Also, erst einmal vorweg: Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, das Buch hat sich gut weglesen lassen. Die Kapitel fand ich teilweise etwas lang, aber das ist ja alles nur Geschmackssache und daher völlig okay.
Louise steht mit ihrem Käsestand auf dem Münchner Viktualienmarkt, um hier zu verkaufen und ist mit ihrem Freund Rüdiger nicht mehr wirklich glücklich. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, bricht vor ihrem Stand ein Troll zusammen und zerfließt zu einer ätzenden Flüssigkeit, die gleich noch Louises Stand mit ins Nirgendwo zieht. Nun hat Louise nicht mehr nur Geld- und Liebessorgen, sondern auch noch die Polizei auf dem Hals. Plötzlich teilt ein Gnom Louise jedoch mit, dass sie von dem Troll als Wiedergutmachung ein Schloss in der Elfenwelt geerbt hat. Louise fackelt nicht lange sondern macht sich auf den Weg.
Louise ist auf jeden Fall nicht die typische Protagonistin. Ein wenig naiv, etwas zu füllig geraten und auch nicht gerade mit einem glücklichen Händchen ausgestattet, stolpert sie so durch die Welt. In der Elfenwelt jedoch gilt sie als echte Schönheit und kann sich vor Verehrern bald nicht mehr retten. Sogar König Oberon kann ihr nicht widerstehen.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Das Buch selbst ist ja mit "Humoristische Fantasy" gekennzeichnet. Heißt also, ein wenig zu lachen und natürlich Fantasy. Auf jeden Fall konnte ich ab und an schmunzeln, aber vor allem über die Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Erotik kommt auch in dem Buch vor. Das hat mich allerdings etwas überrascht und ich weiß nicht so richtig, ob mir das wirklich zugesagt hat. Ich bin nicht prüde und lese ganz gerne mal erotische Literatur aber irgendwie war das für mich recht unpassend. Auch die Ereignisse in der Menschenwelt kamen mir sehr weit hergeholt vor und einfach unrealistisch. Ja ich weiß, Realismus in einem Fantasybuch kann man nicht erwarten, aber das war mir etwas zu viel.
Alles in allem war das Buch sehr kurzweilig, die Idee fand ich gut aber letztendlich konnte es mich dennoch nicht so richtig überzeugen. Daher drei von fünf Kleeblättern.