Rezension: "Dear John" by Nicholas Sparks

Von Falballa

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Titel: Dear John
Autor: Nicholas Sparks
Warner Books Verlag
Jetzt habe ich bereits den dritten Roman von Nicholas Sparks gelesen und bin immer noch tot traurig, wie das Buch dieses Mal enden musste.
Inhalt:
John hat sich nach wilden Phase in seiner Jugend entschlosse der Army beizutreten und sein Leben zu in den Griff zu bekommen. Jeden Sommer oder Herbst hat er Urlaub und kehrt zurück in seine Heimat, wo sein ziemlich verschwiegener Vater auf ihn wartet. Er verbingt dann die meiste Zeit mit Surfen und hängt am Strand ab, bis.. ja bis ein Zufall ihn Bekanntschaft mit der bildhübschen Savannah machen lässt. Die beiden beginnen eine Romanze aus dem Bilderbuch, doch die Zeit drängt, denn John muss zurück nach Deutschland, wo er stationiert ist. Die beiden beschließen ihre Beziehung aufrecht zu erhalten und Briefe zu schreiben, bis er nächstes Jahr wieder Urlaub hat. Nach einem Jahr folgt dann endlich das Wiedersehen, doch die Zeit hat die beiden verändert und obwohl sie sich lieben, wird die Beziehung schwieriger. John muss auch bald schon wieder zurück. Doch überraschend kann er in die USA zurück, doch nur weil sein Vater einen Schwächeanfall hatte. Er muss sich intensiv um seinen Vater kümmern, auf Kosten seiner Beziehung. Doch auch dieser Urlaub geht zu Ende, und schließlich verändern der 11. September und ein verhängsnivoller Brief das Leben der beiden.
Meine Meinung:
Ein ganz, ganz schlimmer Roman. Er ist so schlimm, weil er so gut ist. So ehrlich, so authentisch, so wahr... einfach aus dem Leben gegriffen.
Nicholas Sparks hat hier zwei konträre Charaktäre geschaffen, durch einen Zufall zusammen finden. Manchmal brigt das Leben eben solche Zufälle. Und die Geschichte entwickelt sich unheimlich romantisch und der wilde John, der erst durch die Army ein bisschen erwachsen werden konnte, trifft auf das Landei Savannah, die gläubig ist und eine absolute Weltverbesserin ist. Ihre Ungleichheit schweißt sie zusammen und sie verbringen eine Zeit zusammen, von der sich jeder wünscht sie auch einmal so zu erleben.
Savannah ist der Ruhepol in der Beziehung und definitiv ein bisschen naiv. Sie glaubt an die große Liebe, an Liebe auf den ersten Blick und immer an das Gute. Sie hilft anderen Menschen und solchen denen es schlechter geht. Sie ist eine absolut positive Person und zufällig so hübsch, dass alle Männer sie attraktiv finden. Doch eigentlich interessiert sie sich nicht für Jungs, bis sie John kennenlernt.
John, ein Junge der bei seinem Vater aufgewachsen ist und Aufmerksamkeit nicht kennt. Sein Vater ist passionierter Münzen-Sammler und kann sich in dieser Welt komplett verlieren. Er probiert in seiner Jugend die Grenzen aus schlägt eine Laufbahn ein, die nichts Gutes verheißt. Doch er schafft den Absprung und geht zur Army. Ohne Plan wie es weitergehen soll, aber sicher, dass der richtige Weg war. Er glaubt nicht an die große Liebe und kann mit Gefühlen nicht umgehen, und plötzlich wird er völlig umgehauen von Savannah.
Sparks hat diese beiden Figuren so gut in Szene gesetzt und gibt vor allem das Gefühlsleben von John wieder. Das Buch aus Sicht von John geschrieben, der die Geschichte von sich und Savannah erzählt. Das Buch vermittelt schnell die Hoffnung, dass man wie immer eine seiner Schnulzen mit Happy End zu lesen bekommt. Und auch mehr als die Hälfte des Buches zeigen eine romantische Geschichte aus dem Bilderbuch.
Doch Nicholas Sparks wäre nicht er selbst, wenn es irgendwo nicht einen Wendepunkt geben würde. Das Buch nimmt eine Wendung, die einen zu Tränen rührt und einen innerlich fertig macht. Man fühlt mit John und wünscht, es wäre alles anders gelaufen. Doch das Buch ist ja noch nicht zu Ende, und man glaubt fest an das Happy End.
