch: der erste Band ist einfach nicht zu toppen und alles, was danach kam, kam einfach nicht mehr an "Engel der Nacht" heran. Vielleicht weil diese Reihe - wie viele andere Reihen des Genres auch - den Fantasyaspekt zu sehr ausschlachtet. Gerade im großen "Finale" wirkt das Netz aus gefallenen Engeln, Nephilim und Erengeln einfach viel zu verwoben und... platt. Die Geschichte wirkt viel zu konstruiert, um spannend zu sein und auch wenn Patch einmal mehr - im wahrsten Sinne des Wortes - der Flicken ist, der alles zusammenhält, reicht ein einziger Patch einfach nicht aus, um eine ganze Geschichte zu retten. Leider!
Vermutlich hätten auch zwanzig Patchs die Geschichte nicht besser gemacht, aber ganz gleich, was man sagt - Patch ist und bleibt das Highlight der ganzen Serie, auch wenn er witzigerweise gar nicht so oft vorkommt. Sein Charme, Witz und seine Ausstrahlungen geben dem Buch um einiges mehr Action, als der Plot es überhaupt vermag. Dabei wird er mir zwar in diesem Teil dann und wann etwas zu kitschig - gerade zum Ende hin (liebe AutorInnen des Jugendbuchs - warum muss es denn bitte immer so amerikanisch enden? Ja, ich weiß, ihr SEID nun einmal Amerikaner, aber muss denn wirklich jeder mit dem Strom gehen?). Ach und es gibt ja auch noch Figuren außer Patch - man könnte das ab und an wirklich vergessen. Da ist ja noch Nora, die Protagonistin, und die ist... ja, sie ist da. Sie stört mich nicht, aber sie begeistert mich nun einmal auch nicht. Ihre Rolle im letzten Band der Serie wirkt sehr konstruiert und verzweifelt zusammengeschustert und wird noch nicht einmal sonderlich gut umgesetzt. Stattdessen wird das Ganze mit einem vorhersehbaren Handlungsstrang kombiniert, der am Ende dann alles in Wohlgefallen auflöst - mit vielen ziemlich verqueren Twists übrigens.
Mal ganz abgesehen vom Plot und all den anderen negativen Punkten, habe ich mich nichtsdestotrotz unterhalten gefühlt - das war's aber auch. Und natürlich habe ich mich unterhalten gefühlt, weil ich ein Patch-Fangirl bin - das war's dann aber wirklich. Mehr positive Aspekte kann ich schlicht nicht nennen, weil jeder sich mit Patch begründen würde und selbst mir geht dieser Name gerade schon ein wenig auf den Keks. Man merkt vielleicht, dass ich nichts mehr zu dem Buch sagen kann/will, einfach, weil ich das Buch ganz nett für Zwischendurch fand und manche Dinge schlicht überblättert habe. Daher kann ich eigentlich nur sagen: Wenn ihr auch so süchtig nach Patch und seinen dummen Sprüchen seid, solltet ihr das 'große' Finale lesen. Wenn nicht, solltet ihr es tatsächlich einfach lassen, weil es weder spannend, noch innovativ oder sonstiges ist.

"Dein für immer" - nein, das muss nicht sein. Wer den beiden letzten Bänden der Engel-der-Nacht-Reihe schon nicht mehr viel abgewinnen konnte, sollte sich das große Finale schlicht entgehen lassen, denn man verpasst nichts. Es ist ganz nett, wenn man zwischendurch nicht weiß, was man sonst lesen soll und auch Patch hat mir trotz Kitsch wieder gefallen, aber ansonsten wirkt die Geschichte konstruiert, langgezogen und platt. Protagonistin Nora existiert. Und zeichnet sich durch blasse Gedanken und dumme Entscheidungen aus. Das einzige, was diese Reihe zusammengehalten hat, ist Patch - und es ist fast ironisch, dass man seinen Namen mit "Flicken" übersetzen kann, denn er ist tatsächlich nichts anderes als das: ein Flicken, der ein wackliges Grundgerüst zusammenzuhalten versucht. Aber ein Flicken macht nun einmal keine Geschichte, auch wenn es ein wirklich attraktiver Flicken ist...

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