[REZENSION] "Das Spiel"

Cover[REZENSION]
Der Autor
Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten wurde. 2001 gestorben, gilt Laymon heute in den USA und Großbritannien als Horror-Kultautor, der von Schriftstellerkollegen wie Stephen King und Dean Koontz hoch geschätzt wird.  
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Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (5. März 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783453675353
ISBN-13: 978-3453675353
ASIN: 3453675355
Originaltitel: In the Dark
Leseprobe
Quelle: buecher.de  *bitte nach unten scrollen*
Die Geschichte...
Jane Kerry, eine junge Bibliothekarin, findet an ihrem Arbeitsplatz einen Briefumschlag mit ihren Namen. Im Kuvert befinden sich 50 Dollar und ein Brief, in dem sie zu einem Spiel eingeladen wird, unterzeichnet ist die Nachricht mit MOG (Master of Games). Wenn Jane die gestellten Aufgaben erfüllt, wird der Betrag jeweils verdoppelt. Anfangs sind es leichte Dinge, doch die Aufgaben werden immer schwieriger, doch Jane will wegen ihrer Neugier bzw. Geldgier nicht aus dem Spiel aussteigen...**Achtung SPOILER** Zum Lesen bitte Text markierenZu diesem Zeitpunkt ist Jane eigentlich alles egal: Sie erledigt für das Spiel einen Rottweiler, schläft halbnackt in einem Sarg und erschießt, ohne mit der Wimper zu zucken, 3 Männer. Denn ein Auftrag führt sie in ein Haus, wo einige Frauen gefangen genommen, gefoltert und ausgehungert werden, sodass sie gezwungen sind, sich selbst bzw. einige Körperteile aufzuessen.  *Pfui Teufel, Kannibalen hätte ich hier nicht erwartet*  Und in diesem Schreckenshaus trifft sie eben auf die Männer, die sie eiskalt von hinten erschießt und 2 Frauen rettet.

Außerdem dringt MOG in Janes Wohnung, als sie schläft, ein und hinterlässt Nachrichten auf ihrem Körper! *Eigenartigesweise merkt die gute Jane das nicht mal, obwohl MOG eines Nachts die Botschaft sogar in die Haut einritzt*  Der Dozent Brace Paxton, den sie in der Bibliothek kennen gelernt hat und zu dem sie sich gleich hingezogen fühlt, fleht Jane immer wieder an, aufzuhören und dieses makabere Spiel abzubrechen. Doch ewig lockt das Geld...


Meine Meinung:Dieses Buch habe ich im Austausch gegen eins von meinen Büchern von der lieben Sandra bekommen, da ich mal ein Werk von Richard Laymon testen wollte. Denn irgendwie habe ich es über all die Jahre geschafft, diesem Autor aus dem Weg zu gehen. Ob das gut oder schlecht war, könnt ihr gleich nachlesen...
Jane Kerry, 26 und Single, arbeitet in der Bibliothek von Donnerville und ist mit ihrer Rubensfigur überhaupt nicht zufrieden. Als sie in der Bibliothek einen Briefumschlag mit ihrem Namen und der ersten Nachricht vom Master of Games sowie einem 50 Dollar-Schein vorfindet, ist die mollige Bibliothekarin natürlich neugierig. Zu diesem Zeitpunkt lernt sie Dr. Brace Paxton, einen charmanten Dozenten für Englisch, in der Bücherei kennen und Jane fühlt sich auf Anhieb zu ihm hingezogen. Und dann wird es so richtig unglaubwürdig, denn innerhalb von einigen Stunden sind Jane und Brace ein Herz & eine Seele und der Dozent weicht Jane nicht mehr von der Seite - und das, obwohl die Beiden gar nichts voneinander wissen. Außerdem mutiert die schüchterne Bibliothekarin binnen 2 Wochen zu einer Art Superheldin, die fragwürdige Dinge tut (wie z.B. halbnackt in einem Sarg schlafen) und in dieser kurzen Zeit total fit und sportlich wird. :(
Die Protagonistin Jane war mir von Anfang an unsympathisch und das wurde im Verlauf der Geschichte auch nicht besser. Die Bibliothekarin wirkt sehr geldgierig und will mit allen Mitteln an das Geld herankommen, das sich mit jeder gelösten Aufgabe verdoppelt und wo natürlich die Aufgaben auch immer schwieriger werden und schon in Richtung Psychoterror geht. Brace dagegen wirkt sehr farblos und irgendwie konnte ich es nicht fassen, dass die Beiden sich binnen ein paar Stunden völlig vertrauen, obwohl sie sich gar nicht kennen. Die mitwirkenden Charaktere sind keine Sympathieträger und haben es nicht geschafft, mich zu überzeugen.
Der Klappentext liest sich ja sehr vielversprechend, doch die Umsetzung dieser reizvollen Idee lässt zu wünschen übrig. Die blutgetränkte Story sowie Janes Wandlung sind so absurd und paradox, dass man fast lachen könnte. Alles wirkt wie aus einem schlecht gemachten Horrorfilm. :(
Erzählt werden die unglaubwürdigen Geschehnisse aus der Sicht von Jane, die uns auch einen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken gewährt. Sehr blutig und dramatisch geht es in "Das Spiel" zu, doch leider bleiben zu Ende des fragwürdigen Spiels sehr viele Fragen offen, was den Leser mit einem schalen Gefühl zurücklässt. **Achtung SPOILER** Denn weder die genaue Identität von MOG, noch das Motiv oder weshalb er es ausgerechnet auf Jane abgesehen hat, wurden beantwortet. Was soll das? **SPOILER ENDE** Auch wenn die Spannung manchmal zu wünschen übrig lässt, will man doch wissen, wie es mit Jane weitergeht, wodurch sich dieses Buch relativ schnell lesen lässt.
Das einzig Positive an dieser Mischung aus Horror & Psychothriller ist neben der interessanten Grundidee der flüssige Schreibstil von Richard Laymon. Mit der vulgären Sprache konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden und manchmal wurde es so pervers, dass es fast nicht mehr zum Aushalten war.
FAZIT:
Angesichts der absurden Handlung mit einem offenen Ende, der unglaubwürdigen Protagonisten sowie der furchtbar vulgären Sprache wird "Das Spiel" mein erstes und auch letztes Werk von Richard Laymon bleiben. Obwohl es sich schnell lesen lässt, habe ich mich danach wegen der vergeudeten Zeit geärgert - da hätte ich mich schon einem anderen, weiteraus interessanterem Buch widmen können. Wegen der unzähligen Kritikpunkte kann ich für "Das Spiel" nur 1 1/2 (von 5) Punkte vergeben.


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