Doch irgendwann muss man feststellen das Nicholas Sparks diesmal den Ernst des Lebens beschreibt und das Liebe manchmal eben nicht ausreicht. Oder aber, das Liebe uns Verzicht lernen lässt und nicht uns in den Vordergrund stellt. Er hat zum dem Thema, was wahre Liebe ist auch einen Prolog und einen Epilog verfasst.Und wenn man diese beiden Abschnitte liest dann denkt man über die eigene Beziehung nach und ob man sich nicht selbst manchmal zu wichtig nimmt.
Nicholas Sparks muss für dieses Buch viel Recherche Arbeit betrieben haben, denn viele Themen werden ausführlich beschrieben. Das er die Landschaft und die Umgebung in North Carolina kennt verwundert nicht, denn er kommt selbst aus dieser Ecke. Doch, dass Johns Vater Münzen sammelt spielt schließlich eine zentrale Rolle in dem Roman und Sparks beweist, dass er sich entweder informiert hat oder von seinem eigenen Hobby schreibt. Denn ein Laie hat nicht soviel Wissen. Doch auch mit medizinischen Aspekten muss er sich befasst haben. Er kennt sich mit Krankheiten aus und kann die Krankheitsbilder gut beschreiben und die Personen die an ihnen Leiden. Wie schon in anderen Romanen von ihm sind Krankheit und Tod ein zentrales Thema und fügen der Geschchte eine unglaubliche Dramtik hinzu.
In diesem Buch spielt er viel mit der Vorstellung von Tod und mit den Menschen die von uns gehen. Manchmal trifft es eben einfach die Falschen und manchmal werden Wünsche deswegen nicht erfüllt. John muss lernen, dass Menschen krank sind, die ein normales Leben führen. Manchmal muss über den Tellerrand hinaus schauen um zu sehen, dass vielleicht mehr hinter einem bestimmten Verhalten steckt. Und erst das Wissen macht es uns möcglich mit diesen Menschen umzugehen. Nur so lernt John mit seinem leicht autistischem Vater umzugehen und kann eine Beziehung zu ihm aufbauen. Doch Spark geht hier nicht nur auf eine leichte Form von Autismus ein, sondern zeigt in einem anderen Charakter auch die sehr schwere Form und bringt die Gegensätze gut ins Miteinander und zeigt dem Leser, dass es manchmal eben keine feste Definition gibt.
Ab dem 2/3 des Buches gibt es erneut eine Wendung und das Happy End scheint so nah (und doch so weit entfernt). Doch die Dinge stellen sich anders dar als geplant und man will einfach nicht, dass die Geschichte so endet, wie sie schließlich endet. Das Ganze wird zu einer Dreiecksbeziehuntg, die nur so schwierig wird weil die Menchen sich lieben und weil sie sich respektieren. Doch durch diese Liebe können alle über sich hinaus wachsen und Grenzen überschreiten, die sie sonst nie hätten erreichen können. Sie können Opfer bringen und die eigene Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Der Leser weiß, wer zu wem gehört, aber manchmal kann es eben einfach nicht so sein, manchmal ist es eben anders besser.
Ich muss zugeben, ich hasse Bücher ohne Happy End, und es ist um so schlimmer, wenn das 'richtige' Ende zum greifen nah war. Aber, man kann nicht sauer sein auf den Autor, dass er die Geschichte so enden lässt, denn man weiß innerlich, dass so wie es gekommen ist, für alle wahrscheinlich das Beste ist - und doch rührt es einen zu Tränen. An mehr als einer Stelle in dem Buch war ich den Tränen nah, weil die Menschen aus LIebe gehandelt haben und die Emotionen so stark waren. Das Ganze ist auch einfach so schlimm, weil es eine Geschichte ist, die wahrscheinlich 1000 mal schon passiert ist, und sie ist einfach so echt und so möglich.
Nicholas Sparks hat wieder einmal bewiesen, dass er mit Worten umgehen kann und den Knopf für die Tränendrüse gefunden hat!
So, jetzt bitte was anderes als Nicholas Sparks!
Ürbigens: Das Buch wurde auch schon verfilmt, hier einmal der Trailer:

Ich muss gestehen, ich habe den Trailer jetzt zum ersten Mal gesehen, weil ich immer erst das Buch lesen will. Und zwei meiner Lieblingsschauspieler sind in den Hauptrollen und.. ach ich heul jetzt gleich schon wieder!