*Rezension* - Das Liebesleben der Suppenschildkröte von Theresia Graw

Von Buecherwelt

Bei diesem Buch waren es vor allem Titel und Cover, die mir zugerufen haben, dass ich das Buch unbedingt lesen sollte. Also habe ich mich nicht lange bitten lassen und schnell mit der Lektüre begonnen. Ich habe auf einen leichten Roman gehofft, bei dem ich Lachen und mit der Protagonistin auch ein wenig leiden kann. Ob ich das bekommen habe?


Ich muss noch einmal auf den Titel eingehen. Den finde ich wirklich super, denn es ist etwas völlig anderes als ich sonst in diesem Genre gewöhnt bin. Allein dafür hat das Buch schon mal einen Stern verdient, denn das Cover und der Titel nehmen für mich eine wichtige Rolle dabei ein, ob ich ein Buch überhaupt in die Hand nehme und lese. Denn: Ich hatte keine Vorstellung davon, was genau mich eigentlich erwartet. 


Sophie ist Anfang 40, Mutter von zwei kleinen Kindern, leidlich erfolgreiche Lokalreporterin und Single. Zumindest an dem letzten Punkt möchte sie gerne etwas ändern und lässt nichts unversucht, den Mann fürs Leben zu finden. Allerdings gestaltet sich das nicht ganz so einfach, was vor allem an dem benannten Nachwuchs liegt. Aber Sophie ist ja keine Suppenschildkröte und lässt ihren Nachwuchs im Stich. Also muss ein Mann her, der sich mit ebenjenem anfreunden kann. Aber woher nehmen?


Sophie ist eine wirklich amüsante Protagonistin, die mit ihrem Witz und ihrer süßen Art für den einen oder anderen Lacher bei mir gesorgt hat. Ich mochte das Chaos in ihrem Leben, von dem sie sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen lässt. Okay, ihr Händchen für Männer hat sich erst einmal als brauner Daumen bewiesen, denn nachdem der aktuelle Liebhaber noch vor dem eigentlichen Liebesakt das Weite gesucht hat, ist die Verzweiflung groß. Allerdings nur so lange, bis Roland in ihr Leben tritt.


Roland ist ein typischer Anwalt. Gut aussehend, in seiner Karriere gefangen aber dennoch charmant und immer mit einem kleinen Spruch auf den Lippen. Kein Wunder, dass Sophie seinem Charme erliegt und ihn in Gedanken schon ihrer Familie zugefügt hat. Allerdings scheint Roland selbst nicht so der Familienmensch zu sein. Dann taucht auch noch Björn, ein Freund von Sophies Bruder auf, und sorgt für jede Menge Wirbel.


Richtig gelungen fand ich auch die Nebenstory in der Redaktion, wo Sophie arbeitet. Hier soll sie nämlich die Kolumnen für Katies Kosmos schreiben und in den Kolumnen geht es um das perfekte Familienleben. Aber da Sophie eben das nicht hat, herrscht schnell Chaos.


Theresia Graw hat einen tollen Schreibstil. Das Buch liest sich flüssig und hat einen besonderen Charme. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und auch wenn ich ab einem bestimmten Punkt bereits erste Vorahnungen hatte, hat mich das Buch dennoch nicht enttäuscht sondern sehr gut unterhalten. Die Autorin war selbst als Journalistin tätig und arbeitet heute in München beim Rundfunk.


Für tolle Unterhaltung, süße Charaktere und eine schöne Geschichte vergebe ich gerne vier von fünf Kleeblättern sowie eine Leseempfehlung an alle, die mal wieder Lust auf ein Buch haben, das zum Lächeln bringt.