[Rezension] „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, John Green (dtv)

Von Ichbinswieder

von lesenundmehr in Bücher, Rezension Schlagworte: Bücher, Buch, krank, Krankheit, Krebs, Leben, lesen, Liebe, Rezension

Inhalt
Hazel ist todkrank als sie Gus kennen lernt. Sie möchte sich nicht verlieben, um nicht zu verletzen, und doch geschieht das unvermeidliche.

Meinung und Fazit
John Green wollte kein typisches Krebsbuch schreiben, und das ist ihm sehr gut gelungen. Statt das Augenmerk auf die Erkrankung zu legen, schreibt er lieber über das Leben. Das Leiden wird nicht totgeschwiegen, dazu ist das Thema zu allgegenwärtig, aber es wird zum Nebenschauplatz degradiert.
Hazel Grace war 13Jahre, als sie ihre Diagnose bekam. Ich erfuhr einiges aus dieser Zeit, in der sie dem Tod näher war als dem Leben, doch vor allem geht es in der Geschichte um das hier und jetzt.
Ich begleitete sie zu den Sitzungen der Selbsthilfegruppe, wo sie auf Augustus (Gus) traf. In ihm fand sie einen guten Freund, verlieben wollte sie sich nicht, und doch entspinnt sich mit der Zeit mehr. Dabei wird die Geschichte allerdings nie kitschig, sondern bleibt ganz wunderbar natürlich. Hazel und Gus benehmen sich zwar zum Teil wie ganz normale Teenager, aber sie wirken trotzdem erwachsener, zeigen Ecken und Kanten und überzeugen durch ihren Realitätssinn. Beide leben ihr Leben und ihre Liebe mit einer positiven Grundeinstellung, die ich nur bewundern konnte.
Es gibt in diesem Buch einige Nebenschauplätze, die die Geschichte zusätzlich auflockerten, einiges verständlicher machten, und die zusätzlich die Probleme und Schwierigkeiten des menschlichen Zusamenseins, als auch des Sterbens darlegten. Ich möchte sie nicht näher beleuchten, aber auch diese Szenen und die beteiligten Figuren trugen maßgeblich zum Gelingen der Geschichte bei. Hier hat der Autor auch die Nebencharaktere vortrefflich in Szene gesetzt. Nicht stereotyp sondern wohl durchdacht.

Mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bekommt man eine Geschichte die ehrlich und schonungslos ist, aber nicht unnötig dramatisiert. Sie dreht sich um das Thema Krebs, Leiden und Sterben und stellt doch das Leben in den Mittelpunkt. Der Schreibstil ist oft hoch emotional, allerdings ohne ins gefühlsduselige abzudriften. Man findet viele, ganz wundervolle Sätze, die zum Nachdenken anregen, denn alle haben einen wahren Kern. Außerdem ist es eine Geschichte, die nicht gradlinig daherkommt, sondern immer wieder überraschende Wenden bereit hält.

Eine der bewegendsten Liebesgeschichten seit Romeo und Julia. Absolute Kaufempfehlung für Jugendliche und Erwachsene!

Der Autor
John Michael Green wurde am 24. August 1977 in Indianapolis, Indiana geboren. Bekannt wurde er durch den Videoblog, den er zusammen mit seinem Bruder Hank Green betreibt. Mittlerweile zählt es zu den 100 meistgesehenen auf YouTube. Green wuchs in Orlando, Florida auf, besuchte die Indian Springs Schools in Birmingham, Alabama und studierte anschließend Englisch und Vergleichende Religionswissenschaften am Kenyon College Ohio. Sein erstes Berufsziel war Pastor, welches er nach nach einschneidenden Erfahrungen als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus verwarf. Sein Debütroman »Eine wie Alaska« wurde international ausgezeichnet, u.a. mit dem »Michael L. Printz Award« für besonderes Verdienste um die Jugendliteratur. Die deutsche Ausgabe war 2008 gleich zweimal für den »Jugendliteraturpreis« nominiert. Im Juli 2012 erscheint sein aktueller Roman auf dem deutschsprachigen Buchmarkt unter dem Titel “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”.

Buchdaten
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 336
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: 1. Juni 2014
ISBN-10: 3423086416
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 – 16 Jahre
Meine Altersempfehlung: ab 14

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