[REZENSION] "Das Skript"

Cover
Der Autor
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast vierzig Jahren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier. Mehr unter: www.arno-strobel.de
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 2 (13. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596191033
ISBN-13: 978-3596191031
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,6 x 3,2 cm
Leseprobe
Quelle: Fischer *nichts für schwache Nerven*
Die Geschichte...
Die Tochter eines Hamburger Medienmoguls wird vermisst. Ein paar Tage später bekommt  die junge Studentin Nina ein Päckchen von einem unbekannten Absender. Als sie den Inhalt (ein gerahmtes Hautstück, auf dem ein Romanbeginn geschrieben wurde), hält sie dies für einen üblen Streich und benachrichtigt die Polizei. Andrea Matthiesen und Stephan Erdmann werden mit den Ermittlungen beauftragt und finden schnell heraus, dass die Haut von der vermissten Heike Kleenkamp stammt bzw. dass die skurrile Nachricht Ähnlichkeiten mit einem -bereits vor einigen Jahren erschienen- Roman aufweist. Denn in "Das Skript" von Christoph Jahn entführt ein Killer junge Frauen, um ihnen danach die Haut vom Körper zu ziehen und darauf seinen Roman zu schreiben, wodurch er sich volle Aufmerksamkeit erhofft. Doch der Autor beteuert seine Unschuld und erklärt den Beamten, dass bereits vor Jahren ein psychopathischer Fan die Verbrechen aus einem von Jahns Thrillern in die Tat umgesetzt hat und niemals gefasst wurde. Nun scheint sich das grauenvolle Ereignis zu wiederholen...
Meine Meinung:Nach "Der Trakt" ist "Das Skript" mein zweites Buch von Arno Strobel. Schön, dass die deutschsprachigen Thriller-Autoren endlich mit ihren amerikanischen Kollegen gleichziehen, denn das Ergebnis kann sich hier durchaus sehen & lesen lassen. :) Der Prolog fängt sofort spannend an, die Geschichte beginnt am 23. April und endet am 25. April. Als Schauplatz hat der Autor die Hansestadt Hamburg gewählt.
Die 42-jährige Hauptkommissarin Andrea Matthiesen legt ein pedantisches Verhalten an den Tag und hat ein offensichtliches Problem mit ihrem Vorgesetzten Georg Stohrmann, weshalb Oberkommissar Stephan Erdmann nicht sehr erfreut ist, dass er mit ihr zusammenarbeiten muss. Der 38-jährige liebt Markenklamotten, achtet sehr auf sein Aussehen und würde gern selbst die Ermittlungen im aktuellen Fall leiten. Stattdessen muss er sich mit der rechthaberischen Andrea Matthiesen herumschlagen... Mit Andrea Matthiesen & Stephan Erdmann hat Arno Strobel ein ungleiches Ermittler-Duo erschaffen, das sich anfangs gar nicht sympathisch findet und sich im Handlungsverlauf zusammenraufen muss. Alle Protagonisten, auch die ansprechend gestalteten Nebencharaktere, wurden mit vielen Facetten, Ecken & Kanten ausgestattet, was sie authentisch macht.
Beeindruckend finde ich die Grundidee mit dem Buch-im-Buch. Denn so erlebt man mit, was in "Das Skript" von Christoph Jahn steht und wie Arno Strobel diese Geschichte geschickt in das eigentliche Buch eingeflochten hat. Während Christoph Jahn als mäßig begabter Autor mit einem Hang zu ellendlangen Ausführungen  beschrieben wird, zieht einen Arno Strobel mit seiner Story sofort in den Bann. Hier gibt es keinerlei Längen oder unnötige Szenarien, im Gegenteil: Die Spannung dieser bizarren Geschichte hält durchgehend an, wartet mit geschickt eingestreuten Irrwegen, falschen Fährten & höchst überraschenden Wendungen auf. Außerdem erhält man Einblick in die interessante Welt des Verlagswesens.
"Das Skript" beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die allmählich miteinander verweben und in einen aufwühlenden Showdown gipfeln. Ebenso gibt es hier unterschiedliche Erzähler, die die Begebenheiten in der 3. Person schildern. Vorwiegend berichtet Stephan Erdmann über die rasanten Geschehnisse, aber auch einige Nebenfiguren schildern das Erlebte aus dem jeweiligen Blickwinkel. Besonders schockierend finde ich die Schilderungen des Opfers, denn man fühlt & leidet schnell mit der jungen Frau mit und hofft natürlich, dass sich ihre Situation zum Guten wendet.
Durch den spannungsgeladenen Schreibstil und die überaus bildhaften Schilderungen lassen sich die 400 Seiten rasant und flüssig lesen. Im Anschluss findet sich eine dramatische Leseprobe des nächsten Werks "Der Sarg", das 2013 erscheinen wird. Diesen Psychothriller kann ich Lesern mit schwachen Nerven allerdings nicht empfehlen, da hier etliche grausam gezeichnete Szenen vorkommen, mit denen zartbesaitete Gemüter wahrscheinlich nichts anfangen können.
FAZIT:"Das Skript" ist ein nervenzerreißender Psychothriller, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Mit einer faszinierenden Idee, die in eine fesselnde Story umgewandelt wurde & interessanten Protagonisten sorgt "Das Skript" für spannende Lesestunden! Dafür vergebe ich packende 5 (von 5) Punkte.

ZITAT Seite 188:
"Ihre lidlosen, furchtbar schmerzenden Augen hatten mit angesehen, was das Monster tat, aber die Bilder waren in ihrem Gehirn angekommen wie ein fremde Sprache, die sie nicht verstand, von der sie nicht ein einziges Wort kannte. Bis dieses Geräusch die Synapsen ihres Gehirns erreichte. Es hörte sich an, als zerreiße jemand ganz langsam ein Stück Stoff." (Opfer)



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