[Rezension] Das verbotene Eden 3 - Magda und Ben

Von Jacquy
Titel: Magda und Ben
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Dromer Knaur.
Formt: Hardcover
Preis:
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Seitenzahl: 444
Reihe: Das verbotene Eden
1. David und Juna
2. Logan und Gwen
3. Magda und Ben
ACHTUNG! Abschluss einer Trilogie! Die Rezension könnte Spoiler zu Band 1 und 2 enthalten.
Inhalt:
Obwohl nach David und Juna mit Logan und Gwen und Arkana und Claudius bereits das dritte aus Mann und Frau bestehende Paar öffentlich erkannt wurde, wird eine solche Beziehung von der Mehrheit der anderen Menschen immer noch als widernatürlich angesehen. Sowohl die Ratsvorsitzende als auch der Inquisitor sind fest entschlossen, das andere Geschlecht zu besiegen und zu versklaven. Dass der Krieg aufgehalten werden muss ist klar, aber wird es auch gelingen?

Meinung:

Dieses Buch beginnt anders als seine beiden Vorgänger. Nachdem die Handlung bisher im Jahr 2080 stattfand, befindet man sich nun zunächst in unmittelbarer Zukunft, im Jahr 2015. Gemeinsam mit Ben - bekannt als Benedikt, Abt des Klosters - erfährt man erst mal etwas über ihn und sein normales Leben, bis er die ersten Nachrichten über einen mutierten Virus erhält, dieser sich ausbreitet und die komplette Welt umkrempelt. Es war sehr interessant und spannend, direkt mitzuerleben und zu erfahren, wie es zu der Katastrophe kam, deren Auswirkungen man schon in zwei Büchern kennen gelernt hat. Eine ungefähre Erklärung gab es zwar schon, aber mit einem Protagonisten aus nächster Nähe die Veränderungen miterleben zu können, ist eine ganz andere Erfahrung. Dabei wurden zwar einige biologische Erklärungen angebracht, aber in der Regel so, dass man sie auch ohne weitreichendere Kenntnisse verstehen konnte. Während die ersten beiden Bände theoretisch auch für jüngere Leser (vielleicht 12 oder 14 Jahre) geeignet waren, würde ich diesen eher für ältere empfehlen, da er an manchen Stellen nicht ganz ohne ist. Auch ich war teilweise ziemlich schockiert, da die Schilderungen ziemlich brutal sind und ich nicht damit gerechnet hatte.
Zitat, S. 72: "Das Gesicht war blau verfärbt, und er atmete nicht. Dann sah er, dass neben ihm etwas im Wasser trieb. Vor Entsetzen vergaß er beinahe zu atmen. Die Bauchdecke des Jungen war aufgeplatzt, und graue Darmschlingen quollen daraus hervor."

Nach ungefähr der Hälfte des Buches geht es wieder in die gewohnte Zeit zurück und man erfährt die aktuellen Ereignisse, die kurz nach Ende des zweiten Bandes einsetzen. Während die Vorgänger dieses Buches nur aus zwei bzw. drei Sichten erzählt wurden, gibt es hier mehrere verschiedene Sichten. Zum einen die von Magda und Ben, die, wie man am Titel schon vermuten kann, das Liebespaar sind, auf das in diesem Buch das Hauptaugenmerk gelegt wird. Dann sind da Gwen und Logan, deren Geschichte ja noch nicht abgeschlossen war, sowie dessen Bruder und die Hohepriesterin und ihr Lebensgefährte, die auch eine wichtige Rolle spielen.

So ist man als Leser immer "auf dem Laufenden" und weiß über alle Geschehnisse Bescheid. Das nimmt aber keineswegs die Spannung, sondern verschafft einem viele Antworten auf Fragen, die man sich vielleicht schon lange gestellt hat. Man kann die Geschichte aus jeder relevanten Sicht mitverfolgen und lernt so die verschiedenen Charaktere mit ihren Meinungen und Ansichten noch besser kennen.

Die Handlung verläuft durchweg spannend, da immer irgendwo etwas wichtiges passiert und man gar keine Gelegenheit bekommt, eventuell das Interesse zu verlieren. Da die Charaktere fast ausnahmslos schon bekannt waren, konnte ich die "kennenlern-Phase" quasi überspringen und sofort mit ihnen mitfühlen und mich auf die Geschichte einlassen.

Ohne zu viel zu verraten kann ich sagen, dass die Handlung gegen Ende einfach perfekt verläuft und das Ende wunderschön ist, ohne dabei unrealistisch oder ZU perfekt zu wirken. Ich hätte mir das zwar noch etwas ausführlicher gewünscht, aber trotzdem ist es so geschrieben, dass das Ende den Leser zufrieden das Buch schließen lässt.

Fazit:

Alles in allem ist "Magda und Ben" der perfekte Abschluss für eine geniale Trilogie. Durch verschiedene Sichtweisen wird die Spannung durchweg aufrecht erhalten und sowohl das, als auch der Anteil des Buches, der im Jahr 2015 spielt, liefern Antworten auf viele Fragen und klären über die Hintergründe der Geschichte auf. 
Ich kann gar nicht anders, als die volle Punktzahl zu vergeben.
5/5 Punkten